Lokal
Weinindustrie entwickelt Nachhaltigkeitsstrategie
Erstmalig haben sich über 40 der weltweit führende Vertreter der Weinindustrie zusammengeschlossen, um geeignete Maßnahmen angesichts stetig wachsender Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit voranzutreiben. Die neu gegründete Nachhaltigkeitsallianz Sustainable Wine Roundtable (SWR) ist ein einzigartiger Zusammenschluss von führenden Weinmarken, Betrieben, Groß- und Einzelhändlern, Umweltverbänden und anderen, die sich gemeinsam entschlossen dafür einsetzen, den Weinsektor zu einem Spitzenreiter der Nachhaltigkeit zu machen.
Von Dürreperioden und Überschwemmungen über steigende Temperaturen und zunehmende Waldbrände bis hin zu gesellschaftlichem Druck im Hinblick auf Arbeitnehmerrechte und Diversität – wie jede andere Branche muss auch die Weinindustrie große Herausforderungen meistern, um Stabilität zu gewährleisten, den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen beizutragen.
Aufbauend auf den zahlreichen Nachhaltigkeitsstandards für Wein auf lokaler Ebene wird der SWR einen weltweiten Referenzstandard erarbeiten, der verdeutlicht, was Nachhaltigkeit für die gesamte Weinindustrie bedeutet und wie sie umgesetzt und gemessen wird. Dadurch entstehen klare Vorgaben, wie Weingüter und Betriebe zu mehr Nachhaltigkeit angeleitet werden können, und es hilft Händlern und Verbrauchern, die verschiedenen Öko-Angaben und Labels einzuordnen.
Der SWR bildet Arbeitsgruppen, um Best Practices und Maßnahmen zu zentralen Nachhaltigkeitsfragen zu erarbeiten, das öffentliche Bewusstsein zu schärfen, Vertreter der Weinwirtschaft miteinander ins Gespräch zu bringen und als starke Stimme der weltweiten Weinindustrie aufzutreten, die sich für das Gute einsetzt.
Richard Bampfield, Master of Wine und Vorsitzender des SWR, erklärte:
„Es gibt viele innovative Programme und Projekte, um den Weinbau umweltfreundlicher und sozial gerecht zu machen. Unser Ziel ist es, diese Programme und Projekte zu bündeln, um dadurch klare Vorgaben sowie die notwendige Zusammenarbeit zu erreichen, damit die Weinindustrie eine Vorreiterrolle im Bereich der Nachhaltigkeit einnimmt.“
„Wir laden sämtliche Akteure in der Weinindustrie ein, sich uns anschließen“, ergänzt Bampfield und weist darauf hin, dass eine allgemeine Mitgliedschaft im SWR ab dem Jahr 2022 möglich sein wird.
Dr. Laura Catena, Geschäftsführerin des Weinguts Catena Zapata & Gründerin des Catena Institute of Wine, sagte:
„Unser Ziel ist es, unsere Region für die nächsten 200 Jahre zu stärken und dafür müssen wir unser Ökosystem schützen und unsere Anbautraditionen bewahren. Vor über 10 Jahren haben wir den Sustainability Code for Argentina eingeführt und heute konzentriert sich die Forschung am Cantena Institute of Wine darauf, unser Terroir sowie unsere Rebenauswahl und ihr Ökosystem zu verstehen, damit wir sie für die kommenden Generationen erhalten können. Angesichts unseres Engagements freuen wir uns sehr, Teil des SWR zu sein.“
Riccardo Ricci Curbastro, Präsident von Equalitas erklärte:
„Unnötige Doppelarbeit für Betriebe zu vermeiden, ist seit Beginn des Projekts eines der wesentlichen Ziele von Equalitas. Die Zusammenarbeit mit dem SWR geht in die gleiche Richtung und nachdem wir uns bereits auf nationaler Ebene dafür stark gemacht haben, wollen wir nun auch zur mehr internationaler Angleichung beitragen.“
Marcus Ihre, Nachhaltigkeitsmanager bei Systembolaget sagte:
