Lokal
Stipendien für Erzieher beschlossen

Um dem bundesweiten Fachkräftemangel bei Erziehern in Taunusstein entgegenwirken zu können, hat der Magistrat ein Konzept zur Stärkung der Ausbildung verabschiedet. Für Berufsanfänger gibt es 200 Euro, beziehungsweise 600 Euro Stipendium während der dualen Ausbildungsphasen, für Quereinsteiger und Teilzeit-Auszubildende einen Zuschuss von rund 1.700 Euro monatlich.
Konkret werden ab dem zweiten Ausbildungsjahr zur Sozialassistenz, ab dem die angehenden Erzieher für je drei Tage die Woche in den Einrichtungen arbeiten, einen Zuschuss in Höhe von 200 Euro zu zahlen. Während der sich anschließenden zweijährigen fachtheoretischen Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher an den Fachschulen erhalten die angehenden Fachkräfte ein Stipendium in Höhe von 600 Euro monatlich. Das sogenannte Anerkennungsjahr, die Arbeit in den Kitas, wird wie bisher entsprechend des Tarifvertrags bezahlt.
Berufseinsteiger, Quereinsteiger und Teilzeitausbildungen werden gefördert
Neben Berufseinsteigern, will die Stadt auch Quereinsteigern den Wechsel hin zum Erzieher erleichtern: Quereinsteiger mit fachfremder Ausbildung oder Menschen, die bereits eine Ausbildung im pädagogischen Bereich haben und in Teilzeit ihre Ausbildung machen wollen, erhalten rund 1.700 Euro monatlich für ihre Ausbildungszeit.
„Wir haben in Hessen einen Mangel an Fachkräften für die Kindertageseinrichtungen. Gleichzeitig ist die Ausbildung langwierig und wird in den ersten vier Jahren gar nicht vergütet“, so Zehner. „Das macht die Entscheidung für den Beruf für viele schwierig und hier wollen wir ansetzen: Wir brauchen mehr Menschen, die sich für den Beruf als Erzieherin oder Erzieher entscheiden. Nur so werden wir auf lange Sicht die Bedarfe für die qualitativ hochwertige und wichtige pädagogische Arbeit in unseren Einrichtungen langfristig abdecken können“, ist Zehner überzeugt. Alles andere sei unproduktiver Konkurrenzkampf zwischen den Kommunen und Trägern, der am Ende niemanden nütze.
„Wir brauchen eine bundesweit einheitliche Ausbildungsvergütung“
Ziel des Konzepts, das für das Ausbildungsjahr 2023 startet, ist es die vorgesehenen Stellen von sieben Sozialassistenten/innen, sieben Stipendiaten, drei Quereinsteigern und drei Teilzeitauszubildenden über die künftigen Ausschreibungen zu besetzen. Der schulische Aufbau und die Dauer der Ausbildung zum Erzieher wird von Hessischen Kultusministerium vorgegeben. Für die Praxisanteile ist das Hessische Sozialministerium zuständig. „Wir setzen sehr darauf, dass die Bestrebungen des Hessischen Städtetags hin zu einer dualen Ausbildung im Erzieherbereich schnell erfolgreich sind. Es braucht jetzt eine verbindliche, bundesweit einheitliche Regelung zur Ausbildungsvergütung“, so Zehner. „Es darf keine Frage sein, ob man sich die Ausbildung leisten kann. Denn Fakt ist: Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, auf gut ausgebildete, motivierte Fachkräfte für die pädagogische Arbeit mit unseren Jüngsten zu verzichten.“
Die Stärkung der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften ist eine weitere Säule, um den personellen Engpässen nachhaltig entgegenzuwirken. „Wir haben aktuell viele Fachstellen in unseren Kitas ausgeschrieben. Wir haben ein Ehrenamtskonzept entwickelt, um den Fachkräften mehr Raum für die pädagogische Arbeit zu geben. Jetzt stärken wir die Ausbildung und ermöglichen oder erleichtern Quereinsteigern den Wechsel“, so Zehner.
Final entschieden wir das über das Konzept in der Stadtverordnetenversammlung am 5. Mai.

