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46 Bescheide bei „Zukunft Dorfmitte“ übergeben

Landrat Kilian: „Die Begeisterung für den Wettbewerb ist ungebrochen!“
Der „Erfolgsgeschichte“ konnte ein weiteres, positives Kapitel angefügt werden, wie Landrat Frank Kilian zu Beginn der Übergabe der Bescheide im Rahmen des Wettbewerbes „Zukunft Dorfmitte“ mit einem Strahlen verkündete: „Die Begeisterung für den Wettbewerb ist ungebrochen!“ Seit 2010 läuft dieser Wettbewerb im Kreis. In dieser Zeit wurden 412 Projekte „mit einem eigentlich recht kleinen finanziellen Beitrag aus dem Kreisbudget unterstützt“, wie der Dezernent für Demografie-Angelegenheiten, Thomas Zarda, mehrfach betonte, um damit „einen Anschub zu geben, um etwas sehr Nachhaltiges in unseren Orten zu ermöglichen“. In diesem Jahr kamen nun weitere 46 Maßnahmen (somit insgesamt 458) hinzu. Die Ideengeber hatten bei der Feierstunde in der Aula der Nikolaus-August-Otto-Schule die Gelegenheit, ihre Vorhaben vorzustellen.
Mit einem Zuschuss bis zu 2.000 Euro unterstützt der Landkreis das ehrenamtliche Engagement vor Ort, vor allem in den kleineren Ortsteilen. „Es gibt viele gute Ideen, wie in den Orten eine attraktive Dorfmitte gestaltet werden kann“, betont Zarda. Doch fehlt es oft an den finanziellen Mitteln, um diese Ideen umzusetzen. Der Kreis hilft dabei und hat dabei „einen Nerv getroffen“. „Für die kleinen Orte ist der Wettbewerb von einer sehr großen Bedeutung“, berichtet Dieter Weiß aus Taunusstein-Niederlibbach bei der Übergabe des Bescheides, um gleich einen Wunsch zu äußern: „Der Wettbewerb muss 2023 unbedingt fortgesetzt werden!“ Dafür erntet Weiß zustimmenden Applaus im Saal.
Besonders optimistisch stimme ihn, so Zarda, dass in den Dörfern die Beteiligung breit verteilt sei – viele Ortsvorsteherinnen oder Vereinsvorsitzende und Frauen, viele junge Menschen engagierten sich ebenso wie Ältere in den Kommunen, um die Lebenssituation zu verbessern. „Und weil sich so viele Menschen für ihr Dorf in´s Zeug legen, hat die Dorfmitte eine Zukunft. Es wird da eben nicht gefragt, wer das Licht abdreht, sondern es wird ein neuer Lampenschirm aufgehängt“, so Zarda
So gibt es „Wiederholungstäter“ und Ideengeber, die zum ersten Mal eine Maßnahme vorgeschlagen haben. Allen gemein ist, dass sie ihr Vorhaben in Eigenregie geplant und organisiert haben und dieses nun mit weiteren Helferinnen und Helfern auf ehrenamtlicher Basis dieses umsetzen wollen. Bei diesen Projekten geht es beispielsweise um die Schaffung eines Treffpunktes, an dem die Menschen eines Ortes zusammenkommen können, auf die Aufwertung von Grill- und Spielplätzen, die einen „neuen Anstrich“ gebrauchen, instandgesetzt werden oder auch neue Sitzgelegenheiten oder Spielgeräte erhalten sollen. Nach Corona, so Simone Witzel von der Kreisverwaltung, wird auch „vermehrt in Sport und Bewegung investiert“.
So haben sich die Dorfgemeinschaft, der Ortsbeirat und der Jugendclub in Idstein-Dasbach gemeinsam mit Vereinen aus der Nachbargemeinde Oberseelbach laut Dennis Guckes auf die Errichtung eines Outdoor Fitness Parks auf einer Streuobstwiese zwischen den Orten veständigt. Der Ortsbeirat von Geisenheim-Stephanshausen hat sich laut Rudolf Spring ein „bisher einzigartiges Projekt auf die Fahnen geschrieben“. Dabei geht es um die Beschilderung für die Gebäude im Ortsteil: „1920 wurde eine Liste erstellt, in der die Namen der dort wohnenden Familien sowie der Name des jeweiligen Hauses vermerkt ist.“ Diese überlieferter Hausnamen, die sich an den Berufsbezeichnungen der einstigen Bewohner orientierten, sollen mit einem Schild an den Häusern angebracht werden.
