Taunusstein
Gedenkort am Wehener Schloss der Öffentlichkeit übergeben

Am Montag, 9. November, wurde der Gedenkort gegenüber der ehemaligen Synagoge am Wehener Schloss, durch die Stadt Taunusstein an die Öffentlichkeit übergeben.
Die rund zwei Meter hohe Stele aus Diabas, einem grünlichen Stein, mit einer Aussparung in Form des Davidsterns und die am Wegrand eingelassene Tafel sind den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Taunussteins gewidmet, die während der nationalsozialistischen Herrschaft Opfer von Unrecht und Gewalt wurden.
Auf der Tafel ist ein Widmungstext zu lesen. Ein QR-Code kann mit dem Smartphone abgescannt werden und führt auf die multimediale Website www.taunusstein.de/synagoge. Hier kann man sich vor Ort anhören oder selbst lesen, wo sich die Synagoge vor der Zerstörung während der Progrome um den 9. November 1938 befunden hat. Außerdem finden sich dort die Rechercheergebnisse des Stadtmuseums Wehener Schloss, zur jüdischen Cultusgemeinde Wehen, zum historischen jüdischen Friedhof am Halberg, Übersetzungen der Grabinschriften und Informationen zu den jüdischen Bürgerinnen und Bürger während des Nationalsozialismus. Das Portal soll in Zukunft weiterwachsen und mit künftigen Recherchen und Erkenntnissen ergänzt werden.
Ort der Erinnerung
„Dieser Ort ist ein besonderer in Taunusstein. Es ist wichtig und richtig, dass er jetzt mit einer großen Stele sichtbar wird“, so Bürgermeister Sandro Zehner bei der Gedenkzeremonie in kleinem Kreis. „Wie es auf unserer Webseite eingangs heißt: Die Geschichte einer Stadt ist die Geschichte ihrer Bewohner. Und zur Geschichte dieses Ortes und der Bürgerinnen und Bürger von Taunusstein gehört auch ein dunkler Teil der Geschichte. Diesen Teil wollen wir nicht verdrängen, wir wollen an ihn erinnern.“
27 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens konnte das Museum für die Zeit des Nationalsozialismus im Stadtgebiet des heutigen bislang recherchieren. Einigen gelang die rechtzeitige Ausreise nach Argentinien, beziehungsweise in die USA. Der überwiegende Teil aber wurde in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.
Ort der Zukunft
„In einer Zeit, in der rechte Tendenzen immer weiter von den Rändern in die Mitte unserer Gesellschaft gelangen, ist es wichtiger denn je, sich daran zu erinnern, was aus Angst und Hass entstehen kann, wenn man sich nicht entschieden dagegenstellt“, so Zehner. „Dieser Ort ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, er soll auch für die Zukunft stehen. Für eine Zukunft, in der wir unseren Werten der Nächstenliebe und Toleranz treu bleiben und sie mit Haltung, Mut und Charakterstärke gegen diejenigen verteidigen, die sie mit Misstrauen und Wut ersetzen wollen.“
1329 wurde Graf Gerlach I. von Nassau-Weilburg das Recht zugesprochen, Juden in Wehen ansiedeln zu dürfen. Wann genau und wie viele Menschen jüdischen Glaubens erstmals in Taunusstein einen festen Wohnort fanden, ist nicht bekannt. Auf dem jüdischen Friedhof gibt es noch sehr alte erhaltene Grabsteine – der älteste ist aus dem Jahr 1694.
Der Entwurf für die Stele und die Projektumsetzung stammen aus dem Stadtmuseum Taunusstein, Museum im Wehener Schloss. Für die handwerkliche Umsetzung der Stele wurde bewusst ein einheimisches Material gewählt. Der grüne Diabas wurde in einem Steinbruch bei Dillenburg gebrochen.

