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Vie­le Jugend­li­che wol­len sich in Gesell­schaft und in einen poli­ti­schen Dis­kurs einbringen

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Demo­kra­tie­kon­fe­renz „Platz für Viel­falt“ lock­te 90 – meist Jugend­li­che – Zuhö­rer in den Allee­saal / Kla­res Zei­chen gegen Aus­gren­zun­gen setzen

Wel­che Dimen­sio­nen umfasst der Begriff „Viel­falt“ im Zusam­men­hang mit einer Bür­ger­ge­sell­schaft? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen gehen mit dem Zusam­men­le­ben in einer plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaft ein­her und wie kön­nen wir die­ses aktiv gestal­ten? Wie gelingt es, in Insti­tu­tio­nen und Ver­ei­nen mehr Platz für Viel­falt zu schaf­fen? Mit die­sen Fra­gen beschäf­tig­ten sich etwa 90 Teil­neh­men­de im Rah­men einer durch die Part­ner­schaft für Demo­kra­tie im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis orga­ni­sier­ten Demo­kra­tie­kon­fe­renz mit dem Titel „Platz für Vielfalt“.

„Wenn es mor­gens um sechs an mei­ner Tür läu­tet und ich kann sicher sein, dass es der Milch­mann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demo­kra­tie lebe” – mit die­sem Zitat von Win­s­ton Chur­chill lei­te­te Land­rat Frank Kili­an sei­ne Eröff­nungs­re­de ein. In deren wei­te­ren Ver­lauf unter­strich Kili­an den Stel­len­wert von Men­schen­wür­de, Frei­heit und Sicher­heit jeder ein­zel­nen Per­son inner­halb der Demo­kra­tie und lud alle Anwe­sen­den dazu ein, die­se Wer­te zu schüt­zen und ein viel­sei­ti­ges Mit­ein­an­der aktiv mitzugestalten.

Wie das kon­kret gelin­gen kann, erläu­ter­te Dag­mar Krau­se von der Initia­ti­ve „Offen für Viel­falt –  Geschlos­sen gegen Aus­gren­zung“ im Rah­men eines Gruß­wor­tes per Video­bot­schaft. Die im Jahr 2018 in Kas­sel als Reak­ti­on auf popu­lis­ti­sche und rechts­extre­me Strö­mun­gen gegrün­de­te Initia­ti­ve stellt einen Zusam­men­schluss von Unter­neh­men, Ver­ei­nen und Insti­tu­tio­nen dar, die sich seit­her gemein­sam für ein viel­fäl­ti­ges Mit­ein­an­der, Tole­ranz und Zusam­men­halt ein­set­zen. Neben Ver­an­stal­tun­gen, Pla­kat­ak­tio­nen und dem Wett­be­werb für „Viel­falt-Ver­stär­ker“ setzt die Initia­ti­ve „Offen für Viel­falt –  Geschlos­sen gegen Aus­gren­zung“ ins­be­son­de­re mit ihren gleich­na­mi­gen Tür­schil­dern auch über den Kass­ler Raum hin­aus ein Zei­chen für Viel­falt und Toleranz.

Etwa 100 die­ser Tür­schil­der hat­te die Initia­ti­ve dem Orga­ni­sa­ti­ons­team im Kreis zukom­men las­sen. „Die Schil­der erfreu­ten sich gro­ßer Beliebt­heit bei den Teil­neh­men­den und so ist davon aus­zu­ge­hen, dass die­ses State­ment für Viel­falt in naher Zukunft an den Türen vie­ler Ein­rich­tun­gen und Insti­tu­tio­nen im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis zu fin­den sein wird“, berich­tet Yas­min Zen­ger­le vom Orga-Team.

