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Mittelstand investiert 22 Milliarden Euro in Klimaschutz
Die Transformation zur Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts ist eine zentrale Herausforderung, vor der Deutschland aktuell steht. Für ihr Gelingen sind gewaltige Anstrengungen nötig. Ein grüner Investitionsschub wäre dabei zugleich aber auch Grundstein einer künftig erfolgreichen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Die kleinen und mittleren Unternehmen, die einen wesentlichen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland leisten, tragen hier eine besondere Verantwortung. Auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels hat KfW Research nun erstmals ermittelt, in welchem Umfang der Mittelstand bereits Klimaschutzinvestitionen getätigt hat und kurzfristig plant. Demnach haben 2020 rund 460.000 bzw. 12% aller mittelständischen Unternehmen insgesamt 22 Mrd. EUR in Vorhaben investiert, die dem Klimaschutz dienen. Jeder zehnte Euro, den der Mittelstand im Jahr 2020 investiert hat, floss somit in Klimaschutzvorhaben. Die durchschnittliche Investitionssumme für ein mittelständisches Klimaschutzvorhaben lag bei 72.000 EUR.
Das derzeitige Engagement des Mittelstands in Sachen Klimaschutzinvestitionen entspricht in etwa den Ausgaben, die er auch für die Digitalisierung stemmt (2019: 17,5 Mrd. EUR) — die zweite große Transformationsaufgabe. Der KfW-Analyse zufolge werden mittelständische Klimaschutzmaßnahmen absehbar zunehmen: Gut jedes siebte kleine und mittlere Unternehmen (490.000) plant, hier bis Ende 2022 zu investieren, hat dies bislang aber noch nicht getan. Damit hat Klimaschutz bei rund 1 Million oder jedem vierten mittelständischen Unternehmen aktuell Priorität. Die Bandbreite möglicher Maßnahmen ist dabei vielfältig und reicht von Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion und im betrieblichen Gebäudebestand bis hin zu Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder klimafreundlicher Verkehrsmittel.
„Es ist ermutigend, dass 12 % der mittelständischen Unternehmen Investitionen in den Klimaschutz vornehmen, vor allem auch wenn wir berücksichtigen, dass es einen großen Anteil von Unternehmen ohne jegliche Investitionen gibt. Vor dem Hintergrund der Tragweite der Herausforderung der Transformation ist jedoch klar: Hier muss sogar noch deutlich mehr passieren“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Bei einem Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen steht der Klimaschutz aktuell auf der Agenda. Das heißt im Umkehrschluss allerdings auch: drei von vier Unternehmen haben im vergangenen Jahr keine Investitionsprojekte mit Klimaschutzfokus umgesetzt und haben dies absehbar auch nicht vor. Mit Blick auf den hohen Gesamtinvestitionsbedarf zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels muss sich auch im Mittelstand die Investitionsdynamik noch deutlich beschleunigen.“
Sowohl bei der Häufigkeit als auch bei der Investitionssumme von mittelständischen Klimaschutzinvestitionen gibt es klare Größen- und Brancheneffekte:
• Mit wachsender Unternehmensgröße nimmt auch die Häufigkeit entsprechender Investitionsprojekte zu. Unter den Kleinstunternehmen (weniger als 5 Beschäftigte) gab es 2020 nur zehn Prozent Klimaschutzinvestoren, bei den großen Mittelständlern mit 50 und mehr Beschäftigten war jeder Dritte aktiv (36 %). Die großen Mittelständler stemmen alleine 37 % aller Klimaschutzinvestitionen – obwohl sie am gesamten Mittelstand nur einen Anteil von 2 % haben. Die durchschnittlichen Investitionsbeträge lagen zwischen 29.000 EUR bei den kleinsten und 346.000 EUR bei den großen Mittelständlern.
• In der Branchenbetrachtung nehmen Klimaschutzinvestitionen im Verarbeitenden Gewerbes einen großen Raum ein: hier haben 33 % der Unternehmen entsprechende Vorhaben 2020 umgesetzt und dabei ein Gesamtvolumen von 3,6 Mrd. EUR erreicht. Weitere 34 % planen Klimaschutzinvestitionen bis Ende 2022. Allerdings zählen lediglich 249.000 Mittelständler zu diesem Wirtschaftszweig. Der weitaus größte Teil der aggregierten Klimaschutzinvestitionen des Jahres 2020 entfällt mit 15,6 Mrd. EUR auf Dienstleistungsunternehmen, die mit 2,89 Millionen rund drei Viertel aller Mittelständler ausmachen.
Unabhängig von Investitionen in den Klimaschutz gilt es auch im Mittelstand, die Krisenfestigkeit gegenüber Klimaphänomenen zu erhöhen. Jeder dritte Mittelständler will der KfW-Studie zufolge verstärkt Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umsetzen. Dies können beispielsweise eine bessere Isolierung oder die Klimatisierung von Gebäuden und Anlagen sein, ein verstärkter Hochwasserschutz, die Einrichtung einer dezentralen Energieversorgung und die Anschaffung von Notstromaggregaten oder die Vorhaltung höherer Lagerbestände, um Störungen in der Lieferkette vorzubeugen.
„Bei der Entwicklung von Konzepten für Klimaschutz- und Klimaanpassung dürften gerade kleine und mittlere Unternehmen weitere Beratung und Unterstützung benötigen“, sagt die KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib. Nicht zuletzt gelte es, einen ausreichenden Finanzierungs- und Förderrahmen für entsprechende Investitionen zu schaffen. „Klimainvestitionen machen den Mittelstand fit für die Zukunft: Denn zum einen haben Unternehmen, die beim Klimaschutz vorangehen, angesichts steigender CO2-Preise sowie veränderten Kundenverhaltens langfristig Wettbewerbsvorteile. Und zum anderen stellen klimafreundliche Produkte und Prozesse zukünftige Wachstumsmärkte dar. Das sichert damit Chancen für Wachstum und Beschäftigung.“
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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal
Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel
Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de