Politik
30 Jahre Partnerschaft mit dem Saale-Orla-Kreis


Am 23. Januar 2021 jährte sich die Partnerschaft zwischen dem Saale-Orla-Kreis und dem Rheingau-Taunus-Kreis zum 30. Mal. Sie bestand zunächst mit dem Kreis Schleiz und wurde mit der Gründung des Saale-Orla-Kreises 1994 weitergeführt.
„Beide Seiten konnten in diesen drei Jahrzehnten viel voneinander lernen, haben Verständnis für die unterschiedliche Entwicklung seit dem Mauerbau entwickelt. Dieser Prozess ist sicherlich die wichtigste Intention einer Partnerschaft. Es gibt gegenseitige Besuche, die von Herzlichkeit und Vertrauen gekennzeichnet sind“, beschreibt Landrat Frank Kilian die Partnerschaft.
„Die ersten Wochen und Monate der Kreispartnerschaft zwischen dem damaligen Kreis Schleiz und dem Rheingau-Taunus-Kreis werden die beteiligten Akteure nie vergessen“, so der Landrat des Saale-Orla-Kreises Thomas Fügmann in einer Pressemitteilung zum Jubiläum. Im Wisentahaus, wo einst der Rat des Saale-Orla-Kreises tagte, gab es nun den ersten Kreistag und ein Landratsamt, das innerhalb weniger Monate in allen Verwaltungsbereichen von den Gesetzen und Vorschriften der DDR auf die der BRD umstellte. Überaus willkommen war dort in dieser Situation der leidenschaftliche Einsatz mehrerer erfahrener Verwaltungsleute aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, der seine Hilfe selbst angeboten hatte. So entsandte der Kreis unter anderem Paul Zipp, um beim Aufbau einer modernen Verwaltung zu helfen. Der Kontakt zu Paul Zipp, der auch die Idee zur Herausgabe eines Jahrbuches in den Saale-Orla-Kreis transportierte, besteht noch heute. Nach dem hiesigen Vorbild gibt es seit 1993 jedes Jahr auch ein Heimatjahrbuch im Saale-Orla-Kreis.
„Ohne die Hilfe aus dem Partnerkreis wäre uns das in Schleiz nicht so gut gelungen. Ich selbst war seit 1990 für die CDU Mitglied des Kreistages in Schleiz. Den Tag der Deutschen Einheit habe ich als Teilnehmer einer kleinen Schleizer Delegation in Bad Schwalbach verbracht. Es waren unvergessliche, historische Stunden“, erinnert sich Landrat Fügmann.
In den inzwischen drei Jahrzehnten haben sich die Partner in Hessen und Thüringen kennen und schätzen gelernt. Es gab und gibt Verbindungen auf Sport- und Vereinsebene, Freundschaften sind entstanden.
In den 30 Jahren gab es zahlreiche gegenseitige Besuche und ein intensives Kennenlernen. Nicht nur auf Verwaltungsebene – auch touristisch, kulturell und kulinarisch. „Gerne präsentieren wir unseren Landkreis und die regionalen Spezialitäten jedes Jahr auf der Saale-Orla-Schau“, so Kilian zu den Verbindungen.
Die geplanten Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft – sie sollten in Bad Schwalbach im Januar stattfinden – mussten aufgrund der Pandemie-Situation verschoben werden. Sie werden – unter anderem mit beiden Landräten und Vertretern beider Kreistage – nachgeholt, sobald dies möglich ist.


