Verkehr
IHK drängt auf rasche Entscheidung zur Verkehrsinfrastruktur


Wiesbaden hat sich entschieden: Der Bürgerentscheid zeigt, dass eine Straßenbahn in der hessischen Landeshauptstadt nicht gewünscht wird. Die IHK-Vollversammlung hatte sich mehrheitlich für eine City-Bahn ausgesprochen: Die Befürworter sahen die Straßenbahn als Beitrag, die Verkehrsprobleme der Region nachhaltig zu lösen und die Attraktivität der Wirtschaftsregion insgesamt zu stärken. Auch wenn die Bürger nun gegen eine City-Bahn gestimmt haben – das Wirtschaftsparlament hat deutlich gemacht, dass es mit Blick auf die Verkehrsprobleme in der Region höchste Zeit zum Handeln ist, betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder. Die Wirtschaft erwarte eine rasche Entscheidung der Wiesbadener Stadtverordneten über zukunftsorientierte Verkehrsinfrastrukturen und Verkehrsangebote. Dabei spiele die Verzahnung der unterschiedlichen Verkehrsmittel eine zentrale Rolle. Eine leistungsfähige Schienenanbindung des Untertaunus werde als dringend notwendig erachtet, um dort Wachstums- und Entwicklungschancen zu heben — damit die Region nicht abgehängt wird.


Lokal
Moderner ÖPNV in Idstein


Zentrales Element zur Entlastung der Umwelt ist ein starker ÖPNV. Allerdings ist das Nahverkehrsangebot in Idstein und die Einbindung der Stadtteile heute noch durch die historische Entwicklung der klassischen Busangebote in der Fläche geprägt, die sich in den letzten Jahrzehnten an der Sicherstellung eines funktionierenden Schülerverkehrs ausgerichtet haben und damit das Rückgrat des Netzes bilden. Dies hat natürlich zur Folge, dass für alle anderen Bedürfnisse, wie z.B. Einkaufen, Aufsuchen der öffentlichen Dienstleister wie Rathaus, Klinik, Gericht, Schwimmbad usw., kein attraktives Angebot vorgehalten wird. Nicht zuletzt deshalb stoßen in diese Lücke auch Konzepte wie z.B. Bürgerbusse, die letztlich das Ehrenamtsprinzip überfordern und bestehende Linien gefährden können.
„Die Idsteiner CDU tritt deshalb für eine Modernisierung des ÖPNV-Angebotes vor allem im Verhältnis Kernstadt und Stadtteile ein und fordert mehr Flexibilität.“ Führt der Verkehrsexperte und Kandidat der CDU Peter Niere aus. Die Einbindung der Stadtteile soll daher mit sogenannten bedarfsgerechteren Angeboten (On-Demand-Verkehre) ergänzt werden. Die anstehende Neufassung des Nahverkehrsplanes für Idstein und den Rheingau-Taunus Kreis solle dafür die Grundlagen schaffen. Der RMV, der den Start eines Angebotes in Kooperation der Deutschen Bahn AG angekündigt hat, plant per App oder Telefon die Fahrgäste flexibel und ohne festen Fahrplan ans Ziel zu bringen oder auch Sammeltaxis einzusetzen, die den Fahrgast an den nächsten ÖPNV-Anschluss bringen. Dies sollte nach Auffassung der CDU auch für Idstein geprüft werden. Eine weitere Möglichkeit sind die sogenannten „gebündelte Bedarfsverkehre“, die noch in diesem Jahr vom Bund erlaubt werden sollen. Peter Zimmer, Vorstandsmitglied und Kandidat der CDU meint: „dies sollte aufmerksam beobachtet und in Betracht gezogen werden. Idstein sollte dabei auch das vom Bund aufgelegte Förderprogramm des Bundes prüfen, wonach Kommunen zum Beispiel eine Taktverdichtung, neue Tarifmodelle, On-Demand-Dienste oder intelligente Apps mit Echtzeitdaten ausprobieren können“. 250 Mio € stehen dafür in den nächsten Jahren zur Verfügung. Referenzprojekte gibt es in unmittelbarer Nähe, wie z.B. in Hofheim, Rüsselsheim, Wiesbaden oder Mainz. CDU-Vorsitzender Mathias Nippgen-van Dijk schleißt ab: „Soll der ÖPNV langfristig funktionieren müsste dem mit flexibleren Angebotsformen „on demand“ gefolgt werden, denn damit können zugleich gezieltere und damit attraktivere und kostengünstigere sowie umweltgerechtere Angebote dem Bürger den Wechsel vom Auto erleichtern.“
Verkehr
Landkreis beantragt finanzielle Unterstützung für Fährbetriebe


Der Rheingau-Taunus-Kreis hat beim hessischen Finanzministerium eine finanzielle Unterstützung für die drei Fährbetriebe im Rheingau aus dem Corona-Landesausgleichsstock beantragt, teilt Landrat Frank Kilian mit.
Es geht dabei um einen Beitrag von zirka 66.000 Euro. Die Anträge der drei Fährbetreiber Rheinfähre Maul GmbH für die Fähre Oestrich-Winkel – Ingelheim, der Bingen-Rüdesheimer Fähr- und Schifffahrtgesellschaft eG für die Verbindung zwischen Bingen und Rüdesheim am Rhein und den Fährbetrieb Schnaas GmbH in Lorch hat die Stabsstelle Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung des Rheingau-Taunus-Kreises mit den aufgelisteten Betriebsstunden für die Monate Dezember 2020 und Januar 2021 nun an das Finanzministerium weitergeleitet.
Bereits während des Corona-Lockdowns im April und Mai 2020 gab es eine finanzielle Förderung, um den Bestand der Betriebe und deren Fährleistungen — insbesondere hinsichtlich des Transportes systemrelevanter Personen — sicherzustellen. „Eine vergleichbare Lösung streben wir nun erneut an“, so Landrat Kilian. Der Rheingau-Taunus-Kreis könnte die Fährbetriebe erneut mit 25 Euro je tatsächlich geleisteter Betriebsstunde für die Monate Dezember 2020 und Januar 2021 unterstützen. Kilian: „Damit fördern wir die Fährbetriebe, die in den vergangenen Monaten trotz des erneuten Corona-Teil-Lockdowns die drei Verbindungen über den Rhein sicherstellten. Die Menschen, die auf hessischer Seite arbeiten, wie beispielsweise Krankenhaus-Personal, aber auch Polizeibeamte, jedoch auf rheinhessischer Seiten leben, konnten so schnell und unkompliziert an ihren Arbeitsplatz gelangen.“ Wird der Antrag vom Land Hessen genehmigt, könnte die Refinanzierung des Kreises dann erneut durch das Land in vollem Umfang erfolgen.