Familie
Sauberhafter Kindertag: Losglück für 2 Kitas


Rheingau-Taunus bei Müllsammel-Aktion stark vertreten
1.080 Kita-Kinder haben sich im Rheingau-Taunus am „Sauberhaften Kindertag 2020“ beteiligt – der großen Müllsammel-Aktion, die Anfang Oktober von der Landesregierung hessenweit veranstaltet wurde. „Sie haben sich vorbildlich für unsere Umwelt engagiert und sie von achtlos weggeworfenen Abfällen befreit. Unser Kreis war mit 26 Einrichtungen aus 15 Städten und Gemeinden stark vertreten. Die Teilnehmerzahl aus dem Rheingau-Taunus steigt von Jahr zu Jahr und hat sich allein in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt“, erklärte Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper. Sie dankte den Kindern und ihren Begleitpersonen fürs Mitmachen.
Wegen der Corona-Pandemie war der Aktionstag, der ursprünglich Anfang Mai stattfinden sollte, auf den Herbst verschoben worden. „Doch trotz der Pandemie wurde 2020 die zweithöchste Beteiligung seit Einführung der Veranstaltung verzeichnet. Hierzu hat der Rheingau-Taunus einen prima Beitrag geleistet“, so die Abgeordnete. Landesweit waren über 13.000 Kita-Kinder aus rund 400 Kitas mit von der Partie.
Unter den teilnehmenden Kitas hat das Umweltministerium fünfzigmal ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro verlost. „Zu den glücklichen Gewinnern gehören die Kita St. Michael in Rauenthal und die Kita Hickelhäusje in Kiedrich. Doch gewonnen haben alle, weil durch die gemeinsame Aktion erlebbar wurde, dass Umwelt- und Ressourcenschutz bei jedem Einzelnen anfängt“, so Petra Müller-Klepper.
Die Kinder hätten konkrete Erfahrungen im Umweltschutz gesammelt, für den das Bewusstsein von klein an geschärft werden müsse. „Früh übt sich – Umweltschutz kennt kein Alter. Den Kindern wird vermittelt, dass Abfall in die Tonne gehört und sie ihr Umfeld durch ihr Handeln aktiv mitgestalten können“, betonte die Abgeordnete.
Der Aktionstag wird im Rahmen der Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen“ der Hessischen Landesregierung durchgeführt, die seit 2002 das Bewusstsein und das Verantwortungsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gegen die Vermüllung öffentlicher Plätze in ihren Kommunen stärkt. Zur Sammelaktion „Sauberhafter Kindertag“ wird seit Beginn der Kampagne jährlich aufgerufen. Informationen unter www.sauberhaftes-hessen.de


Familie
Neuer Kinderbonus eine zweifelhafte Unterstützung


DFV fordert Mehrwertsteuersenkung — In der Corona-Pandemie dürfen Familien nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen finanzielle Unterstützung und Anerkennung. Ein einmaliger Kinderbonus hilft wenig. Als Hilfsmaßnahme fordert der Deutsche Familienverband (DFV) eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Kinderprodukte.
Der Koalitionsausschuss hat sich dafür ausgesprochen, Eltern einen neuen und einmaligen Kinderbonus von 150 Euro auszuzahlen. „Wenn man sich bewusst wird, welche Entbehrungen Familien hinnehmen müssen und was Eltern für die Gesellschaft leisten – als Erzieher und Betreuer, Polizistinnen, Ärzte oder Lieferantinnen – sind 150 Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Länder sollten den Bonus um 150 Euro ergänzen, auf die Höhe des Kinderbonus beim ersten Lockdown“, sagt Klaus Zeh, Präsident des DFV.
Familien brauchen konkrete und langfristig wirkende Hilfen. Nach Monaten existenzieller Sorgen und Mehrfachbelastungen durch Kinderbetreuung, Homeschooling und Einkommenseinbrüchen braucht es keinen kleinen Kinderbonus, sondern eine familienorientierte Reform der Mehrwertsteuer.
„Warum unterliegen Windeln, Kinderbekleidung und Babynahrung einer 19-prozentigen Mehrwertsteuer, für Kunstgegenstände gelten aber nur 7 Prozent? Das ist eine berechtigte Frage“, sagt Zeh. „Wir wollen Familien im Alltag unterstützen, keine Luxuswaren subventionieren.“
Kinderprodukte gehören zum familiären Grundbedarf. Je mehr Kinder zu versorgen sind und je älter sie werden, desto höher sind die Familienausgaben. Eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent treibt diese Ausgaben unnötig in die Höhe. Schon in gewöhnlichen Zeiten haben Familien hohe Kosten. Eine Senkung der Mehrwertsteuer für Kinderprodukte ist schnell umzusetzen. Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern und Familien mit geringem Einkommen würde damit besonders geholfen werden.
Familie
Deutscher Familienverband fordert Steuerentlastungen für Familien


Der Deutsche Familienverband (DFV) widerspricht der Darstellung des Bundesfinanzministeriums, Familien würden 2021 von hohen Steuergeschenken profitieren. Auch im neuen Jahr seien Familien durch hohe und neue Steuern sowie durch Sozialabgaben belastet.
Das Bundesfinanzministerium verspricht eine der „größten Steuersenkungen unserer Geschichte“. DFV-Berechnungen widersprechen dieser Aussage. Es gehört fast schon zur Tradition, dass bei Steuerreformen Familien Gewinner sein sollen. Jedesmal stellt der DFV fest, dass sich die Position der Familien im Vergleich zu Personen ohne Unterhaltspflichten für Kinder nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert.
In der Fachinformation „Familienförderung 2021: Nebelkerzen statt realer Entlastung“ (PDF) setzt sich der DFV mit den Aussagen des Bundesfinanzministeriums zur Steuerentlastung von Familien auseinander.
„Familien sind 2021 die Verlierer im deutschen Steuer- und Sozialabgabensystem. Auf der einen Seite wird der Solidaritätsbeitrag abgeschafft und das Kindergeld geringfügig erhöht, auf der anderen Seite dürfen sich Familien über eine 19 %-Mehrwertsteuer, höhere Krankenkassenbeiträge, Strompreise auf Rekordhöhe und eine neue CO2-Verbrauchssteuer freuen, die das Heizen und Auto fahren deutlich verteuert. Bestehende Nachteile im Sozialversicherungssystem bleiben für Familien auch 2021 erhalten“, sagt Siegfried Stresing, Vizepräsident des Deutschen Familienverbandes. „2021 gibt es keine Steuersenkungen für Familien. Wer das sagt, betreibt eine Steuer- und Abgabenschwindelei auf Kosten der Familien.“
Seit Jahren bemängelt der DFV: Ein Elternpaar mit 2 Kindern, das gemeinsam das Durchschnittsentgelt aller rentenversicherungspflichtig Beschäftigten erzielt, liegt trotz Zahlung des Kindergeldes am Rande oder gar unterhalb der Existenzminima der Familie. Und diese Situation ist bei kinderreichen Familien sogar schlimmer. „Wie absurd ist ein System, das zunächst die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch staatliches Nehmen unter das Existenzminimum drückt, um dann über staatliches Geben das Existenzminimum zu gewährleisten?“, so Stresing.
Der DFV plädiert für eine echte Steuer- und Abgabenentlastung für Familien. Dazu gehört die Reform der gesetzlichen Sozialversicherung und ein transparentes Steuerrecht. „Familien brauchen keine Wahlkampfparolen, sondern klare und ehrliche Taten“, sagt Stresing.