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Waldemser Firma Insight Health tagt zu Apothekenmarkt 2022 und digitalen Chancen
Wie entwickelt sich das Versorgungsdreieck von Apotheke, Industrie und PatientInnen Post-Corona? Dieser Frage sind geladene Experten am 27.10.2021 auf unserer hybriden Herbsttagung bei Frankfurt mit über 200 Teilnehmern im Live-Chat und vor Ort nachgegangen.
Torsten Roos (Geschäftsführer INSIGHT Health) führte mit einem Überblick über den Apotheken- und Pharmamarkt in die Veranstaltung ein. Unter seiner Moderation sprachen und diskutierten hochkarätige Gäste über das Thema “Apotheken als breit aufgestellte Versorgungspartner — Wunsch oder Realität?”. Ralf König (hih — health innovation hub des Bundesministerium für Gesundheit) thematisierte zunächst die Veränderung der Patient Journey durch eHealth. Hierbei werde das E‑Rezept die erste breite digitale Anwendung im Gesundheitsbereich für jeden Bürger sein, die sich 2022 im Markt etablieren werde. Apotheken hätten hier die Chance, zu einem wichtigen Service-Partner der Patienten zu werden und die Prozesse für den Patienten einfacher und mehr “convenient” zu gestalten. Melanie Dolfen (BezirksApotheke Berlin) betonte, dass Apotheken zwar in bestimmten Bereichen spezialisiert sein können, aber dennoch ein breit aufgestellter Versorgungspartner sind und bleiben müssen. Apotheken hätten mit ihren vielen Kontaktpunkten zum Patienten heute eine sehr gute Ausgangssituation, um auch mit den Mitteln der Digitalisierung ihre Rolle weiter auszubauen. Dies betonte auch Marcel Becker in seiner Rolle als Apothekeninhaber und Verantwortlicher der Apothekenkooperation Apovid. Während der Pandemie hätten viele Apotheken ihr Geschäft bereits verstärkt digital und mit Services (Tests, etc.) ausgebaut. Er erwartet nun einen Digitalisierungsschub nicht nur auf Patientenebene, sondern auch auf B2B-Plattformen zur gemeinsamen Koordinierung von Marketingfragen. Diese Apothekenperspektive unterstütze auch Hauke Kalz (INSIGHT Health). Das E‑Rezept sei ein Gamechanger und der Druck für Digitalangebote hoch. Nun gelte es, konsequent Geschäftsprozesse anzupassen, beispielsweise durch die Nutzung eines dynamischen Pricings über Big Data-Services der INSIGHT Health (bzw. der Marke Solvena).
Die zweite Diskussionsrunde widmete sich dem Apothekenmarketing der Zukunft und Änderungen im Industrievertrieb. Thomas Golly (SEMPORA Consulting) sprach über geänderte Kundenanforderungen sowie Trends im OTC-Bereich: Der Versandhandel wirke als OTC-Schrittmacher und Amazon wirft als Gamechanger im Apothekenmarkt seinen Schatten voraus. Hinzu komme der fortlaufende Trend zur Filialisierung sowie eine Vernetzung und Hybridisierung durch Gesundheitsplattformen, die Grenzen zwischen Offizin, Versandhandel und Ärzten aufweichen. Auch werde das Thema Preis immer wichtiger. Dies sei aktuell von Industrie und Apotheken “undermanaged”, im E‑Commerce spiele intelligentes Pricing aber eine entscheidende Rolle.
Christian von Heemskerck (DR. KADE Pharma) betonte die notwendige digitale Vernetzung im Marketing/Vertrieb. Die Industrie müsse sich mit Apotheken digital austauschen, um schneller auf den dynamischen Markt zu reagieren. Alle Industrieteilnehmer benötigten ein hybrides Kontaktmodell mit Apotheken — hierzu brauche es aber gemeinsame Infrastrukturen und Initiativen.
Im dritten Teil stellte Dr. Ralf Kettenbach (INSIGHT Health) das Big Data-Tool “Pharmacy Cube” vor, mit dem Apotheken wie Industrie regionale Potenziale und Verschiebungen an den einzelnen Apothekenstandorten erkennen können. Dies war der Start zu einer lebhaften Podiumsdiskussion. Die wichtigsten Aussagen: Apotheken gehen gestärkt als Service-Partner aus der Pandemie hervor. Dieser Weg sei nun mit digitalen Services und Tools fortzusetzten. Und: Um dies erfolgreich zu tun, braucht es eine digitale Vernetzung mit Geschäftspartnern und ein datenbasiertes Arbeiten.
Torsten Roos resümiert am Ende: “Auch wenn der Apothekenmarkt vor Herausforderungen steht: Die Digitalisierung bringt zahlreiche Chancen mit sich, dazu gab es heute viel Rückenwind. INSIGHT Health ist als verlässlicher “Digital-Partner” mit unseren (Daten)-Lösungen gerne dabei — wir freuen uns auf diesen innovativen, gemeinsamen Weg.”
INSIGHT Health ist einer der führenden Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit Sitz in Waldems-Esch und Niederlassungen in Berlin und Wien. Das Unternehmen bietet aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse ein breites Portfolio datenbasierter Dienste zur Markt- und Versorgungsforschung an. Das Plus der INSIGHT Health GmbH & Co. KG liegt in der schnellen und transparenten Bereitstellung von Daten unter Beachtung der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie in der Ausarbeitung individueller Lösungen für die pharmazeutische Industrie, Krankenversicherungen, Ärzteverbände, Apothekenvereinigungen, wissenschaftliche Institute, Behörden, Politik und andere Entscheider im Gesundheitsmarkt.
Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal
Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel
Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de