Der Fra­ge, wie ins­be­son­de­re jun­ge Men­schen kon­kret dar­in unter­stützt wer­den kön­nen, sich und ihre Ideen aktiv in Poli­tik und Gesell­schaft ein­zu­brin­gen, dar­auf ging Gre­gor Deh­mel, Grün­der des Ver­eins „Poli­tik zum Anfas­sen e.V.“ im Ver­lauf sei­nes Impuls­vor­tra­ges ein. Vie­len (ins­be­son­de­re jun­gen) Men­schen wer­de – so Deh­mel – oft­mals ein man­geln­des Inter­es­se an poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen The­men unter­stellt. Gleich­zei­tig sähen die Jugend­li­chen ihre Inter­es­sen in der Poli­tik in vie­len Fäl­len nicht oder nicht aus­rei­chend reprä­sen­tiert. „Es ist wich­tig, den jun­gen Men­schen die Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten in einer Demo­kra­tie zu ver­deut­li­chen, um sie zu zum Mit­ma­chen zu ani­mie­ren und sie zum Dis­kurs ein­zu­la­den“, so Dehmel.

„Jugend­li­che sol­len zum Bei­spiel zu allen Belan­gen, die sie betref­fen, ange­hört wer­den“, erläu­ter­te Deh­mel wei­ter. „Ich fra­ge: Wel­che Berei­che der Lokal­po­li­tik betref­fen Jugend­li­che eigent­lich nicht?“ Es gel­te, ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Zugän­ge zu schaf­fen und einen von Wert­schät­zung und Aner­ken­nung gepräg­ten Dis­kurs zu gestal­ten, in dem unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven Berück­sich­ti­gung fin­den. Bei­spiel­haft erläu­ter­te Deh­mel bis­he­ri­ge Pro­jek­te zur Jugend­be­tei­li­gung wie den Kom­mu­nal­po­li­tik-Escape-Room, den der Ver­ein in Koope­ra­ti­on mit unter­schied­li­chen Gemein­den in deren jewei­li­gen Rat­häu­sern orga­ni­siert hat­te. Deh­mel: „Es gilt, Men­schen anhand der für sie rele­van­ten The­men für Poli­tik zu begeis­tern und zur akti­ven Mit­ge­stal­tung anzuregen.“

Eine Mög­lich­keit für jun­ge Men­schen, sich aktiv für Demo­kra­tie, Viel­falt und Tole­ranz ein­zu­brin­gen, stellt im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis das seit 2019 eta­blier­te Jugend­fo­rum (YoU­FO) der hie­si­gen Part­ner­schaft für Demo­kra­tie dar. Des­sen Mit­glie­der Maya Rei­chert und Simon Jäger stell­ten das Jugend­fo­rum, sowie des­sen Pro­jek­te und För­der­mög­lich­kei­ten vor. Zur Mit­ar­beit im Jugend­fo­rum sind alle jun­gen Men­schen im Alter von 14 bis 27 Jah­ren aus dem Kreis­ge­biet ein­ge­la­den. Mit einem eig­nen Bud­get kön­nen die dort enga­gier­ten Jugend­li­chen eige­ne Pro­jek­te umset­zen oder Pro­jek­te von und für Jugend­li­che finan­zi­ell unter­stüt­zen. So hat­te das YoU­FO in der Ver­gan­gen­heit bei­spiels­wei­se ein poli­ti­sches PubQuiz ver­an­stal­tet und eine leben­di­ge Biblio­thek orga­ni­siert. Maya Rei­chert und Simon Jäger luden alle anwe­sen­den Teil­neh­men­den der Demo­kra­tie-Kon­fe­renz ein, gemein­sam mit Sprüh­krei­de ein far­ben­fro­hes State­ment für Viel­falt vor dem Allee­saal in Bad Schwal­bach zu gestal­ten. Die­sem Auf­ruf wur­de mit viel Enga­ge­ment nach­ge­kom­men, sodass der Slo­gan „Platz für Viel­falt“ ins­ge­samt drei­mal in unter­schied­lichs­ten Farb­kom­bi­na­tio­nen gestal­tet wer­den konnte.