„Die Weinindustrie muss gemeinsam Nachhaltigkeitsziele definieren, einen weltweiten Standard festlegen, zusammenarbeiten und Strategien entwickeln, wie die Botschaft an die Verbraucher kommuniziert wird. Wir bei Systembolaget freuen uns, diese Arbeit als Gründungsmitglied zu unterstützen.“
Anne Jones, Leiterin der Sparten Bier, Wein und Spirituosen bei Waitrose & Partners erklärte:
„Als führender Einzelhändler wissen wir, wie wichtig unseren Kunden Nachhaltigkeit ist. Der SWR bietet eine hervorragende Möglichkeit, mit anderen Akteuren zusammenzuarbeiten, um Strategien zu entwickeln, wie wir Nachhaltigkeit in der Weinindustrie klar kommunizieren und Veränderungen vorantreiben können.“
Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim erklärte:
„Wir sind uns bewusst, dass ökologische und soziale Nachhaltigkeit nur im Einklang mit ökonomischer Nachhaltigkeit Einzug halten können. Deshalb spielt auch der Austausch mit Unternehmen der Praxis im SWR und aus diesem Kreis heraus eine zentrale Rolle. Als Hochschule ist es unsere Aufgabe, die Fach- und Führungskräfte von morgen zu befähigen, umfassend nachhaltig zu denken und zu handeln. Dazu benötigen wir einen stetigen und umfassenden Austausch mit anderen, auch internationalen, Partnern. Im Kreis der „Gründer“ der SWR ist Geisenheim die einzige ausbildende Institution, aber gerade der Bildungsweg ist entscheidend für die zukunftsfähige und nachhaltige Handlungsfähigkeit unserer Branche und die verantwortungsvolle Verwendung von Ressourcen, vom Anbau über die Verarbeitung, Verpackung, Logistik und Vertrieb. Der SWR gibt uns die Möglichkeit, hier wichtige Impulse zu geben – und zu erhalten.“
Zu den SWR Gründungsmitgliedern gehören: Ahold Delhaize, Alko, Alliance Wine, Amfori, Amorim Cork, BLB Vignobles, British Glass, BSI, Catena Institute of Wine, Château Léoube, CIVB, Cloudy Bay, Concha y Toro, Diversity in Food and Beverage, Domaine Bousquet, Dr. Loosen, Enotria&Coe, Equalitas, Famille Perrin, Fish Friendly Farming, Food Alliance, Grupo Avinea, Hochschule Geisenheim University, International Wineries for Climate Action, JancisRobinson.com, Journey’s End Vineyards, Lidl GB, Napa Green, New York Wine & Grape Foundation, North South Wines, Preferred by Nature, Ramón Bilbao, Schenk Group, Ste. Michelle Wine Estates, Sustainable Agriculture Network, Sustainable Winegrowing Australia, Sustainable Winegrowing British Columbia, Systembolaget, The Co-op UK, The Fairtrade Foundation, The Porto Protocol, The Wine Society, Treasury Wine Estates, Vingruppen, Vintage Wine Estates, Waitrose & Partners, Whole Foods Market, Wines of South Africa, WWF South Africa.
Der SWR ist ein einzigartiger Zusammenschluss von Vertretern der Weinindustrie und die einzige globale, unabhängige, non-profit Allianz, die sämtliche Interessensgruppen und Vertreter der Branche einbezieht – vom Erzeuger bis hin zum Verbraucher. Der SWR unterstützt die Weinindustrie in ihrem Bemühen, dass hochwertige Weine auf eine Weise produziert, vermarktet und konsumiert werden, die die Ökosysteme schützt, Menschenrechte achtet, Gleichberechtigung und Inklusion fördert sowie zu Wohlstand und einem leidenschaftlichen Engagement für Spitzenprodukte führt. Unsere Aufgabe ist es, die Vertreter der Branche auf globaler Ebene zusammenzubringen, um dieses Ziel zu erreichen.
Der SWR wird von der Sustainable Wine Ltd betrieben, einem non-profit Unternehmen, dass sich zum Ziel gesetzt hat, Nachhaltigkeit im Weinsektor zu etablieren.
Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal
Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel
Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de