Natur
Gewässerschutz: Flüsse und Seen in Deutschland

Das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gliedert sich hydrologisch in die Stromsysteme Donau, Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder sowie die Zuflüsse der Maas und in die Küstengebiete von Nord- und Ostsee. Zur Erhaltung und Verbesserung der deutschen Gewässer ist ein aktiver Gewässerschutz notwendig.
Das Abflussgeschehen der Flüsse ist unter anderem stark vom Niederschlag abhängig. Die Niederschlagsmenge in Deutschland nimmt von West nach Ost ab. Eine Trennlinie bilden die Mittelgebirge Thüringer Wald und Harz, in deren “Regenschatten” im langjährigen Mittel weniger als 500 Millimeter Niederschlag fallen. In den Alpen und teilweise in den Mittelgebirgen liegen die langjährigen mittleren Niederschlagshöhen hingegen bei über 1600 Millimeter im Jahr.
Ziel des Gewässerschutzes in Deutschland ist, alle Binnengewässer mit guter ökologischer Qualität zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen. Es muss verhindert werden, dass schädigende Stoffe in die Gewässer gelangen. Daneben müssen die Gewässer, ihre Ufer und Auen so erhalten beziehungsweise umgestaltet werden, dass sich die für den jeweiligen Naturraum typischen Lebensgemeinschaften dort entwickeln können.
Rechtliche Grundlagen und Zuständigkeiten
Die wesentliche Regelung für die Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer finden sich in den Paragraph 25 bis 44 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Damit sind die Regelungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) in deutsches Recht umgesetzt. Die EU-WRRL spielt eine große Rolle in der Planung und Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität. Für die Umsetzung der wasserrechtlichen Maßnahmen und den Gewässerschutz sind die Länder zuständig.
Die aktuelle Situation in Deutschland
Die hydrologischen Bedingungen prägen die chemischen und biologischen Verhältnisse in den Fließgewässern entscheidend. So führen Niederschläge zur Abschwemmung aus der Fläche (diffuse Quellen, zum Beispiel Landwirtschaft), gleichzeitig bewirkt die erhöhte Wasserführung eine Verdünnung der Stoffkonzentrationen aus punktförmigen Einleitungen.
eben dem Abfluss wirken sich die unterschiedlichen Nutzungen im Einzugsgebiet und die strukturellen Gegebenheiten der Gewässer auf die Gewässergüte aus: Flüsse nehmen die Abwasserlast industrieller und kommunaler Einleiter auf, sie sind diffusen Einträgen aus der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausgesetzt und dienen ferner als Verkehrsweg (Schifffahrt) und der Energiegewinnung (Wasserkraft).
Der Belastungszustand von Flüssen und Seen hat sich während der letzten 30 Jahre wesentlich verbessert. Es ist ein insgesamt deutlicher Rückgang der stofflichen Belastung der Gewässer und damit verbunden ein für die Fischfauna lebenswichtiger Anstieg der Sauerstoffkonzentrationen festzustellen.
Allerdings gibt es bei den deutschen Oberflächengewässern in Bezug auf die Gewässergüte noch immer große Verbesserungspotentiale. Die im Zuge der EU-WRRL durchgeführten nationalen Bewertungen des ökologischen und chemischen Zustands der Gewässer haben ergeben, dass lediglich 8,2 Prozent aller Oberflächenwasserkörper einen “sehr guten” oder “guten” ökologischen Zustand erreichen, während der chemische Zustand bei 84 Prozent der Wasserkörper als “gut” bewertet werden kann (Stand 2015).
Zukünftig werden sich die Anstrengungen zur Gewässerreinhaltung vermehrt darauf beziehen, sogenannte diffuse Belastungsquellen zu verringern und die Struktur der Gewässer zu verbessern. Zu den diffusen Einträgen gehören stoffliche Belastungen aus der Landwirtschaft, Regenabläufe sowie Einträge aus dem Verkehr und von anderen Luftverschmutzern.
Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität
- Anforderungen an die Gewässerqualität der Flüsse und Seen
- Weiterer Ausbau der Kläranlagen von Kommunen und Industrie mit verbesserter Reinigungstechnik
- Verringerung der Stoffeinträge aus Landwirtschaft und Industrie
- Renaturierung von Flussregionen: zum Beispiel Wiederbelebung von Auenlandschaften, Anschluss von Altarmen, Entfernung von Uferbefestigungen
- Herstellung der Durchgängigkeit für die Fischfauna (zum Beispiel Fischaufstiegsanlagen)
- Regelmäßige Überwachung der Wasserqualität und der Gewässerstruktur
- Enge internationale Zusammenarbeit der Staaten in den Einzugsgebieten mit international bindenden Abkommen
Quelle:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit / Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO.de – die Ems/Meppen/Emsland

