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Wie kann die Taunus-Region in Zukunft noch lebens- und liebenswerter gestaltet werden?

Landrat Frank Kilian: Der Verein Regionalentwicklung Taunus e.V. lädt zum virtuellen Fachforum zur Regionalentwicklung am 15. Februar 2022, um 19:00 Uhr, ein
Wie kann die Taunus-Region in Zukunft noch lebens- und liebenswerter gestaltet werden? Um diese Fragen zu beantworten, neue Anregungen und Ideen zu sammeln, lädt der Verein Regionalentwicklung Taunus e.V. am Dienstag, 15. Februar 2022, um 19:00 Uhr, zu einem virtuellen Fachforum zur Regionalentwicklung ein. Das Forum dient als Vorstufe für die Beantragung als LEADER-Förderregion für die Jahre 2023 bis 2027. „Um durch Projekte und Fördergelder die Taunus-Region voranzubringen, erstellt der Verein Regionalentwicklung Taunus derzeit eine ‚Lokale Entwicklungsstrategie‘ (LES)“, berichtet Landrat Frank Kilian, gleichzeitig Vorsitzender des Vereines Regionalentwicklung. Diese ist Voraussetzung, um wieder als LEADER-Förderregion anerkannt zu werden.
Der Förderzeitraum umfasst die Jahre 2023 bis 2027. LEADER ist eine EU-Förderstrategie zur Mobilisierung und Umsetzung der Entwicklung in ländlichen Regionen. Ziel ist die Stärkung des ländlichen Raums und die Schaffung der Gleichheit der Lebensverhältnisse zwischen Metropolen und dem ländlichem Raum. Die Region Taunus (dazu gehören die Kommunen im Untertaunus mit den Orten Glashütten, Schmitten und Weilrod) konnte durch die bisherigen LEADER-Förderperioden seit 2015 weiterentwickelt werden. Allein im Jahr 2020 konnten insgesamt zehn LEADER-Projekte mit einer Fördersumme von etwa 434.169 Euro und das Regionalbudget 2020 mit einer Fördersumme von 166.080 Euro gefördert werden. Diese erfolgreiche Entwicklung wollen wir nun durch eine neue Anerkennung als LEADER-Region fortsetzen.
Dabei soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Region weiter gestaltet werden. „Wir rufen dazu auf, die Region mitzugestalten. Sie können sich mit ihren Ideen und Vorschlägen in den Prozess mit einbringen“, sagt Kilian in Richtung Bevölkerung. Ziel ist es, ganz konkrete Projekte zu entwickeln, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Bevölkerung im ländlichen Raum orientieren, so der Landrat und Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Taunus. Kilian: „Deshalb sind uns die Meinung, die Anliegen und die Mitarbeit wichtig.“ Eine Online-Befragung, an der sich über 800 Menschen aus der Region beteiligt haben, wurde bereits durchgeführt. Deren Ergebnisse fließen in die Entwicklungsstrategie ein. Nun wollen wir in einem nächsten Schritt der Beteiligung gehen.
Landrat Kilian: „Wir führen am 15. Februar 2022, um 19:00 Uhr, ein virtuelles Fachforum zur Regionalentwicklung durch. Dazu sind alle Interessierte eingeladen.“. Zunächst werden kurz der Zeitplan zur Erstellung der LES und die Ergebnisse der Online-Befragung vorgestellt. Dann sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger gefragt, sich zu den zentralen Regionalentwicklungsthemen einzubringen.
Die Lokale Entwicklungsstrategie umfasst vier Handlungsfelder: Erstens das Handlungsfeld „gleichwertige Lebensverhältnisse“ bezieht sich auf die Themen Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Bildung.
Im zweiten Handlungsfeld steht die Wirtschaftliche Entwicklung der Region im Zentrum. Das dritte Handlungsfeld befasst sich mit Naherholung und Tourismus. Das vierte Handlungsfeld hat Nachhaltigkeit und bewusstes Konsumverhalten zum Inhalt (von Landwirtschaft, Direktvermarktung, über Umweltbildung bis Energie).
Diese Handlungsfelder werden in vier moderierten Arbeitsgruppen diskutiert und Projektideen für die LES gesammelt. Wer Ideen, Anregungen und Vorstellungen zur Regionalentwicklung im Taunus hat, kann in diesem Fachforum die Gelegenheit Einfluss auf die Entwicklung der Region nehmen. Die Bürgerinnen und Bürger können sich für zwei der vier Arbeitsgruppen anmelden und sich einbringen. Um planen zu können, bittet der Verein Regionalentwicklung Taunus um Anmeldung mit Angabe der zwei gewünschten Arbeitsgruppen bis zum 4. Februar 2022 bei jennifer.broetz@rheingau-taunus.de. Die Einwahldaten für das Fachforum am 15. Februar finden die Interessierten ab sofort auf der Homepage des Kreises unter www.rheingau-taunus.de. „Über Ihre Mitwirkung freuen wir uns. Denn zusammen können wir mehr für unsere Region erreichen“, betont Landrat Kilian abschließend.


Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de