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15. Rheingauer Volksbank Preis an Absolvent der Hochschule Geisenheim verliehen
Für seine Untersuchung des Triebwachstums von Riesling in Abhängigkeit verschiedener Laubschnittzeitpunkte erhält Lukas Fichtl, Absolvent des Studiengangs Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim, von der Rheingauer Volksbank ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Welchen Einfluss hat der Zeitpunkt des Laubschnitts auf das Laubwandwachstum und die Architektur der Trauben? Das untersuchte Lukas Fichtl, Absolvent des Studiengangs Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim, im Rahmen seiner Bachelor-Thesis beispielhaft für den Riesling. Für diese Arbeit, die nach Einschätzung der Jury nicht nur hohe praktische Relevanz hat, sondern auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, die weit über das in einer Bachelor-Thesis erwartbare Maß hinausgehen, wurde Fichtl am 15. Oktober 2021 mit dem Rheingauer Volksbank Preis und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet.
Konkret betrachtete der diesjährige Preisträger Fichtl in einem Feldversuch drei Varianten der Kulturmaßnahme – frühen Laubschnitt, späten Laubschnitt und Wickeln der Triebe als Alternative zum Schnitt – in verschiedenen Stadien der Triebentwicklung. Er digitalisierte den Zustand der Reben und modellierte die Entwicklung der Triebe im Anschluss computergestützt. Bestehende Unsicherheiten bei der Terminierung der Laubarbeit in weinbaulichen Betrieben ließen sich auf Basis der Ergebnisse ausräumen, so die Jury; die Auswertung zeigt, dass das aufwendige Verfahren des Wickelns der Triebe unter den Bedingungen der Saison 2019 nicht dazu beitragen konnte, die Laubwandstruktur in der Traubenzone aufzulockern. Ein früher Laubschnitt führte zu tendenziell höheren Beerengewichten und einem verstärkten Geiztriebwachstum im oberen Teil der Laubwand. Betreut wurde Fichtl von Dr. Matthias Friedel vom Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau und Dr. Dominik Schmitt vom Institut für Modellierung und Systemanalyse.
„Die Ergebnisse der ausgezeichneten Arbeit sind für die Praxis spannend, da das Wickeln durch den Erhalt der wachsenden Triebspitze in der Theorie zu lockeren Trauben führen sollte. In der Theorie ist das auch schlüssig, aber praktisch nicht erfolgreich. Die Kombination der praktischen Anwendung mit begleitender Modellierung kann uns helfen zu verstehen, warum es hier nicht funktioniert hat und ob es eventuell besser geeignete Verfahren geben könnte“, erläuterte Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim. „Die Arbeit zeigt damit einmal mehr, dass der enge Austausch von Wissenschaft und Praxis einen wichtigen Beitrag zur zukunftsfähigen Entwicklung der Weinbranche leistet.“
„Wir verleihen den Rheingauer Volksbank Preis in diesem Jahr bereits zum 15. Mal und sind immer wieder vom Niveau und der hohen Praxisrelevanz der ausgezeichneten Arbeiten begeistert. Ein Plus für die gesamte Weinbranche, aber auch für Geisenheim als Hochschulstadt und unsere gesamte Region. Der Rheingau macht sich damit nicht nur als hervorragendes Weinanbaugebiet, sondern auch als wichtiger wissenschaftlicher Standort immer wieder einen Namen. Dies zu fördern, ist uns eine Freude“, so Vorstandsvorsitzender Andreas Zeiselmaier.
Mit dem Rheingauer Volksbank Preis zeichnet die Bank seit 2007 überdurchschnittliche Leistungen im Studiengang Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim aus. Gemein ist den prämierten Arbeiten der hohe Nutzen für die Praxis, aber auch Faktoren wie Innovationspotenzial und Nachhaltigkeit spielen eine Rolle bei der Beurteilung der eingereichten Abschlussarbeiten.
Auch der Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim Christian Aßmann sprach seine Glückwünsche aus. „Auch ich möchte dem diesjährigen Preisträger ganz herzlich gratulieren. Eine tolle Arbeit, die nunmehr eine verdiente Anerkennung erhält. Mein großer Dank geht an die Rheingauer Volksbank, die bereits zum 15. Mal diesen Preis verleiht und so auch die Wertschätzung für die Arbeit und Lehre ausgehend von unserer Hochschule Geisenheim University ausdrückt. Ein vorbildliches Engagement und ein Zeichen des guten Miteinanders bei uns in Geisenheim und im Rheingau.“
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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal
Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel
Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de