Corona
Corona-Impfungen in Alten- und Pflegeheimen



Haus Wilhelmine in Eltville-Erbach und 22 weitere Einrichtungen gehen in die zweite Impfrunde.
Die erste Impfrunde in den 22 Alten- und Pflegeheimen im Rheingau-Taunus begann am 27. Dezember 2020 und war am 18. Januar 2021 abgeschlossen. Im Haus Wilhelmine in Eltville-Erbach, in dem am Silvestertag 2020 insgesamt 38 Bewohner und 22 Mitarbeitende ihre erste Impfung erhalten hatten, steht am 21. Januar 2021 — nach genau 21 Tagen — die zweite Impfrunde an.
Bevor das mobile Impfteam jedoch seine Arbeit im Haus Wilhelmine aufnehmen kann, sind die notwendigen Vorbereitungen im Impfzentrum in Eltville am Rhein zu treffen. Zunächst werden alle Mitglieder der fünf Impfteams, die aus jeweils drei Personen bestehen, mit einem Schnelltest auf das Corona-Virus getestet. „Dies hat höchste Priorität zum Schutz der Bewohner und Mitarbeitenden in den Heimen aber auch des Impfpersonals“, erläutert Oliver Schütz, der als Mitglied des Krisenstabes die Koordination der mobilen Impfteams vornimmt. Das notwendige Equipment haben die Teams bereits zusammengestellt. Nicht nur der Impfstoff, der gekühlt transportiert werden muss, sondern auch die Spritzen und deren Zubehör, die Schutzausrüstung sowie Laptop, Drucker und Scanner müssen von jedem Team mitgenommen werden.
Im Haus Wilhelmine haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits alles für die zweite Impfung vorbereitet. „Dies ist unser Wohnzimmer“, erklärt Geschäftsführerin Schwester Wilhelmine, die 1966 die Landvilla erworben und das Haus 2008 in eine Stiftung umgewandelt hat. Das Team im Haus Wilhelmine weiß aus dem ersten Impftermin genau, wie es ablaufen soll und worauf es ankommt. Der Tisch für die Technik steht bereit, eine „Impfkabine“ mit Sichtschutz ist eingerichtet und der Raum zum Anmischen des Impfstoffes ist ebenfalls hergerichtet. So kann bereits kurz nach Eintreffen des Impfteams mit den Impfungen begonnen werden.
Gabi Siebert, die außerhalb ihrer Arbeit im Impfteam als Arzthelferin tätig ist, mischt das Serum mit einer Kochsalzlösung und zieht aus einem Vial (Glasflasche) exakt sechs Spritzen mit je 0,3 ml Impfstoff auf. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn das Serum muss exakt dosiert werden und reagiert empfindlich auf größere Erschütterungen. Markus Feller, stellvertretender Pflegedienstleiter, hat schon alle notwendigen Dokumente der Impflinge bereitgelegt. Nach und nach erhalten in zügiger Reihenfolge Bewohner und Mitarbeitende ihre zweite Impfung. Die Zusammenarbeit zwischen dem mobilen Impfteam und dem Team des Hauses Wilhelmine läuft reibungslos und in ruhiger und harmonischer Atmosphäre. „Wir freuen uns, dass sich alle Bewohnerinnen und Bewohner impfen lassen und auch mit der Impfbereitschaft des Personals von 75 Prozent sind wir zufrieden“, so Peter Scheuerling der Einrichtungs- und Pflegedienstleiter. „Und alle haben die erste Impfung gut vertragen“, so Scheuerling weiter. Auch für Schwester Wilhelmine ist es keine Frage, dass Sie sich impfen lässt und mit gutem Beispiel vorangeht. So war sie an Silvester die erste, die auf dem Impfstuhl Platz genommen hat. Pflegefachkraft Dominik Frank, der soeben seine Nachtschicht beendet hat, lässt sich von Dr. Ulrich Fauth seine zweite Impfung verabreichen, bevor er in den Feierabend geht. „Die Impfung ist für mich selbstverständlich – zum Schutz meiner Familie, der Bewohnerinnen und Bewohner und auch der Kolleginnen und Kollegen“, sagt Dominik Frank.
Auch eine Kollegin, die ihren freien Tag hat, kommt in die Einrichtung, um sich impfen zu lassen.
Im Haus Wilhelmine gab es bis heute keine Corona-Infektion. „Darüber sind wir sehr froh und sicherlich gehört auch ein wenig Glück dazu“, sagt Peter Scheuerling. „Dass nun schon die zweite Impfung hier abgeschlossen ist, freut uns und bringt uns ein wenig Erleichterung. Es lässt hoffen, dass wir bald wieder etwas mehr Normalität haben werden“, so Scheuerling.
Im Rheingau-Taunus-Kreis wurden bis 18. Januar 2021 insgesamt 1.876 Erstimpfungen in 22 Einrichtungen durchgeführt. Inzwischen sind 465 Impfungen im zweiten Durchgang erfolgt, der bis zum 8. Februar 2021 abgeschlossen sein wird.


