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Gesunde Jugendliche können sich im Impfzentrum impfen lassen

Leitung des IZ Eltville: Es braucht eine hohe Durchimpfungsrate / Impfungen für 12- bis 17-Jährige ab sofort möglich
Sollen Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren gegen Corona geimpft werden oder doch noch nicht? Es gibt dazu unterschiedliche Meinungen unter Experten und natürlich auch unter den Eltern und Jugendlichen selbst. Trotzdem erhöht sich die Zahl der Angebote. Zuletzt gab es eine Sonderimpfaktion für diese Altersgruppe in Wiesbaden. Auch der Rheingau-Taunus-Kreis will nun Impfaktionen für diese Altersgruppe durchführen und positioniert sich eindeutig als Befürworter von Impfungen an jungen Menschen. Diese Kinder und Jugendliche mit Elternteil (Erziehungsberechtigte) können ab Dienstag, 27. Juli 2021, ins Impfzentrum nach Eltville in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr – täglich – ohne Registrierung kommen. Das Team des Impfzentrums steht deshalb bereits im Gespräch mit den Gymnasium Eltville wegen eines Ferienimpfangebotes für Schülerinnen und Schüler.
Über allem steht aber: Es muss eine fachliche und umfassende Beratung des impfwilligen Jugendlichen und der Eltern durch einen Arzt zuvor erfolgt sein. „Wir sind froh darüber, einen Kinderarzt in unserem Team zu haben“, betont Dr. Doris Mallmann, Ärztliche Leiterin von Ecocare im Impfzentrum des Rheingau-Taunus-Kreises in Eltville. Es gilt dabei mögliche Risiken abzuwägen und auch auf die restriktive Empfehlung der STIKO einzugehen.
„Um die Corona-Pandemie zu bewältigten, brauchen wir im Rheingau-Taunus-Kreis dringend eine hohe Durchimpfungsrate zum Schutz für möglichst viele Menschen,“ betont die Leiterin. Dazu trägt auch die Gruppe der älteren Jugendlichen / jungen Volljährigen mit ihrer Impfbereitschaft bei. Das Team des Impfzentrums informiert nun darüber, dass es derzeit möglich ist, relativ schnell zu Impfterminen zu kommen. Eine Registrierung beim Landesimpfportal (www.impfterminservice.hessen.de) ist für Jugendliche ab 16 Jahren möglich. Nach diesem Schritt bekommt man derzeit nach fünf bis zehn Werktagen einen Impftermin angeboten.
Es gibt zudem ein schnelles Onlineangebot für kurzfristig freigewordene Termine. Registrierte Impfberechtigte haben ab sofort die Möglichkeit über das offizielle Terminportal des Landes Hessen einen Impftermin für die Erstimpfung innerhalb von maximal vier Tagen zu buchen. Dr. Mallmann: „An Impfstoffen stehen die mRNA Impfstoffe (Biontech, Moderna) zur Verfügung.“
Voraussetzung als gesunder Jugendlicher unter 16 Jahren eine Impfung zu bekommen, ist der intensive Wunsch der beteiligten Eltern und des Sohns oder der Tochter sowie eine eingehende ärztliche Aufklärung. Zur Orientierung vor einer Entscheidung ist für Eltern, Jugendliche und Ärzte ein Infoschreiben hilfreich, das sie über COVID-19-Impfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts finden können. Alle Minderjährigen benötigen für eine Impfung neben der eigenen Impfbereitschaft noch die schriftliche Zustimmung ihrer Eltern; bei getrennt lebenden Eltern die von Mutter und Vater.
Abschließend noch Ausführungen zu den unterschiedlichen Meinungen von Experten: Auf der einen Seite steht eine eher restriktive STIKO-Empfehlung, die individuell in erster Linie das körperliche Risiko des Kindes für einen schweren COVID-Verlauf betrachtet. Nur massiv einschränkende Erkrankungen sieht die STIKO als relevante Risikofaktoren. Ansonsten wird der zumeist symptomarme Verlauf bei Minderjährigen den möglichen Langzeitfolgen, bzw. Folgen der Impfung gegenübergestellt. Wenig zusätzlicher Spielraum wird darüber hinaus bei sozialer Indikation (Kontakt zu Hochrisikopersonen) gesehen. Auf der anderen Seite sagen die aktuellen Infektionszahlen, dass gerade diese Gruppen derzeit die Pandemie vorantreiben. In Corona-Zeiten ist die Nachfrage nach kinder- und jugendpsychiatrischen Angeboten gestiegen, sicher auch ein Hinweis, wie viel Belastung aus Ängsten und sozialen Einschränkungen erwächst, ganz zu schweigen von der Beschulungssituation, die viel mehr als zuvor auf Selbststeuerung und Selbstverantwortung der Schüler baut, was viele einfach überfordert, und deren Eltern obendrein.
Bisher war die Haltung des Landes Hessen, dass Impfungen bei 12- bis 15-Jährigen bei Haus- oder Kinderärzten stattfinden sollten, weil der damit einhergehende Beratungs- und Betreuungsbedarf nicht standardmäßig in den Impfzentren als gegeben angesehen wurde. Es gibt inzwischen jedoch eine geänderte Aussage des Landes: „Sollten Impfzentren in Einzelfällen Impfungen für möglich und durchführbar halten, bestehen seitens des Landes allerdings keine Bedenken.“ Somit können Jugendliche in Impfzentren ihre Schutzimpfung erhalten.


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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de