Lokal
Deutsches Rotes Kreuz übergibt Laptops an Flüchtlingshilfe Schlangenbad

Wichtige Lernhilfe für ukrainische Schüler. Schlangenbads Bürgermeister Marco Eyring, Flüchtlingskoordinatorin Julia Kaiser-Laux und die Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH Bärbel Storch haben jetzt acht Laptops für die örtliche Flüchtlingshilfe vom Deutschen Roten Kreuz entgegengenommen. Timo Wolf, Gruppenleiter Sanitätsdienst & Jugendrotkreuz, sowie Sebastian Meißner, stellvertretender Gruppenführer der IuK-Gruppe und Drohnenstaffel, haben die komplett aufbereiteten Geräte vor dem Rathaus übergeben. Marco Eyring: „Es freut uns sehr, dass wir dank der Hilfe des Deutschen Roten Kreuz ukrainischen Schülerinnen und ‑schülern die Möglichkeit bieten können, am sog. Remote-Unterricht teilzunehmen.“ Initial ins Leben gerufen hat die Aktion die Firma Bosch, die insgesamt 1.000 gut erhaltene und gebrauchsfertige Notebooks an das DRK Landesverband Hessen übergeben hat. Dieser koordiniert nun die Verteilung an regionale Flüchtlingshilfen und ‑initiativen. Die Gemeinde Schlangenbad setzt sich seit Ausbruch des Krieges Ende Februar für Geflüchtete und Kriegsopfer aus der Ukraine ein, mit Geld- und Sachspenden, Unterkünften und der Bündelung von Direktmaßnahmen.

