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Coworking Space erfolgreich eröffnet

Neues Arbeiten in Oestrich-Winkel möglich
„Das ist ja gemütlich hier!“ und „Hier kann ich mir auch vorstellen zu arbeiten.“ oder „Toll, dass die Stadt hier etwas Neues ausprobiert!“ Dies sind einige der Reaktionen von Gästen, die kürzlich an der Eröffnung des Pop-Up Coworking-Space Oestrich-Winkel teilgenommen haben. Dabei handelt es sich um Räumlichkeiten, die alle Interessierten zum Arbeiten und Besprechen nutzen können, auch Veranstaltungen sind hier geplant. Bei einem Blick von außen durch die Fenster ins Innere fällt zuerst die gemütliche Sitzecke ins Auge. Dahinter befinden sich der Empfangsbereich und ein Konferenztisch mit Whiteboard und Flipchart. Im hinteren Raum stehen sieben Arbeitsplätze zur Verfügung. Wer hier arbeiten möchte, bringt einfach ein Laptop oder anderes Endgerät mit und kann sofort loslegen, WLAN ist inklusive.
Während einige Gäste Coworking bereits aus langjähriger eigener Erfahrung kennen, wie beispielsweise eine Frau, die längere Zeit in Bali gelebt und dort in Coworking-Spaces gearbeitet hat, hatten andere Anwesende bislang noch keinen Bezug zum Coworking. Erster Stadtrat Björn Sommer betont den Unterschied zwischen Coworking-Spaces und Bürozentren: Während Arbeitende in letzteren kaum in Kontakt miteinander kämen, sei es beim Coworking gerade „die besondere Form der Gemeinschaft, die sich im Laufe der Zeit durch die im Coworking-Space arbeitenden Menschen herausbildet“. Und „Pop-Up“ bedeute, dass es sich um eine „temporäre Testphase handelt – ähnlich wie Pop-Up-Lokale, ‑Ateliers oder ‑Geschäfte.“
Wie das Arbeiten im Pop-Up-Coworking-Space konkret funktioniert, erläutert Manuela Wehrle den Gästen. Sie ist als städtische Mitarbeiterin Ansprechpartnerin im Coworking-Space, zugleich seit Jahren selbständig tätig mit einem eigenen Büro für Regionalentwicklung und lebt damit selbst flexibles Arbeiten an verschiedenen Orten. Weitere Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen der Stadt werden den laufenden Betrieb des Coworking-Space unterstützen und damit auch jeweils für sich diese alternative Arbeitsform testen.
Ermöglicht wird das Coworking-Vorhaben und damit auch das kostenfreie Arbeiten im Space durch die Teilnahme der Stadt am Bundes-Modellvorhaben „Kooperative Entwicklung kleinstädtischer Transformationspfade im Themenfeld neue Arbeitswelten“. Dieser Projekttitel wirkt nicht nur aus Sicht von Kreisbeigeordnetem Günter Döring etwas sperrig. Trotzdem sei das Vorhaben natürlich auch aus Sicht des Kreises sehr zu begrüßen, leiste es doch einen Beitrag dazu, „Potenziale von Kleinstädten zu heben“, von denen es deutlich mehr als 2.000 in Deutschland gebe.
Weitere Unterstützung erhält Oestrich-Winkel in dem Vorhaben durch die Genossenschaft CoWorkLand. Deren Vertreter Hans-Peter Sander weist auf zwei weitere Aspekte hin: Unternehmen könnten zukünftig ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, wenn sie Arbeitsplätze für Mitarbeitende in Coworking-Spaces anmieten. Zudem sollten auch „Touristen als Zielgruppe in den Blick genommen werden, die nun in Oestrich-Winkel Urlaub und Arbeiten miteinander kombinieren und so möglicherweise zu einer Saisonverlängerung beitragen könnten“.
Bei musikalischer Begleitung durch Aaron Idstein und guten Gesprächen mit einem Glas Wein in der Hand klang der Eröffnungsabend im Pop-Up Coworking-Space aus. Erste Gäste kündigten sich bei der Verabschiedung direkt für den Folgetag zum Arbeiten im Coworking-Space an. Dieser ist montags bis donnerstags von 9–17 Uhr und freitags von 9–13 Uhr geöffnet. Alle Interessierten sind willkommen. Um vorherige Online-Buchung eines Arbeitsplatzes wird nach Möglichkeit gebeten: https://coworkland.de/de/spaces/pop-up-oestrich-winkel
Zum Projekthintergrund
Der Pop-Up-Coworking-Space in Oestrich-Winkel wird im Betrieb durch die Genossenschaft CoWorkLand eG unterstützt und ist Bestandteil des Modellvorhabens „Kooperative Entwicklung kleinstädtischer Transformationspfade im Themenfeld Neue Arbeitswelten“. In einem Projektverbund aus fünf Kleinstädten – Dießen am Ammersee, Moelln, Dippoldiswalde, Wittenberge und Oestrich-Winkel – werden hier Vorhaben für eine Kleinstadtakademie entwickelt.
Die Pilotphase der Kleinstadtakademie ist Teil der Initiative Kleinstädte in Deutschland des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Sie wird durch das Bundesinstitut für Bau‑, Stadt und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), im Rahmen des Forschungsprogramms “Experimenteller Wohnungs- und Städtebau” (ExWoSt) des BMWSB betreut.

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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de