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Prof. Dr. Hans Reiner Schultz als „Honorary Research Lecturer“ ausgezeichnet

Die American Society for Enology and Viticulture (ASEV) zeichnet Prof. Dr. Hans Reiner Schultz als „Honorary Research Lecturer“ aus. Diese Auszeichnung vergibt die ASEV an auf ihrem Forschungsgebiet prägende Personen. Prof. Dr. Hans Reiner Schultz hielt seine „Honorary Research Lecture“ im Rahmen der 72. National Conference der ASEV am Donnerstag, 24. Juni 2021. Sie drehte sich um die Herausforderungen für die weinbauliche Forschung, die in den vergangenen Jahrzehnten durch sich ändernde Umweltbedingungen entstanden sind.
Die American Society for Enology and Viticulture (ASEV) hat Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, zum „Honorary Research Lecturer“ ernannt. Die Anerkennung wird seit 1973 Personen zuteil, die auf ihrem Gebiet national sowie international einen sehr guten Ruf genießen und sich aktiv in der wissenschaftlichen Forschung engagieren. Von den bisher ausgezeichneten 39 Personen aus unterschiedlichen Arbeitsgebieten des Weinbaus und der Oenologie ist Prof. Dr. Hans Reiner Schultz nach dem Braunschweiger Chemiker Prof. Peter Winterhalter erst der zweite Deutsche, dem diese Auszeichnung zuteilwird. Er erhielt sie im Rahmen der 72. National Conference der ASEV am Donnerstag, 24. Juni 2021, wo er auch seine „Honorary Research Lecture“ unter dem Titel „From Canopy Systems to Water Relations to Climate Change – An Unsteady Path in an Ever Changing Environment“ hielt.
„Diese Anerkennung der ASEV hat internationale Strahlkraft. Ich bin überrascht und sehr stolz, dass das Komitee mich in diesem Jahr als ‚Honorary Research Lecturer‘ ausgewählt hat und danke der Gesellschaft herzlich“, so Prof. Dr. Hans Reiner Schultz. „Die Auszeichnung unterstreicht für mich, dass die internationale Zusammenarbeit und der enge Austausch in der Forschung – gerade rund um Weinbau und Oenologie sowie die landwirtschaftlichen Disziplinen allgemein – von größter Bedeutung sind. Angesichts des Klimawandels, mit Blick auf den Schutz der Umwelt und nachhaltige Praktiken wird diese Bedeutung weiter steigen. Das spiegelt sich schon seit vielen Jahren in der Lehre und Forschung bei uns an der Hochschule Geisenheim wider.“
Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, der nicht nur in Geisenheim, sondern auch in den USA, Frankreich und Australien geforscht hat, hat 245 wissenschaftliche Abhandlungen publiziert und forscht seit über zwei Jahrzehnten schwerpunktmäßig zu den Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Weinbau. In ihrer Laudatio hob die ASEV als Leistung des Geisenheimer Präsidenten die Initiierung und den Aufbau der Forschungsinfrastruktur FACE hervor, in der die Hochschule Geisenheim die für das Jahr 2050 vorhergesagte Kohlendioxidkonzentration simuliert, um die Auswirkungen des CO2-Anstiegs auf Reben untersuchen zu können.
Dank seiner Forschung rund um und seinem Einsatz für den Weinbau ist Prof. Dr. Hans Reiner Schultz ein weltweit gefragter Fachmann. So leitet er die Expertengruppe „Nachhaltigkeit und Klimawandel“ der Internationalen Organisation für Rebe und Wein OIV, deren Ehrenpreis er 2019 erhielt. Mehr als zwölf Jahre war er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Institut de Science de la Vigne et du Vin der Université de Bordeaux und der französischen Exzellenzinitiative LabEX Cote (continental to coastal ecosystems). Er ist unter anderem aktives Mitglied des Beirats des Leibniz-Instituts für Gemüse und Zierpflanzenforschung, Großbeeren, der Vine and Wine Innovation Platform der Universidade de Trás-os-Montes e alto Douro, Vila Real, Portugal, der Nationalen Wein-Technologie-Plattform in Madrid, Spanien, sowie des Forschungsinstituts Laimburg in Nord-Italien.
Über die American Society for Enology and Viticulture (ASEV)
Die American Society for Enology and Viticulture (ASEV) wurde 1950 von Forschern und Winzern gegründet und vertritt die Interessen von Oenologinnen und Oenologen, Winzerinnen und Winzern sowie weiteren im Bereich Wein- und Traubenforschung und ‑produktion aktiven Personen. Die National Conference der ASEV bietet eine Plattform zum Austausch neuerster wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Weinherstellung und des Weinbaus.


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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de