Lokal
Land stärkt Katastrophenschutz mit Kran-Fahrzeugen für 4,2 Millionen Euro

Die Hessische Landesregierung setzt die Ausstattungsoffensive im hessischen Katastrophenschutz weiter fort: Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat heute in Wiesbaden sieben Wechselladerfahrzeuge Kran in den Dienst gestellt. Die über 10 Meter langen und rd. 26 Tonnen schweren Fahrzeuge sind mit einem Abrollbehälter mit Kran-Zubehör ausgestattet. Sie dienen der Hilfeleistung sowie der Rettung bzw. Bergung von Mensch, Tier und Material bei Großschadenslagen oder in Katastrophenfällen. Sie können hessenweit eingesetzt werden und sind künftig in den Landkreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg, Marburg-Biedenkopf, Rheingau-Taunus, Hochtaunus, Darmstadt-Dieburg sowie Main-Kinzig stationiert.
„Aufgrund zunehmender Extremwetterlagen, aber auch anlässlich der angespannten Sicherheitslage in Europa kommt der Stärkung des Katastrophenschutzes in unserem Land eine besondere Bedeutung zu. Mit den Wechselladerfahrzeugen Kran setzen wir unsere Ausstattungsoffensive zum Schutz der Bevölkerung fort und stellen den Einsatzkräften weitere wirkungsvolle Einsatzmittel insbesondere in Großschadenslagen zur Verfügung. Die Helferinnen und Helfer verfügen heute über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes, mit der wir bundesweit eine Spitzenposition einnehmen“, so Innenminister Peter Beuth.
Die sieben Fahrzeuge sind mit einem Ladekran und einer maschinellen Zugeinrichtung – einer am Fahrzeug eingebauten Seilwinde – ausgerüstet, damit sie für spezielle Anforderungsprofile der technischen Rettung und Bergung einsetzbar sind. Hierzu verfügen die Fahrzeuge jeweils über einen Abrollbehälter Kran (AB-Kran), um umfangreiches einsatztaktisches Kranzubehör für die technische Hilfeleistung mitzuführen. Dies sind beispielsweise ein Rettungskorb zur Menschenrettung, Hebegeschirr zur Tierrettung, Universalgreifer, Baggerschaufel und Schuttmulde, Krantraverse für Rettungsbote, Abschleppstange für Kraftfahrzeuge sowie ein Mehrzweckzug. Daneben sind weitere ergänzende Materialien und Geräte wie ein Stromerzeuger, Beleuchtungsgeräte, Anschlagmittel, Ketten, Rüsthölzer sowie Spanngurte mit an Bord.
Die Fahrzeuge können auch bei Großschadenslagen und in Katastrophenfällen wirkungsvoll eingesetzt werden. Im Bereich der Einsatzlogistik können einerseits landeseigene Abrollbehälter des Katastrophenschutzes wie beispielsweise AB-Waldbrand, AB Sandsack-Energie, AB-Starkregen oder AB-Strom transportiert werden.
Die Kran-Komponente mitsamt Zubehör sowie die Maschinelle Zugeinrichtung verleiht den Einsatzmitteln umfangreiche Fähigkeiten zur Bewältigung von Hilfeleistungseinsätzen. Damit können Menschen und Tiere aus Höhen und Tiefen gerettet werden. Gleichzeitig können Lasten – z.B. abgestürzte Autos oder Bäume – bewegt bzw. gesichert werden. Dadurch können die Fahrzeuge auch bei umfangreichen Bergungs- und Räumungsmaßnahmen zur Bewältigung von Hochwasser- und Unwettereinsätzen eingesetzt werden.
Hessischer Katastrophenschutz schlagkräftig und modern
Das Land Hessen hat in den letzten 14 Jahren erhebliche Investitionen im Bereich des Katastrophenschutzes getätigt. Im Rahmen der Ausstattungsoffensive wurden seit dem Jahr 2008 mehr als 70 Millionen Euro in die umfängliche Ausstattung und technische Modernisierung des hessischen Katastrophenschutzes investiert und die Zahl der Landesfahrzeuge damit von 278 auf über 700 mehr als verdoppelt. Dadurch verfügen die rund 23.000 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich in den rund 800 Einheiten des Landes über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes. Hessen nimmt damit bundesweit einen Spitzenplatz ein.
Bei Ausstattung und Einsatzmaterial hat das Land stets auch die sich verändernden Einsatzlagen und Aufgabengebiete im Blick. Auch die Herausforderungen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels werden hierbei berücksichtigt. Das Land hat deshalb in den letzten Jahren schwerpunktmäßig Einsatzmittel zur Bekämpfung von Waldbränden und zur Bekämpfung von Starkregen und Hochwasserereignissen beschafft. Dazu gehört beispielsweise die Beschaffung von sieben Abrollbehältern Starkregen im Gesamtwert von rund 1,1 Millionen Euro sowie von vier Abrollbehältern Waldbrand im Gesamtwert von ca. 307.000 Euro. Zum Schutz kritischer Infrastrukturen bei einem Stromausfall wurden im Jahr 2012 insgesamt 27 Notstrom-Großaggregate (250 kVA) in einem Gesamtwert von 3,2 Millionen Euro beschafft und flächendeckend stationiert. In einer weiteren Serie mit einem Volumen von 4,3 Mio. Euro wurden im Jahr 2015 52 Notstromaggregate-Anhänger (60 kVA) bei den Betreuungszügen in Hessen stationiert. Darüber hinaus hat das Land im Jahr 2017 23 Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) im Gesamtwert von über 9,7 Millionen Euro beschafft – die Beschaffung diente gemeinsam mit den drei bestehenden ELW 2 als Grundlage dafür, dass dieses mit hochkomplexer Funk und Fernmeldetechnik ausgestattete Herzstück der Einsatzstellenkommunikation bei Großschadenslagen und in Katastrophenfällen flächendeckend in allen 26 hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten verfügbar ist.