Im Ver­lauf des Nach­mit­tags hat­ten die Teil­neh­men­den Gele­gen­heit, sich in Work­shops inten­si­ver mit dem The­ma Viel­falt aus­ein­an­der­zu­set­zen. „In wel­cher Gesell­schaft wol­len wir leben?“, frag­te der durch die hes­si­sche Sport­ju­gend kon­zi­pier­te Work­shop, in dem die Teil­neh­men­den eige­ne Kon­zep­te zur Ein­bin­dung unter­schied­li­cher Per­so­nen­grup­pen in das Ver­eins­le­ben ent­wi­ckeln konn­ten. Mit den beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen des Lebens in länd­li­chen Regio­nen im Hin­blick auf die Viel­falt geschlecht­li­cher Iden­ti­tä­ten und Ori­en­tie­run­gen setz­ten sich die Teil­neh­men­den im Rah­men des durch pro fami­lia Wies­ba­den orga­ni­sier­ten Work­shops unter Lei­tung von Peter Hof­acker auseinander.

Vor dem Hin­ter­grund der gesetz­lich ver­an­ker­ten Unan­tast­bar­keit der Men­schen­wür­de beschäf­tig­ten die Teil­neh­men­den sich in einem durch die Arbei­ter­wohl­fahrt initi­ier­ten Work­shop unter dem Titel „Viel­falt und Men­schen­wür­de“ mit Dis­kri­mi­nie­rung und Ungleich­be­hand­lung in der Gesell­schaft, wobei ins­be­son­de­re die Betrof­fe­nen­per­spek­ti­ve in den Blick genom­men wur­de. Beim abschlie­ßen­den Aus­tausch fiel das Resü­mee der Teil­neh­men­den zu den Work­shops und der Demo­kra­tie­kon­fe­renz posi­tiv aus. Ins­be­son­de­re die offe­ne und respekt­vol­le Atmo­sphä­re in den Work­shops wur­de von den Teil­neh­men­den als sehr ange­nehm beschrieben.

Auch die Orga­ni­sa­to­rin­nen der Ver­an­stal­tung zeig­ten sich zufrie­den. „Wir freu­en uns, dass der Rhein­gau-Tau­nus-Kreis nach der letz­ten Demo­kra­tie­kon­fe­renz zum The­ma ‚Que­e­re Jugend­li­che‘ auch bei die­ser Ver­an­stal­tung ein Zei­chen für Viel­falt, Offen­heit und Tole­ranz in unse­rer Gesell­schaft set­zen konn­te“, so Chris­ti­na Sau­se vom feder­füh­ren­den Amt der Part­ner­schaft für Demo­kra­tie im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis. Ihre Kol­le­gin Yas­min Zen­ger­le von der bei der AWO Rhein­gau-Tau­nus Sozia­le Arbeit gGmbH ange­sie­del­ten Koor­di­nie­rungs- und Fach­stel­le ergänzt: „Die hohe Reso­nanz auf die heu­ti­ge Ver­an­stal­tung zeigt, dass wir ein The­ma auf­ge­grif­fen haben, das ins­be­son­de­re vie­le Jugend­li­che inter­es­siert. Mehr als 60 Pro­zent der etwa 90 Teil­neh­mer gehö­ren die­ser Alters­grup­pe an.“

Die Ver­an­stal­tung wur­de orga­ni­siert und geför­dert von der Part­ner­schaft für Demo­kra­tie im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis im Rah­men des Bun­des­pro­gramms „Demo­kra­tie leben!“ und des Lan­des­pro­gramms „Hes­sen für Demo­kra­tie und gegen Extre­mis­mus. Inner­halb der durch den Rhein­gau-Tau­nus-Kreis als feder­füh­ren­dem Amt und der Koor­di­nie­rungs- und Fach­stel­le der AWO Rhein­gau-Tau­nus Sozia­le Arbeit orga­ni­sier­ten Part­ner­schaft für Demo­kra­tie enga­gie­ren sich zahl­rei­che Akteu­rin­nen und Akteu­re, Initia­ti­ven und Ver­ei­ne aus unter­schied­lichs­ten Berei­chen im gesam­ten Kreisgebiet.

