Lokal
Infrastrukturfinanzierung weiterhin im Mittelpunkt der Förderbank-Aktivitäten

Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) hat auch 2021 wieder mit einem Großteil ihres Neugeschäfts Städte, Gemeinden und kommunalnahe Unternehmen unterstützt. Mit rund 1,95 Milliarden Euro macht dieses fast 60 Prozent des gesamten WIBank-Neugeschäftes aus. Wesentliche Themen waren — neben der Auszahlung pandemie-bedingt hoher staatlicher Zuschüsse für Krankenhäuser — ein unverändert hohes Fördervolumen für kommunale Infrastrukturinvestitionen sowie größere Refinanzierungen von Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr. “Als Förderbank des Landes Hessen gehört es zu unserer DNS, Kommunen und Institutionen bei Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam durch entsprechende Förderangebote die großen Transformationen unserer Zeit anzugehen. Die hohen Investitionsanstrengungen der Kommunen und kommunalen Einrichtungen sind eine wichtige Basis, um Hessinnen und Hessen auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität zu sichern”, so Gottfried Milde, Sprecher der WIBank-Geschäftsleitung.
Kommunale Investitionsvorhaben stellen weiterhin den zentralen Förderbereich der WIBank dar. Die Förderung kommt Investitionen in ganz unterschiedlichen Bereichen der öffentlichen Infrastruktur zugute. 2021 entfiel sie im Wesentlichen auf Förderzusagen aus Mitteln des Hessischen Investitionsfonds (219,0 Mio. Euro), auf Investitionsförderungen mit Hilfe des Landessondervermögens Hessenkasse (69,2 Mio. Euro), auf die Umsetzung von Bundeszuschüssen im Rahmen der Kommunalinvestitionsprogramme KIP (105,7 Mio. Euro), den Breitbandausbau von Kommunen und kommunalnahen Unternehmen (123,2 Mio. Euro) sowie auf die stark gestiegene Finanzierung öffentlicher Investitionen außerhalb von öffentlichen Förderprogrammen (490,5 Mio. Euro). Ergänzt wurde die Förderung im kommunalen Bereich durch die Bewilligung von Fördermitteln für die Gewässerentwicklung und den Hochwasserschutz im Jahr 2021 in Höhe von insgesamt 15,0 Mio. Euro. Hessischen Kliniken wurden für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Jahr 2021 insgesamt 814,1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt (2020: 1.073,7 Mio. Euro).
Fokus auf hohem Investitionsbedarf im Schulsektor
Die Corona-Pandemie hat erneut die Dringlichkeit vor Augen geführt, vor allem Schulen digitaler aufzustellen. Mit dem Förderprogramm Digitalpakt Schule stehen hessischen Schulen seit Ende 2019 insgesamt rund 547 Mio. Euro zur Digitalisierung zur Verfügung. Außerdem sind neben der großvolumigen Finanzierung eines Schulneubaus durch eine städtische Baugesellschaft 2021 zwei neue Förderprogramme für Investitionen in die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern sowie für mobile Luftreinigungsgeräte für den Infektionsschutz in Schulen und Kindertagesstätten an den Start gegangen. Allein von November bis Dezember 2021 erhielten 28 kommunale Schulträger sowie örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe vorläufige Zuwendungsbescheide über Zuschüsse in Höhe von insgesamt 17,6 Mio. Euro zur Finanzierung von Luftreinigungsgeräten. Insgesamt wurden im Rahmen der Schulsektor-Förderung, inkl. Kindertagesstätten, 163,5 Mio. Euro bewilligt (2020: 161,5 Mio. Euro).
Für die Pflegeschule Christliches Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe erhielten die AGAPLESION Diakonie Kliniken als Bildungsträger Zuschüsse in Höhe von 80.000 Euro zur Anschaffung von 140 Tablets und 140 Tablet-Pens für fünf Klassen.
Investitionen in Ressourcenschutz stärken
“Nachhaltigkeitsthemen wie Energieeffizienz, Umwelt- und Ressourcenschutz, aber auch die nachhaltige soziale und ökonomische Entwicklung des Landes Hessen sind ebenfalls wesentliche Aspekte unserer Förderprogramme, die wir dahingehend stetig weiterentwickeln”, so Gottfried Milde.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Verkehrsunternehmen HEAG mobilo GmbH mit Sitz in Darmstadt, das einen lokal emissionsfreien Nahverkehr anstrebt. Dafür hat sich das Unternehmen unter anderem zum Ziel gesetzt, seine Buslinien bis 2025 elektrisch zu betreiben. Für diesen Zweck wurde dem Unternehmen im Jahr 2021 ein zinsgünstiges Darlehen über rund 9,7 Mio. Euro für die Beschaffung von 30 Elektro-Omnibussen zur Verfügung gestellt.

Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de