Natur
NABU: Vögel richtig füttern NABU gibt Hinweise zur Vogelfütterung


Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO.de
NABU/Hannover – Trotz vielerorts ausbleibenden Schneefalls bleiben die Temperaturen weiterhin niedrig. In dieser kalten Jahreszeit wollen viele Menschen etwas für die Vogelwelt tun. Eine Vogelfütterung ist zwar erst bei Frost und geschlossener Schneedecke wirklich notwendig, wenn es zu Nahrungsengpässen kommen kann, doch grundsätzlich ist gegen ganzjähriges Füttern aber nichts einzuwenden. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Vogelfütterung generell nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechselt werden darf. Für einen dauerhaften Erhalt der Vogelarten ist vor allem eine naturnahe Gartengestaltung notwendig.
Die Vogelfütterung hat noch einen weiteren Effekt: „Menschen können dabei die Vögel aus nächster Nähe beobachten und das sogar mitten in der Stadt. So bringt die Fütterung dem Menschen die Vogelwelt näher“, betont Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. Das Füttern ist damit nicht nur Unterstützung für die Tiere bei der Nahrungssuche, sondern auch ein Naturerlebnis und die Gelegenheit zur Verbesserung der Artenkenntnis. „Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Die meisten engagierten Naturschützer haben einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen“, so Matthias Freter.
NABU empfiehlt Futtersilos und bittet um regelmäßige Reinigung
Für die Vogelfütterung ist ein so genannter Futtersilo am besten geeignet, weil darin das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt ist. Außerdem wird im Silo im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung durch Vogelkot verhindert. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es unbedingt täglich reinigen. Außerdem sollte keine Nässe ins Futterhaus eindringen, da sich ansonsten Krankheitserreger ausbreiten. Sämtliche Futterspender sollten wind‑, schnee- und regengeschützt angebracht werden. Außerdem sollten sie so platziert werden, dass sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können. Gleichzeitig sollten Bäume und Sträucher in der Nähe sein, die den Vögeln bei Gelegenheit Versteckmöglichkeiten bieten.
Beliebte Futtermittel sind vor allem Meisenknödel, doch diese stellen leider schnell eine Gefahr für die kleinen Vögel dar. „Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln und ähnlichen Produkten darauf, dass diese nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind“, empfiehlt Matthias Freter. „Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.“ Alternativen gibt es einige: Selbstgemachte Meisenknödel gelingen auch plastikfrei und können in entsprechende Halterungen gefüllt werden, Vogelfutter auf Fettbasis kann außerdem in Form einer Futterglocke aufgehängt werden.
Vögel haben unterschiedliche Geschmäcker
Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von verschiedenen Arten bevorzugt werden. „Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge“, weiß Matthias Freter. „In Niedersachsen überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Amseln oder Zaunkönige.“ Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Auch hier ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt.
Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen sowie Speisereste.
Wasservögel nicht füttern
Die Vogelfütterung schließt Wasservögel in Parks und Gärten eindeutig aus, diese sind nicht auf Zufütterung angewiesen. Solange die Wasserflächen schnee- und eisfrei sind, finden Enten, Gänse und Schwäne am Grund des Gewässers ausreichend pflanzliche Nahrung, auf die ihr Magen eingestellt ist. Matthias Freter erklärt dazu: „Diverse Backwaren sind aufgrund ihrer Zusammensetzung für die Tiere völlig ungeeignet, im Gegensatz zu uns Menschen ist die Verdauung der Tiere nicht auf Zusätze wie Salz, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker eingerichtet und Brot quillt im Magen der Vögel auf.“ Des Weiteren werden Gewässer durch die ungeeigneten Futtermittel verschmutzt und mit Nährstoffen angereichert, letzteres kann vor allem im Sommer zum Wachstum von Bakterien und Blaualgen und damit zu Sauerstoffverlust führen.


