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Verleihung des Rheingauer Gründungspreises bereits zum zweiten Mal ein großer Erfolg

Mit knapp 150 online-Teilnehmern hat die Verleihung des „Rheingauer Gründungspreises 2021“ am 17. November 2021 bereits zum zweiten Mal stattgefunden. Die zahlreichen Bewerbungen haben auch in diesem Jahr bewiesen, wie viele tolle Ideen in der Region und den beiden Hochschulen entstehen. Veranstaltet wurde das Event von der Gründungsfabrik Rheingau sowie den regionalen Sponsoren Rheingauer Volksbank, Wachendorff Prozesstechnik, Kirchner Simon & Co., Bäcker Dries sowie neu dazugekommen der Firma Perfect Vision.
Die Gründungsfabrik Rheingau ist das erste Verbundvorhaben der Hochschule Geisenheim und der EBS Universität. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit dem Ziel, gründungsinteressierte Studierende und Mitarbeitende zu unterstützen. Gemeinsam mit den regionalen Sponsoren können die Angebote auch den regionalen Gründungen ausgeweitet werden. Interessierte Unterstützende oder Sponsoren können sich auch im frisch gegründeten Förderverein engagieren.
Auch in diesem Jahr hatten die Jurymitglieder aus Wissenschaft und regionalen Sponsoren die Vorauswahl getroffen und insgesamt neun Gründungsideen aus den drei ausgeschriebenen Kategorien bestimmt. Alle Finalisten hatten dann am Abend des 17. November die Gelegenheit ihre Geschäftsideen auf der Pitch-Bühne in der Gründungsfabrik Rheingau live vorzustellen. Nach einem Grußwort durch den Vorstand des Fördervereins der Gründungsfabrik – Andreas Zeiselmaier und Bürgermeister Christian Aßmann – ging es direkt in die Pitches. Alle Zuschauer konnten per Online-Voting über ihre Favoriten abstimmen, was die Veranstaltung interaktiv und kurzweilig gestaltete.
In der Kategorie „Beste Geschäftsidee aus der Studienzeit“ belegte Scooterloons den 1. Platz. Das Team um Arved Teleki und Maximilian Hussmanns bietet eine Lösung für das teilweise noch nicht bewusste Problem der Umweltverschmutzung durch in Flüsse und Meere entsorgte E‑Scooter. Auf Platz 2 kam die Geschäftsidee ReStart von Elvira Bechthold und Monika Cerniauskaite, die aus Biertreber ein veganes Getränk für gesundheitsbewusste Zielgruppen entwickelt haben. Mit der App „CoupleUp“ möchte das internationale Paar Mariama Jarju und Nicolas Kiefer Paare mit gleichen Interessen zusammenbringen und belegte damit Platz 3.
In der zweiten Kategorie „Beste Gründungsidee von Alumni und Mitarbeitenden aus der Hochschule Geisenheim/EBS Universität“ hat Ebb&Flow Keg überzeugt. Das Team um Deandra Anderson und Philipp Neveling bringt ein nachhaltiges Mehrwegsystem für Wein und Craftgetränke auf den Markt. Platz 2 geht an das Team von Clare&me mit den Gründerinnen Celina Messner und Emilia Theye, die mit einem durch künstliche Intelligenz unterstützten Therapie-Bot der zunehmenden mentalen Gesundheitskrise entgegenwirken und Menschen eine schnelle, individuelle Hilfe in Lebenskrisen bieten möchten. Platz 3 belegte InsightsON von Pascal Salmen und Andre Stollhans, die eine intelligente und digitale Vertriebslösung entwickelt haben mit deren Unterstützung Kundenbedarf schneller erkannt und Vertriebsaufgaben abgeleitet werden können.
In der dritten Kategorie „Beste Gründung aus dem Rheingau“ gewann das Team Winzza. Joana Sandkühler und Daniel Horne wollten einen neuen Foodtrend im Rheingau schaffen und bieten mit ihrem mobilen Foodtruck eine „Winzerpizza“ mit regionaltypischen Produkten an – perfekt passend zum Wein. Ihr Service kann bei Weinevents, Winzerhoffesten oder anderen Veranstaltung der Region eingesetzt werden. Auch die Idee des Weinguts Prana kam bei den online-Zuschauenden gut an und schaffte es damit auf Platz 2. Im Fokus des von Cosima Lindenau und Niklas Eisenacher übernommenen Weinguts in Oestrich-Winkel steht das Thema Nachhaltigkeit durch den Einsatz von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und reduzierte Maschinennutzung sowie die Kombination mit einem Yogastudio im Weingut. Den dritten Platz der Rheingauer Gründungsszene belegte der Erlebnispädagoge Daniel Becker mit Outdoor Stories. Er bietet kleine Abenteuer unter professioneller Anleitung für Familien im Rheingau an, bei denen es um das gemeinsame Erleben im Familienverbund geht.
Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 9.000 Euro — gesponsort von der Rheingauer Volksbank, Bäcker Dries, Kirchner Simon & Co., Perfect Vision und Wachendorff Prozesstechnik — bietet allen Teams die Möglichkeit ihr Geschäft weiter auszubauen. Pro Kategorie haben die Finalisten mit dem 1. Platz 1.500 Euro, mit dem 2. Platz 1.000 Euro und für den 3. Platz 500 Euro erhalten.
Ein weiteres Highlight des Abends war die Verleihung eines Sonderpreises von je 500 Euro an zwei ugandische Teams, die aufgrund einer Kooperation mit der EBS an dem Preis teilgenommen hatten. Mit ihren zwei nachhaltigen Gründungsideen haben die Teams aus Uganda derart überzeugt, dass Jury-Mitglied und Sponsor Martin Dries kurzfristig das Preisgeld verdoppelte.
„Mit dieser Veranstaltung konnte somit nicht nur das regionale Gründungsökosystem unterstützt werden, sondern auch über die Grenzen des Rheingaus hinweg Hilfe zu Selbsthilfe gegeben werden,“ so Zeiselmaier.
Die Gründungsfabrik Rheingau plant für nächstes Jahr einen dritten Durchlauf des Rheingauer Gründungspreises zusätzlich zu vielen anderen spannende Programmen für Gründende. Mehr Informationen finden Sie unter www.gruendungsfabrik-rheingau.de .

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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de