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Fast jedes zwei­te Unter­neh­men klagt über feh­len­des Fachpersonal

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Aktu­ell erle­ben 45,7 % der Unter­neh­men in Deutsch­land eine Behin­de­rung ihrer Geschäfts­tä­tig­keit durch feh­len­des Fach­per­so­nal. Das zeigt das aktu­el­le KfW-ifo-Fach­kräf­te­ba­ro­me­ter. Durch die wirt­schaft­li­che Abschwä­chung und die ein­ge­trüb­ten Kon­junk­tur­er­war­tun­gen haben sich die Arbeits­kräf­te­nach­fra­ge und die Fach­kräf­te­knapp­heit gegen­über dem 3. Quar­tal zwar leicht abge­schwächt. Aber gegen­über dem Vor­jahr hat sich der Fach­kräf­te­man­gel im Jahr 2022 trotz der wei­ter lodern­den Ukrai­ne-Kri­se noch ein­mal verstärkt.

Im Herbst 2022 fehlt es wei­ter­hin in allen Wirt­schafts­zwei­gen an fach­lich qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­ten­den. Spit­zen­rei­ter bleibt der Dienst­leis­tungs­sek­tor, in dem aktu­ell jedes zwei­te Unter­neh­men über feh­len­des Fach­per­so­nal klagt (48,2 %). Es folgt das Ver­ar­bei­ten­de Gewer­be mit einer Betrof­fen­heit von 42,1 % der Fir­men vor dem Han­del (37,6 %) und dem Bau (37 %).

Die deut­sche Wirt­schaft befin­det sich aktu­ell am Ran­de einer Rezes­si­on. Den­noch stel­len zahl­rei­che Unter­neh­men wei­ter ein. Im Novem­ber waren bei der Bun­des­agen­tur für Arbeit 823.000 offe­ne Stel­len gemel­det, erheb­lich mehr als vor Beginn der Coro­na-Kri­se. Setzt sich die wirt­schaft­li­che Erho­lung ab dem Früh­jahr nächs­ten Jah­res fort, wird die Arbeits­kräf­te­nach­fra­ge wie­der stär­ker stei­gen. Im Durch­schnitt dau­ert es 5 Mona­te, bis eine gemel­de­te offe­ne Stel­le besetzt wer­den kann. Die­se so genann­te Vakanz­zeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Mona­ten, 2010 bei 2 Monaten.

Die Arbeits­lo­sen in Deutsch­land kön­nen nur begrenzt dazu bei­tra­gen, die offe­nen Stel­len zu beset­zen, denn die Hälf­te von ihnen ist ledig­lich als Hel­fer qua­li­fi­ziert und bräuch­te für 80 % der gemel­de­ten offen Stel­len erst eine Berufs­aus­bil­dung. 1,3 Mil­lio­nen arbeits­lo­sen Hilfs­kräf­ten ste­hen nur 184.000 gemel­de­te offe­ne Hilfs­kraft­stel­len gegenüber.

Die Zahl der gesamt­wirt­schaft­lich geleis­te­ten Arbeits­stun­den ist im Jahr 2022 zwar wie­der gestie­gen. Sie ist aber nied­ri­ger als vor der Coro­na-Kri­se, weil die Erwerbs­tä­ti­gen pro Kopf weni­ger Stun­den arbei­ten. Die Arbeits­pro­duk­ti­vi­tät je Erwerbs­tä­ti­gen sta­gnier­te in den letz­ten 5 Jah­ren fast. Hält dies an, wäh­rend die Erwerbs­tä­ti­gen­zahl demo­gra­fisch bedingt abnimmt, könn­te bereits in 3 bis 4 Jah­ren eine Pha­se dau­er­haft schrump­fen­den Brut­to­in­lands­pro­dukts ein­tre­ten.  Dies wäre von der Wir­kung her etwa so, als befän­de sich Deutsch­land in einer andau­ern­den Rezession.