Natur
Schlangenbad forstet auf


Der Wille zur Unterstützung bei der Aufforstung sowie die Spendenbereitschaft für den Wald sind in Schlangenbad unverändert groß. Der Spendeneingang betrug zum Stichtag (25.01.2021) 10.320 €. Durch den Beschluss der Gemeindevertretung in der vergangenen Dezembersitzung ist der Spendenbetrag verwaltungsseitig um 5.770 € auf einen Gesamtbetrag von 16.090 € aufzustocken.
Spendengelder werden wie versprochen zweckgebunden für Aufforstungen eingesetzt. Die Aufforstung ist eine Generationenaufgabe und wird sich über Jahrzehnte hinziehen. Soweit Mittel nicht bei Anpflanzungen im März eingesetzt werden, fließen diese in einen Topf für spätere Aufforstungsaktionen bzw. Waldschutzmaßnahmen, die von ehrenamtlichen Helfern über das ganze Jahr begleitet werden können.
Die Gemeinde bereitet trotz der bestehenden verschärften Kontaktbeschränkungen die für die zweite Märzhälfte geplanten Aufforstungsaktionen in Hausen vor der Höhe und Wambach unbeirrt vor.
Sollte die Aufforstung im Frühjahr unter Mithilfe der Bevölkerung pandemiebedingt nicht möglich sein, werden trotzdem durch den Forstbetrieb Anpflanzungen vorgenommen und ein neuer Termin unter Beteiligung ehrenamtlicher Helfer für Anpflanzaktionen geplant.
Der Erfolg der Aufforstung ist insbesondere abhängig von der Regulierung des Wildbestandes durch die Jäger. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Jagdausübung nicht durch Besucher im Wald gestört wird.
„Es bringt nichts, wenn die Gemeinde unter tatkräftiger Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger neue Bäume pflanzt, wenn diese durch einen zu großen Wildbestand wieder abgefressen werden“, stellt Bürgermeister Marco Eyring fest.
Der Verkehr im Wald ist seit langem ein Thema. Infolge der Pandemie erfreut sich der Weg nach draußen, in den Wald, einer noch größeren Beliebtheit als sonst. E‑Biken, Geocaching, Wandern, Walking oder wie jüngst Rodeln.
Um die Natur zu erhalten machen wir darauf aufmerksam, dass bei einem Waldbesuch ein paar einfache Verhaltensregeln beachtet werden sollten. Das ist umso wichtiger je mehr Menschen sich im Wald bewegen.
Zu den Verhaltensregeln gehören, dass Besucher den Wald bitte tagsüber aufsuchen und nicht im Morgengrauen, in der Dämmerung oder gar in der Nacht. „Das Wild braucht jetzt im Winter seine Ruhe und sollte nicht unnötig aufgeschreckt werden.“, führt der Bürgermeister aus.
Das stets verbotene Befahren von Waldwegen sollte ebenfalls unterbleiben. Die Waldwege werden viel zu häufig als Abkürzungs- oder Umleitungsstrecke oder wilder Waldparkplatz benutzt.
Wer diese bekannten Verhaltensregeln beherzigt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Waldes.
Natur
700 Millionen Euro für die Wald- und Forstwirtschaft


Die Bundesregierung hat Konjunkturhilfen in Form von Sonderprogrammen aufgelegt, die der Forstwirtschaft in der Krise Unterstützung und Halt geben soll. Wie der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch (CDU) mitteilt, werden mit den Hilfen insbesondere die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, Investitionsprogramme in die Wald- und Forstwirtschaft und das Bauen mit Holz gefördert. Die Programme sollen zu einer positiven Lenkungswirkung in Bezug auf Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Klimaschutz beitragen.