Die Bürgergruppe Bermbach kann die Reaktivierung bracher Streuobstwiesen „An den Benderwiesen” zwecks Erhaltung der Kulturlandschaft Streuobstwiese durchführen. Zudem sind weitere Aktionstage in Planung und der Kindergarten bekommt zwei Bäume für Apfelprojekte. Der Verein „Hettenhain 1195 e.V.“ kann die Renovierung des „Alten Spritzenhauses” in Angriff nehmen, das zukünftig als Vereinshau dient. Dafür sind eine neue Stromversorgung und ein Anstrich notwendig, ebenso die Anschaffung von Regalen und Schränken. Das Gebäude soll der Sitz des Heimtvereins und des Dorfladens werden.
Es folgen die 46 Projekte, die gefördert wurden:
Geisenheim-Stephanshausen/Bürgerprojekt
Renovierung eines Spielplatzes am Hubertuseck. Geplant ist die Anschaffung einer neuen nachhaltigen Sandkastenumrundung
Geisenheim-Stephanshausen/Verein „Verkehrs- und Verschönerungsverein Stephanshausen e.V.“
Instandsetzung einer Schutzhütte nahe des Himmelsteigs (Dach, Farbe etc).
Geisenheim-Stephanshausen/Ortsbeirat
Sammlung überlieferter Hausnamen und entsprechende Kennzeichnung der Gebäude
Schlangenbad-Wambach/ Bürgerprojekt
Fortsetzung der Unterhaltungsarbeiten im Ort: Außenwände am Wasserwerk sanieren und streichen und die Ortseingangsschilder reinigen und streichen
Idstein-Dasbach/Vereine Dorfgemeinschaft Dasbach e.V., Ortsbeirat, Jugendclub Dasbach, Vereine aus Oberseelbach
Errichtung eines Outdoor Fitness Parks auf einer Streuobstwiese. Das Gelände liegt zwischen den Orten, eine gemeinsame Nutzung und Umsetzung ist geplant Das. Konzept wurde gemeinsam erstellt. Sitzgelegenheiten sind bereits vorhanden.
Idstein-Eschenhahn/Ortsbeirat
Sanierung und Wiederbelebung des Jugendraums (Feinputz, Farbe, Fußbodenleisten)
Idstein-Heftrich/Ortsbeirat
Erweiterung eines Treffpunktes an der Willi-Mohr-Halle um eine Tischtennisplatte und eine Sitzgelegenheit
Idstein-Lenzhahn/Heimat- und Kulturverein
Aufstellung einer Liegebank zwischen dem Bolz- und Spielplatz am Radweg
Idstein-Niederauroff/Ortsbeirat
Aktivierung des Bolzplatzes mit Aufstellung von recycelten Sitzgelegenheiten.
Idstein-Oberrod/SKV 1982 Nieder-Oberrod e.V.
Installation einer kleinen Fotovoltaikanlage mit Speicher auf der Hütte am Bolzplatz für deren Stromversorgung.
Idstein-Oberauroff/Ortsbeirat
Ausbau des Parkstreifens mit Rasengittern gegenüber dem Mehrgenerationenplatz auf der Kastanienwiese am Ortseingang
Aarbergen-Daisbach/Ortsbeirat
Einrichtung eines Bücherhauses als “Welt des Buches” auf dem Spiel-und Dorfplatz
Aarbergen-Daisbach/Verein „DNQ, Die närrische Quatschköpp“
Anschaffung eines Bühnenvorhangs für das Haus der Vereine
Aarbergen-Kettenbach/Projekt-Gruppe-Brunnenplatz
Anschaffung eines Toilettenhäuschens für den Brunnenplatz und Rabattenbepflanzungen an der Stützmauer
Aarbergen-Panrod/Ortsbeirat
Anschaffung eines Sonnensegels für den Kinderspielplatz. Die Spielgeräte sind überaltet. Der Spielplatz soll attraktiver gestaltet werden
Waldems-Bermbach/Bürgergruppe Bermbach
Reaktivierung bracher Streuobstwiesen “An den Benderwiesen” zwecks Erhaltung der Kulturlandschaft Streuobstwiese. Weitere Aktionstage sind in Planung. Der Kindergarten bekommt zwei Bäume für Apfelprojekte.