Lokal
Waldbaden zur Sonnenwende

Erlös geht in Naturschutzprojekte der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
Bereits im zweiten Jahr findet die Benefizaktion „Waldbaden für einen guten Zweck“ zur Sommersonnenwende statt. Über 60 professionelle Waldbaden-Anbieter haben ein abwechslungsreiches Programmrund um die Entspannung im Wald zusammengestellt. Der gesamte Erlös der Veranstaltungen geht an die regionalen Unterverbände der SDW und wird für Naturschutzmaßnahmenverwendet.
Wahrscheinlich war noch nie so deutlich wie jetzt, wiesehr wir Menschen unseren Wald brauchen und welche Vielzahl an Ökosystemleistungen er uns bietet. Er reinigt und kühlt die Luft, er fungiert als Wasserspeicher, produziert Sauerstoff und schenkt dem Menschen Erholung, Entspannung und Regeneration. Gerade in Coronazeiten haben noch mehr Menschen entdeckt, wie geeignet der Wald zum Krafttanken und Abschalten ist.
Für Michaela Dalchow, der Organisatorin der bundesweiten Benefiz-Aktion zugunsten der heimischen Wälder, sind das ausreichende Gründe, die Einkünfte dieses Tages vollständig für den Wald zu spenden. Die Teilnahmegebühr beginnt bei 30 Euro. In den meisten Fällen wird das Angebot zum Waldbaden von Förstern begleitet, die mit spannenden Informationen die Faszination des Waldes den Teilnehmenden näherbringen.
Die regionalen Gruppen der SDW haben im vergangenen Jahr die Spenden für Baumpflanzungen verwendet oder Bildungsprojekteveranstaltet, um den Entscheidungsträgern von morgen die Bedeutung unserer Wälder zu zeigen.
Natur
Schlangenbad forstet auf

Der Wille zur Unterstützung bei der Aufforstung sowie die Spendenbereitschaft für den Wald sind in Schlangenbad unverändert groß. Der Spendeneingang betrug zum Stichtag (25.01.2021) 10.320 €. Durch den Beschluss der Gemeindevertretung in der vergangenen Dezembersitzung ist der Spendenbetrag verwaltungsseitig um 5.770 € auf einen Gesamtbetrag von 16.090 € aufzustocken.
Spendengelder werden wie versprochen zweckgebunden für Aufforstungen eingesetzt. Die Aufforstung ist eine Generationenaufgabe und wird sich über Jahrzehnte hinziehen. Soweit Mittel nicht bei Anpflanzungen im März eingesetzt werden, fließen diese in einen Topf für spätere Aufforstungsaktionen bzw. Waldschutzmaßnahmen, die von ehrenamtlichen Helfern über das ganze Jahr begleitet werden können.
Die Gemeinde bereitet trotz der bestehenden verschärften Kontaktbeschränkungen die für die zweite Märzhälfte geplanten Aufforstungsaktionen in Hausen vor der Höhe und Wambach unbeirrt vor.
Sollte die Aufforstung im Frühjahr unter Mithilfe der Bevölkerung pandemiebedingt nicht möglich sein, werden trotzdem durch den Forstbetrieb Anpflanzungen vorgenommen und ein neuer Termin unter Beteiligung ehrenamtlicher Helfer für Anpflanzaktionen geplant.
Der Erfolg der Aufforstung ist insbesondere abhängig von der Regulierung des Wildbestandes durch die Jäger. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Jagdausübung nicht durch Besucher im Wald gestört wird.
„Es bringt nichts, wenn die Gemeinde unter tatkräftiger Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger neue Bäume pflanzt, wenn diese durch einen zu großen Wildbestand wieder abgefressen werden“, stellt Bürgermeister Marco Eyring fest.
Der Verkehr im Wald ist seit langem ein Thema. Infolge der Pandemie erfreut sich der Weg nach draußen, in den Wald, einer noch größeren Beliebtheit als sonst. E‑Biken, Geocaching, Wandern, Walking oder wie jüngst Rodeln.
Um die Natur zu erhalten machen wir darauf aufmerksam, dass bei einem Waldbesuch ein paar einfache Verhaltensregeln beachtet werden sollten. Das ist umso wichtiger je mehr Menschen sich im Wald bewegen.
Zu den Verhaltensregeln gehören, dass Besucher den Wald bitte tagsüber aufsuchen und nicht im Morgengrauen, in der Dämmerung oder gar in der Nacht. „Das Wild braucht jetzt im Winter seine Ruhe und sollte nicht unnötig aufgeschreckt werden.“, führt der Bürgermeister aus.
Das stets verbotene Befahren von Waldwegen sollte ebenfalls unterbleiben. Die Waldwege werden viel zu häufig als Abkürzungs- oder Umleitungsstrecke oder wilder Waldparkplatz benutzt.
Wer diese bekannten Verhaltensregeln beherzigt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Waldes.