„Deutsch­land steht vor einem demo­gra­fi­schen Struk­tur­wan­del von his­to­ri­scher Dimen­si­on. Bei einem Zuwan­de­rungs­sal­do von Null wür­de die Zahl der Ein­woh­ner im Erwerbs­al­ter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Mil­lio­nen Per­so­nen oder 18 % sin­ken. Ohne zügi­ges und aus­rei­chen­des Gegen­steu­ern wird die Fach­kräf­te­knapp­heit daher wei­ter zuneh­men“, sagt Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW. „Der demo­gra­fi­sche Wan­del reicht der­art weit, dass an meh­re­ren Hebeln gleich­zei­tig ange­setzt wer­den muss, um den Wohl­stand zu sichern und zugleich die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen, allen vor­an die Trans­for­ma­ti­on zur grü­nen und digi­ta­len Wirt­schaft. Vor allem eine Stei­ge­rung der Erwerbs­be­tei­li­gung aller der­je­ni­gen, die schon in Deutsch­land sind, näm­lich von Frau­en, älte­ren Beschäf­tig­ten, gering­fü­gig Beschäf­tig­ten und Arbeits­lo­sen spielt eine zen­tra­le Rol­le. Dazu kommt die Not­wen­dig­keit einer geziel­ten  Zuwan­de­rung in den Arbeits­markt. Zudem braucht es eine höhe­re Arbeits­pro­duk­ti­vi­tät, die den Fach­kräf­te­be­darf, dort wo Fach­kräf­te feh­len, verringert.“

Das KfW-ifo-Fach­kräf­te­ba­ro­me­ter erscheint zwei­mal jähr­lich, jeweils im Früh­som­mer und im Herbst. Die aktu­el­le Aus­ga­be ist eben­so wie die Stu­die von KfW Rese­arch zum The­ma Fach­kräf­te­zu­wan­de­rung abruf­bar unter:

KfW-ifo-Fach­kräf­te­ba­ro­me­ter | KfW

Zur Kon­struk­ti­on und Inter­pre­ta­ti­on des KfW-ifo-Fachkräftebarometers

Für das KfW-ifo-Fach­kräf­te­ba­ro­me­ter wer­tet KfW Rese­arch die ifo Kon­junk­tur­um­fra­gen aus, aus denen unter ande­rem auch der bekann­te ifo-Geschäfts­kli­ma­in­dex berech­net wird. Im Fach­kräf­te­ba­ro­me­ter wird über den Anteil der Unter­neh­men in Deutsch­land berich­tet, die ange­ben, dass ihre Geschäfts­tä­tig­keit der­zeit durch Fach­kräf­te­man­gel behin­dert wird. Hier­zu wer­den ein­mal pro Quar­tal rund 9.000 Unter­neh­men aus den Wirt­schafts­be­rei­chen Ver­ar­bei­ten­des Gewer­be, Bau­haupt­ge­wer­be, Han­del sowie Dienst­leis­tun­gen (ohne Kre­dit­ge­wer­be, Ver­si­che­run­gen und Staat) befragt, dar­un­ter rund 7.500 Mit­tel­ständ­ler. Neben einem Gesamt­in­di­ka­tor zum Fach­kräf­te­man­gel in der deut­schen Wirt­schaft sowie Indi­ka­to­ren für ver­schie­de­ne Sek­to­ren und Regio­nen, kön­nen die Daten auch unter­neh­mens­grö­ßen­be­zo­gen nach Mit­tel­ständ­lern und Groß­un­ter­neh­men getrennt aus­ge­wer­tet wer­den. Dabei zäh­len grund­sätz­lich die­je­ni­gen Unter­neh­men zu den Mit­tel­ständ­lern, die nicht mehr als 500 Beschäf­tig­te haben und maxi­mal 50 Mio. EUR Jah­res­um­satz erzie­len. Zur Erhö­hung der ana­ly­ti­schen Trenn­schär­fe müs­sen die­se quan­ti­ta­ti­ven Abgren­zun­gen aller­dings beim Ein­zel­han­del (maxi­mal 12,5 Mio. EUR Jah­res­um­satz), beim Bau­haupt­ge­wer­be (bis zu 200 Beschäf­tig­te) und bei den Dienst­leis­tun­gen (maxi­mal 25 Mio. EUR Jah­res­um­satz) enger gezo­gen wer­den. Alle Unter­neh­men, die min­des­tens einen die­ser Grenz­wer­te über­schrei­ten, wer­den als Groß­un­ter­neh­men klassifiziert.