„Unser Wald braucht Hilfe. Dürre und Schädlinge haben die Widerstandskraft der Bäume so geschwächt, dass insbesondere Fichten in den Tieflagen bestandsweise und sogar flächig absterben. Auch andere heimische Baumarten sind betroffen. Die Borkenkäfermassenvermehrung gefährdet zudem weitere Bestände. Bis Ende des Jahres werden schätzungsweise 177 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen sein. 284.000 Hektar sind wieder zu bewalden“, analysiert der Bundestagsabgeordnete Willsch.
Die Hilfen werden aus den insgesamt 700 Millionen Euro finanziert, die in den Corona-Konjunkturpakten der Bundesregierung vorgesehen sind. Die Umsetzung erfolgt über drei Bereiche:
Die Bundesregierung unterstützt mit 500 Millionen Euro nachhaltige Forstwirtschaft. Das Programm startet am 20.11.2020 und richtet sich an private und kommunale Forstbetriebe, die eine Prämie pro Hektar Waldfläche beantragen können. Aufgrund der Waldschäden nach Borkenkäfermassenvermehrung, Dürre und Sturm und der damit verbundenen Überlastung des Holzmarktes kann ein Ausgleich bis zu 200.000 Euro gezahlt werden. Dabei werden die Verluste auf nationaler Ebene durch das Thünen-Institut eingeschätzt und auf die Waldfläche umgelegt, sodass die Waldbesitzer die Verluste nicht nachweisen müssen. Der Ausgleich beträgt 100 Euro bzw. 120 Euro je Hektar, die Bagatellgrenze liegt bei einem Hektar. Zugleich ist die Zahlung an die Zertifizierung nach PEFC, FSC oder einem vergleichbaren Standard gebunden. „Die Bundesregierung möchte damit die bürokratischen Hürden bewusst niedrig ansetzen, um sicherzustellen, dass das Programm in der Fläche wirkt“, erklärt Willsch. Die Prämie kann unter www.bundeswaldpramie.de beantragt werden.
Der zweite Bereich der Konjunkturhilfen wird mit Investitionsprogrammen für Wald und Holz gebildet. Dabei stehen rund 50 Millionen Euro als Investitionszuschüsse für den Zugang zu moderner Technik und IT-Unterstützung für Forstbetriebe und forstwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen bereit. Hier erhalten private und kommunale Waldbesitzer, forstliche Zusammenschlüsse, forstliche Dienstleister und Forstbaumschulen bis zu 40 Prozent Zuschüsse zu Investitionen in IT-Ausstattungen und digitale Anwendungen, Technik zur Holzernte und –bearbeitung, zur mobilen Rundholzvermessung, Investitionen in moderne Arbeitssicherheit oder auch in Gebäude. Diese Zuschüsse können unter www.rentenbank.de/foerderangebote/bundesprogramme/waldwirtschaft beantragt werden.
Über das Investitionsprogramm „Holz“ stehen ebenfalls und 50 Millionen Euro zur Verfügung. Das Investitionsprogramm richtet sich an Unternehmen in der Holzwirtschaft, die über die Förderrichtlinie Zuschüsse für Investitionen in die Modernisierung ihres Wirtschaftszweiges beantragen können. Als Bewilligungsstelle ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung vorgesehen.
Abschließend weitet die Bundesregierung zudem die Förderungen für klimaneutrales Bauen mit Holz aus. Hierfür stehen insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist eine beschleunigte Entwicklung, Einführung und Verbreitung von innovativen Technologien, Verfahren und Produkten und den Holzbau auch im großvolumigen, mehrgeschossigen Bauen gleichberechtigt zu etablieren. Dazu sollen unter anderem Beratungsdienstleistungen und Innovationscluster im Bereich Holzbau gefördert werden.
„Vor uns liegt eine enorme Kraftanstrengung. Mit den Konjunkturhilfen tragen wir dazu bei, unseren Wald zu erhalten und diejenigen zu unterstützen, die in ihm und mit ihm arbeiten. Die neuen Wald-Programme ermöglichen schnelle Hilfe und bilden eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Programme“, so Willsch abschließend.