Corona
5,379 Millionen Euro für Betriebe im Rheingau-Taunus


Das Land startet die zweite Förderrunde des Corona-Hilfsprogramms „Hessen-Mikroliquidität“. Hierauf weisen die Landtagsabgeordneten Petra Müller-Klepper und Peter Beuth die Betriebe und Soloselbständigen im Rheingau-Taunus hin.
„Parallel zu den Bundesprogrammen setzt das Land dieses Hilfsangebot bis Ende Juni fort. Ab sofort können wieder Anträge gestellt werden. Es stehen 150 Millionen Euro zur Verfügung“, teilten die CDU-Politiker mit. „Das Programm bietet günstige Konditionen. Es schafft kleinen Betrieben und Soloselbständigen unbürokratisch und schnell zusätzliche Liquidität, um die schwierige Zeit zu überstehen.“
Große Nachfrage
Das Darlehensprogramm sei im letzten Jahr neu aufgelegt worden und bis 31. Dezember 2020 befristet worden – als Überlebenshilfe für Unternehmen in der Corona-Krise und zur Sicherung der Arbeitsplätze. Es sei auf große Nachfrage gestoßen, weshalb nun eine Neuauflage erfolge. „‘Hessen-Mikroliquidität‘ ist ein unkomplizierter Direktkredit, der sich als flexibles und erfolgreiches Instrument erwiesen hat. Auch im Rheingau-Taunus ist die Hilfe angekommen. Bis zum Jahresende 2020 sind 5,379 Millionen Euro an 186 Unternehmen im Kreisgebiet geflossen“, so die Abgeordneten. Landesweit seien 216,1 Millionen Euro an 7.351 Betriebe ausgezahlt worden.
Überwiegend habe es sich um Kleinbetriebe gehandelt. 73 Prozent der unterstützten Betriebe hätten bis zu vier Mitarbeitende. Rund 46 Prozent der Antragsteller seien aus den drei Branchen Gastronomie, Einzelhandel und Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen (z.B. Frisöre) gekommen. Dies zeige, dass das Programm die Zielgruppe erreiche, nämlich die Kleinstunternehmen und Solo-Selbständigen.
Hessen-Mikroliquidität stellt Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten Darlehen von 3.000 Euro bis zur Höchstsumme von 35.000 Euro zu einem Zinssatz von 0,75 Prozent zur Verfügung — ohne weitere Gebühren oder Kosten. Es sind zudem keine banküblichen Sicherheiten nötig. Finanziert werden können Betriebsmittel, auch Mieten, Löhne, Zinsen, Tilgungen.
Die Laufzeit der Förderdarlehen beträgt 7 Jahre bei 2 tilgungsfreien Jahren. Bei Bedarf kann der Kredit zum Teil in einen verlorenen Zuschuss umgewandelt werden. Es kann ein Verzicht auf Rückzahlung von Teilbeträgen von bis zu 50 Prozent des Darlehens ausgesprochen werden. Voraussetzung ist, dass die Kreditnehmenden durch Vorlage ihrer Steuerbescheide für die Jahre 2020/2021 und anderer geeigneter Unterlagen Geschäftsunterbrechungen und Umsatzausfälle von nicht geringer Höhe und Dauer nachweisen, dass diese sich aus der Corona-Krise zwingend ergeben haben und die wirtschaftliche Situation der Kreditnehmenden einen entsprechenden Verzicht erfordert.
IHK und Handwerkskammer beraten
Vor der Antragstellung bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), die über ein Online-Portal erfolgt, soll ein Beratungskontakt mit einem Kooperationspartner zur Einschätzung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Gewerbes/der freiberuflichen Tätigkeit vor und nach Überwindung der Krise stattgefunden haben. Als Ansprechpartner für die Betriebe im Rheingau-Taunus stehen die IHK Wiesbaden und die Handwerkskammer Wiesbaden bereit. Die zweite Förderrunde ist befristet bis zum 30. Juni 2021.
Um Liquiditätsengpässe abzufedern, seien den Unternehmen und Freiberuflern in Hessen seit Beginn der Corona-Krise Unterstützung in Höhe von insgesamt 8,2 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen, Darlehen, Bürgschaften und steuerlichen Erleichterungen zur Verfügung gestellt worden, so Müller-Klepper und Beuth. „Damit die Herausforderungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie bewältigt werden, muss es auch künftig Hilfsprogramme für die Wirtschaft, Kultur, das Vereinswesen und soziale Leben geben.“
Nähere Informationen zum Programm „Hessen-Mikroliquidität“ unter: https://www.wibank.de/wibank/hessen-mikroliquiditaet/hessen-mikroliquiditaet-522074
Corona
Dringender Verdacht auf britische Mutation des Corona-Virus



Kindergarten in Geisenheim betroffen / Eltern sind informiert
In einer gemeinsamen Pressemitteilung informieren das Gesundheitsamt und die Hochschulstadt Geisenheim über die aktuelle Situation. Es besteht der dringende Verdacht, dass in der Kindertagesstätte „Knirpsenland“ in Geisenheim die britische Corona-Virus-Mutation aufgetreten ist und in den nächsten Tagen nachgewiesen wird. Betroffen ist ein Kind. „Die genaue Bestimmung, ob es sich um die britische Mutation handelt, wird derzeit im Labor analysiert“, berichtet die Leiterin des Gesundheitsamts des Kreises, Dr. Renate Wilhelm. Laut den derzeitigen Erkenntnissen liegt ein positiver Befund auf den bekannten Corona-Virus bei der Mutter vor. Der Vater soll auch die britische Mutation haben. Die Familie befindet sich in Quarantäne. Die Kita wird komplett geschlossen und alle Mitarbeiter und Kinder werden am Montag getestet.
Bürgermeister Christian Aßmann, welcher unmittelbar vom Gesundheitsamt in Kenntnis gesetzt wurde, sicherte dem Rheingau-Taunus-Kreis die volle Unterstützung zu und leitete mit seinem Krisenstab bereits erste Maßnahmen ein. „Wichtig ist jetzt, die notwendigen Maßnahmen des Gesundheitsamtes zu befolgen und umzusetzen. Ich drücke allen Erzieherinnen und Mitarbeitern, Eltern und Kindern die Daumen und wünsche der betroffenen Familie alles Gute sowie eine baldige Genesung“, so Bürgermeister Aßmann.