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Sicher­heits­tipps der Feu­er­wehr zum Jahreswechsel

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Bren­nen­de Bal­ko­ne, Woh­nun­gen oder gar Häu­ser, Ret­tungs­dien­st­ein­sät­ze und Unfäl­le: Den Feu­er­weh­ren und Ret­tungs­diens­ten steht zu Sil­ves­ter die arbeits­reichs­te Nacht des Jah­res bevor. Jede Ver­let­zung, die ver­mie­den wer­den kann, ent­las­tet Ret­tungs­dienst und Notaufnahmen.

Häu­fig wer­den Ver­let­zun­gen und Brän­de durch den unacht­sa­men Umgang mit Feu­er­werks­kör­pern ver­ur­sacht. Nicht geprüf­te Knall­kör­per, ille­gal ein­ge­führt oder auch selbst gebas­telt, stel­len eine beson­de­re Gefahr dar. Vor allem Min­der­jäh­ri­ge sind von Feu­er­werks­kör­pern fas­zi­niert. Erwach­se­ne soll­ten daher mit ihren Kin­dern über die Gefah­ren reden. Wer umsich­tig und ver­ant­wor­tungs­voll mit Böl­lern umgeht, kann als Vor­bild so man­che schwe­re Ver­let­zung verhindern.

Vie­le Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren berei­ten sich auf die Sil­ves­ter­nacht vor. Die ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräf­te ver­zich­ten auf Alko­hol und fei­ern teil­wei­se sogar in den Feu­er­wehr­häu­sern, damit sie schnell für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein­satz­be­reit sind.

Die Feu­er­wehr gibt fol­gen­de acht Tipps für eine mög­lichst siche­re Silvesterfeier:

   -Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie 
Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
   -Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit 
wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen 
Räumen verboten.
   -Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. 
Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, 
Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot
gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
   -Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden 
Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht
blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie 
nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
   -Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder 
erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu 
schwersten Verletzungen kommen!
   -Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung
möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- 
oder Hosentaschen.
   -Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor 
Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare 
Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen 
geschlossen.
   -Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur
eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.

Rück­fra­gen bit­te an:

Feu­er­wehr, Kata­stro­phen­schutz und Ret­tungs­dienst
Rhein­gau-Tau­nus-Kreis
Kreis­brand­meis­ter
Micha­el Ehres­mann
Tele­fon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de

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Allgemein

ÖPNV im Idstei­ner Land wird deut­lich verbessert

Klei­ne Kreis­quer­ver­bin­dung Linie 250 ver­bin­det schnell und ohne Umstieg Aar­ber­ge­ner Bereich mit Idstei­ner Land Die Rhein­gau-Tau­nus-Ver­kehrs­ge­sell­schaft mbH (RTV) wird zum Fahr­plan­wech­sel...

Lokal

Rezes­si­on in Deutsch­land nur aufgeschoben 

Der Kauf­kraft­schwund, die enor­me Unsi­cher­heit infol­ge von Ukrai­ne-Krieg, Ener­gie­kri­se und Covid-Pan­de­mie, der Zins­an­stieg und die schwa­che Welt­wirt­schaft belas­ten die Kon­junk­tur...