Waldems-Niederems/Ortsbeirat, Bürgerprojekt
Errichtung einer Sitzplatzgruppe an der 1.000 jährigen Linde in Reinborn
Waldems-Wüstems/Ortsbeirat
Anschaffung und Ausbau einer alten Telefonzelle als öffentlicher Bücherschrank am Dorfplatz.
Hohenstein-Hennethal/Kindergruppe Hennethal e.V., Gruppe Backes, Ortsbeirat, Bürgerprojekt
Umgestaltung bzw. Verschönerung des Gartens am Dorfgemeinschaftshaus für eine gemeinsame Nutzungen. Anschaffung eines Sonnensegels für dieTerasse, mobile Sitzgelegenheiten, ein großer Stehtisch und die Renovierung der Spielgerätehütte
Niedernhausen-Engenhahn/Bürger*innen Initiative Naturtreff Wildpark
Öffentlicher Bücherschrank als Treff- und Kommunikationsort am Rand des neuen Naturspielplatzes
Niedernhausen-Niederseelbach/Ortsbeirat
Errichtung eines Sonnenschutzes am Bouleplatz. Die Holzpalisaden sollen rankende Blühpflanzen erhalten, an denen das Sonnensegel befestigt wird
Niedernhausen-Oberseelbach/Heimat-und Kulturverein Oberseelbach, Dorfgemeinschaft Dasbach
Errichtung und Pflege einer Sitzgrupppe “Auf dem Baumel” in Dasbach
Niedernhausen-Oberseelbach/Ortsbeirat, Sportverein TTG Oberseelbach
Errichtung eines Radfahr-Rastplatzes am Ortseingang am Radweg mit Sitzbank, Tisch und einem Radwegeumgebungsplansowie einem Fahrradständer
Lorch-Espenschied/Heimat- und Kulturverein Espenschied e.V.
Anschaffung von verschiedenen Utensilien, um Saft zu sterilieren für die Kelterwochenenden im Frühherbst, die als als feste Events eingeplant sind. Gemeinsames sammeln von Äpfeln rund um den Ort und anschliessendem Saft keltern mit allen Generationen
Lorch-Lorchhausen/WIR für Lorch e.V.
Aufwertung des Grillplatzes mit einem neuen Spielturm mit Rutsche.
Taunusstein-Hambach/Verein Leben im Hambach
Anschaffung von zwei Bänken und einem Tisch für das Projekt Waldliebe. Anschaffung einer Solar-Tiefpumpe und eines Wasserbehälter zur Entnahme von Oberflächenwasser aus einer Bodenzisterne zwecks Versorgung der Setzlinge
Taunusstein-Niederlibbach/Verein “Unser Dorf-Niederlibbach” e.V.
Umsetzung des Projektes “Blühwiese“,Plätze zum Verweilen und Austauschen entstehen mit Insektenhotels und Nisthilfen
Taunusstein-Orlen/Verein Lebendiges Orlen e.V.
Umgestaltung der Alten Feuerwehr in einen Dorftreff. Anschaffung von Schränken und Arbeitsflächen für die Küche. Den Einbau übernehmen Vereinsmitglieder. Dort sollen zukünftig Kochevents, Verpflegungen und Veranstaltungen stattfinden
Taunusstein-Orlen/Verein Lebendiges Orlen e.V.
Im Gebäude der Alten Feuerwehr sind umfangreiche Renovierungsarbeiten im Innenbereich notwendig
Bad Schwalbach-Hettenhain/Verein “Hettenhain 1195 e.V.