Politik
MIT FORDERT KLARE ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE


MIT FORDERT KLARE ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE: „LOCKDOWN HAT MASSIVE SPÄTFOLGEN“
„Ein Stufenplan darf sich nicht alleine auf Inzidenzwerte stützen. Daher lehnen wir auch die Fixierung auf einen Inzidenzwert von 35 als Hauptbedingung für Öffnungen ab“, sagt der MIT-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann. Vielmehr sollen auch Parameter wie der R‑Wert, die Auslastung unserer Krankenhäuser und Intensivstationen sowie die Frage, ob es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen oder um einen spotartigen Ausbruch handelt, einbezogen werden. Linnemann betont: „Wir brauchen einen Stufenplan, der bundesweit gilt, aber regional umgesetzt wird. Das ist allein schon aus Gründen der Transparenz und der Akzeptanz erforderlich.“
Die MIT fordert in ihrem Vorstandsbeschluss, jetzt vor allem auf Schnelltests und digitale Tools zu setzen, um das wirtschaftliche Leben bundesweit auch in den derzeit stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. „Wer ein tolles Hygiene- und Abstandskonzept vorweisen kann und zudem noch eine digitale Anmelde-App nutzt, mit der sich Kontakte schnell und leicht nachvollziehen lassen, muss unter bestimmten Bedingungen auch öffnen dürfen“, sagt Linnemann. Genauso wichtig sei aber, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und bei Bedarf einzuschreiten. „Verstöße müssen umgehend sanktioniert werden. Da kann es dann auch mal sein, dass ein Laden sofort dicht gemacht werden muss”, betont Linnemann. Diese Härte sei nicht nur ein Gebot der Fairness gegenüber allen Unternehmen, die sich strikt an die Regeln halten, sondern sie sei auch nötig, um die Gesellschaft vor einer unkontrollierten Infektionsausbreitung zu schützen. „Niemand hat etwas davon, wenn das Infektionsgeschehen plötzlich aus dem Ruder läuft“, so Linnemann. Zudem pocht die MIT auf eine bessere Umsetzung der Impfstrategie. Ab März sollen verstärkt Haus- und Betriebsärzte für eine flächendeckende Impfung eingesetzt werden.
Die MIT begründet ihre Forderungen mit dem Schaden, der durch den Lockdown entstehe: „Der Lockdown belastet unsere Gesellschaft in einer Dimension, wie wir es seit Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr erlebt haben“, heißt es in dem Vorstandsbeschluss. Die Wirtschaft sei in schweres Fahrwasser geraten. „Ganze Branchen kämpfen ums Überleben, unsere Innenstädte drohen auszubluten. Gleichzeitig häufen wir neue Schulden an und verengen damit die Spielräume zukünftiger Generationen.“ Gerade die Jüngsten in unserer Gesellschaft seien durch geschlossene Schulen und Kitas massiv betroffen. „Der Lockdown hat massive Spätfolgen. Umso dringender braucht es jetzt einen neuen Strategieansatz“, sagt Linnemann.
Darüber hinaus fasste der MIT-Bundesvorstand zwei weitere Beschlüsse zum Schutz des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie des Einzelhandels in den Innenstädten. Die Außengastronomie muss nach Ansicht der MIT sofort unter strikten Auflagen öffnen dürfen.
Politik
Markus Paschke SPD: Tierversuche eindämmen


Markus Paschke stellt das Positionspapier zur Entwicklung und Förderung tierversuchsfreier Alternativmethoden der SPD-Bundestagsfraktion vor
Leer/Berlin - „Als zuständiger Berichterstatter der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung freue ich mich, dass das von mir in einer fachübergreifenden Arbeitsgruppe miterarbeitete Positionspapier ‚Tierversuche eindämmen und Förderung tierversuchsfreier Alternativmethoden‘ heute in der Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion beschlossen wurde“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke.
Die SPD-Bundestagsfraktion macht sich stark für eine Gesellschaft, in der Fortschritt nicht auf dem Leid von Lebewesen basiert. Im Jahr 2019 wurden fast 3 Mio. Tiere zu Versuchszwecken getötet. Dazu kommt eine Dunkelziffer von ca. 3x so vielen Tieren, die für Versuche gezüchtet werden. In der jüngeren Vergangenheit zeigte sich, dass Versuchstieren noch immer viel zu oft unnötig Leid zugefügt wurde. Beispielsweise hatten Tierschützer*innen im Oktober 2019 aufgedeckt, dass in einem Labor der Firma „Laboratory of Pharmacology GmbH & Co. KG“ unter anderem Hunde und Affen misshandelt worden waren. Solche Fälle zeigen, dass trotz regelmäßiger Kontrollen Veterinär*innen oder die zuständigen Ämter Verstöße gegen die geltenden Tierschutzbestimmungen nicht immer sofort registrieren und somit beenden können.
Tierversuche sollen durch innovativste wissenschaftliche Alternativverfahren ersetzt werden und dabei der Wissenschaftsstandort Deutschland gestärkt werden. Um das zu erreichen, wurde heute ein umfassendes Positionspapier beschlossen, das alle Bereiche der tierversuchsfreien Alternativmethoden aufgreift.
„Wir setzen uns für die verlässliche Stärkung von Forschung und Entwicklung tierversuchsfreier Alternativmethoden in Deutschland ein. Innerhalb unserer Gesellschaft besteht Konsens, dass Tierversuche eine besondere Rechtfertigung brauchen. Es gibt viele gute Beispiele, um Tierversuche zu reduzieren und das Leiden von Tieren zu verringern. Häufig fehlen aber noch Entwicklungsschritte, um diese Methoden zu zertifizieren und in die Anwendung zu bringen“, erläutert Paschke.
Deswegen will die SPD-Bundestagsfraktion den Aufbau einer nationalen Translationsplattform für tierversuchsfreie Alternativmethoden, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Zulassungsbehörden möglich macht. Das Positionspapier fordert, exzellente Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung von Anfang an zusammenzubringen. Dazu Paschke: „Es ist ein guter erster Schritt, dass – auf Initiative der SPD — im diesjährigen Haushaltsetat 3 Mio. Euro für die Verankerung einer Translationsplattform zur Verfügung gestellt wurden.“
Klar ist: Eine echte Reduzierung von Tierversuchen braucht eine deutliche Qualitätssteigerung der Ergebnisse aus tierversuchsfreien Alternativmethoden. „Wir wollen die Vernetzung aller beteiligten Akteure fördern und einen Beitrag dazu leisten, Tierversuche langfristig unattraktiv und vermeidbar zu machen, ohne dabei dem Wissenschaftsstandort Deutschland und dem Innovationspotenzial unserer Forschung zu schaden“, erläutert der SPD-Bundestagsabgeordnete.
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