Renovierung des “Alten Spritzenhauses” als zukünftiges Vereinshaus. Hierfür sind eine neue Stromversorgung und ein Anstrich notwendig, ebenso die Anschaffung von Regalen und Schränken. Das Gebäude soll der Sitz des Heimtvereins und des Dorfladens werden
Bad Schwalbach-Hettenhain/Verein für „Gymnastik und Allgemeinsport 1969 e.V.“
Anschaffung von Outdoorsportgeräten für das Multifunktionsgelände neben dem Sportplatz (Crosstrainer, Spaziergänger, Steuerrad, Skitrainer und Ruderbank)
Bad Schwalbach-Hettenhain/Ortsbeirat, Bürgerprojekt
Anschaffung von vier blauen Mitfahrerbänken an unterschiedlichen Stellen im Ort
Bad Schwalbach-Hettenhain/Verein „1. FC Hettenhain 1978 e.V.“
Herstellung eines Beachvolleyballfeldes neben dem Bolzplatz durch die Jugendabteilung des 1. FC
Bad Schwalbach-Langenseifen/Ortsbeirat
Sanierung eines bislang ungenutzten Raums im Erdgeschoß des Rathauses, damit dieser für Veranstaltungen und Vereine genutzt werden kann
Hünstetten-Beuerbach/Feuerwehr, Kulturverein, Gesangverein, TuS 03, Heimat-und Verkehrsverein, Seniorenclub Sonniger Herbst
Anschaffung eines mobilen Veranstaltungspavillon für Wein- und kleinere Dorf- bzw. Vereinsfeste im Außenbereich der Mehrzweckhalle
Hünstetten-Kesselbach/Ortsbeirat
Ausweisung eines Nordicwalking-/Wanderparks rund um Kesselbach mit einer Beschiderung der Strecken
Hünstetten-Kesselbach/Ortsbeirat
Zur weitere bürgerfreundlichen Umgestaltung des Geländes rund um das Dorfgemeinschaftshaus wird eine Sitzgelegenheiten neben der Boulebahn angeschafft
Hünstetten-Limbach/Förderverein Limbach
Anschaffung einer Sitzbankgarnitur für den neu anzulegenden Mehrgenerationenplatz
Hünstetten-Strinz Trinitatis/Ortsbeirat, Förderverein Strinz Trinitatis e.V.
Sanierung der Boccia-Bahn
Rüdesheim-Aulhausen/Heimatverein Töpferdorf Aulhausen
Errichtung eines Generationentreffpunkts am Sportplatz. Als erste Massnahme sind die Errichtung von Sitzgelegenheiten mit Tischen geplant.
Heidenrod-Dickschied/Ortsbeirat
Erneuerung des Innenausbaus der Bücherzelle am Dorfgemeinschaftshaus
Heidenrod-Egenroth/ Bürgerprojekt
Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus zur Unterbringung der historischen Feuerwehrspritze. Diese steht derzeit im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus und blockiert dort die Fläche. Der Anbau kann auch als Verkaufsraum genutzt werden bei Veranstaltungen. Im freiwerdenden Feuerwehrgerätehaus ensteht ebenfalls ein Treffpunkt
Heidenrod-Langschied/Feuerwehr Verein
Anschaffung von Jungpflanzen und Holzgattern zum Schutz dieser Pflanzen. Die Neubepflanzung ist wegen der Kahlschlägen des Waldes rund um den Ort nach einer Borkenkäferplage notwendig geworden. Der Verein organisiert auch die Arbeitseinsätze der Neubepflanzungen
Heidenrod-Langschied/Ortsbeirat, Vereine, Bürgerprojekt
Schaffung neuer Sitzgelegenheiten rund um Langschied, am Dorfgemeinschaftshaus und am Spielplatz jeweils mit Tischen. Weitere Massnahmen im Dorfgemeinschaftshaus stehen an (Erneuerung der Beleuchtung und Verkleidung der Heizungsrohre)
Heidenrod-Niedermeilingen/Ortsbeirat
Neugestaltung der Dorfmitte mit neuen Sitzgelegenheiten mit einem Tisch, ein Insektenhotel, einem Schaukasten und Begrünungsmassnahmen zum Strassenrand hin.
Heidenrod-Laufenselden/Vereine des Ortes
Anschaffung eines Weinstandes am Dorfgemeinschaftshaus und einer mobilen Kühltheke. Die Nutzung erfolgt durch alle Vereine.

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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de