Corona
Unterstützung bei Impf-Anmeldung für Senioren

Für Seniorinnen und Senioren, die keine Möglichkeit der Unterstützung durch Verwandte, Freunde oder Nachbarn bei der Anmeldung zu einem Impftermin für die Covid-Schutzimpfung haben, hat die Stadt Taunusstein eine zentrale Rufnummer mit einem Rückruf-Service eingerichtet.
Unter 06128 241–324 oder per E‑Mail an impfungen@taunusstein.de, können Seniorinnen und Senioren ihre Rückruf-Bitte mit Namen und Rufnummer hinterlegen. Die Kolleginnen und Kollegen rufen schnellstmöglich zurück, um bei der Anmeldung für einen Impftermin zu unterstützen, gehen den Anmeldeprozess telefonisch mit den Seniorinnen und Senioren durch und übernehmen auch die Terminvereinbarung mit örtlichen Transportunternehmen für die Fahrt zum Regionalen Impfzentrum in Wiesbaden, sollte diese nicht beispielsweise mit dem privaten Auto unternommen werden können.
Rufnummern für Fragen und Infos auf Website der Stadt
Über die wichtigsten Fakten zur aktuellen Impfphase informiert die Stadt Taunusstein auf www.taunusstein.de/impfung. Dort sind auch die Telefonnummern der Leitstelle Älterwerden aufgeführt für generelle Fragen zum Thema.
Die Stadt weist darauf hin, dass aktuell keine Impftermine in Wiesbaden verfügbar sind, weil die entsprechenden Impfdosen fehlen. Es können so lange auch keine weiteren Termine vereinbart werden, bis die nächste Lieferung eintrifft – dafür gibt es mit Stand vom Dienstag, 19. Januar, noch keinen Termin vom Land Hessen.
Unterstützung bei Terminanmeldung nur für Hilfsbedürftige möglich
„Die Stadt Taunusstein kann lediglich bei der Terminanmeldung unterstützen, wir haben kein eigenes Kontingent an Impfterminen oder andere Zugriffswege, die einen früheren Impftermin ermöglichen“, so Pressesprecherin Julia Lupp. „Wir bitten darum, dass wirklich nur diejenigen anrufen, die alleine die Anmeldung nicht machen können und keine anderweitige Unterstützung haben“, so Lupp. Die Ansprechpartnerinnen bei der Stadt beantworteten bereits jetzt sehr viele Fragen rund um das Thema Impfen und die Impftermine und wollen insbesondere denen helfen, die wegen technischer oder anderweitiger Hürden sonst keinen Termin vereinbaren könnten.
Wichtig ist, dass zum Impftermin ein gültiger Personalausweis vorgelegt werden muss. Die Stadt hat eigens Termine reserviert, um für diesen Zweck schnell vorläufige Personalausweise für die Seniorinnen und Senioren ausstellen zu können.
Aktuell gibt es keine mobilen Impfteams in Hessen für Privat-Haushalte. Für alle Fragen rund um das Thema Impfen, hat das hessische Innenministerium zudem einen Fragen- und Antworten-Katalog zusammengestellt: https://www.hessen.de/fuer-buerger/corona-in-hessen/informationen-zur-corona-schutzimpfung-in-hessen
Taunusstein
Trotz Corona-Krise keine Steuererhöhung in Taunusstein

Das Finanzmanagement der Stadtverwaltung Taunusstein hat jetzt die Haushaltsplanungen für 2021 abgeschlossen und die Eckdaten den Fraktionen zur Beratung und für eine Beschlussfassung in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt.
„Die Haushaltskonsolidierung ist in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie erschwert: Einnahmen sind weggebrochen, die Ausgaben haben sich teils drastisch erhöht und für die Zukunft ist wenig planbar“, so Bürgermeister und Kämmerer Sandro Zehner. „Dank der guten Arbeit unseres Finanzmanagements sowie den verantwortungsvollen Beschlüssen des Stadtparlaments in den Vorjahren und entsprechender Rücklagen, ist es uns gelungen, dennoch einen konsolidierten Haushalt ohne Steuererhöhung vorzulegen“, so Zehner. „Eine höhere Grundsteuer hätte neben den Bürgern insbesondere aber auch große Betriebsgrundstücke belastet. Wir wollen die Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten aber entlasten: Unsere Unternehmen brauchen ihre finanziellen Mittel jetzt, um durch diese Krise zu kommen und die Arbeitsplätze zu sichern.“
Verzicht auf Grundsteuererhöhung
Dafür greift die Stadt auf Rücklagen aus den guten Vorjahren zurück: Damit kann die Stadt in der Hochphase der zweiten Coronawelle auf die Erhöhung der Grundsteuer B verzichten. Um die Steuerausfälle durch die Pandemie zu kompensieren und für die angefallenen Straßensanierungen wäre eine Anhebung der Grundsteuer von 225 Punkte auf 730 Punkte nötig gewesen. „Auch für unsere Bürgerinnen und Bürger ist diese Pandemie eine schwierige Zeit und uns allen stehen noch weitere Monate der Unsicherheit bevor. Zumindest die wirtschaftlichen Belastungen für die Menschen in Taunusstein wollen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten so gering wie möglich halten“, so der Bürgermeister.
„Wir haben in den vergangenen Jahren sehr wirtschaftlich gearbeitet. Eine solche Krisenzeit ist der Moment, wo sich das auszahlt“, so Zehner. Auch nach der Entnahme für das Haushaltsjahr 2021 würden noch rund 7,7 Millionen außerordentliche Rücklagen verbleiben. „Die steuerlichen Entlastungen heute gehen morgen nicht zu Lasten der jungen Menschen. Wir wollen auch in der Krise einen generationengerechten Haushalt verabschieden – dafür haben wir jetzt den Plan vorgelegt.“
Haushaltsbeschluss in November-Sitzung des Stadtparlaments
Der Bürgermeister mahnt an, das pandemische Geschehen sei weiter dynamisch und die sichere Durchführung von Gremiensitzungen damit unwägbar. „Der Haushalt muss aber zwingend im Stadtparlament beschlossen werden und wir alle brauchen – soweit in diesen Zeiten möglich – Planungs- und Handlungssicherheit“, so Zehner.
Die zügigen Ausarbeitungen im Finanzmanagement des Rathauses, in enger Abstimmung mit dem hessischen Finanz- sowie dem Innenministerium und der Kommunalaufsicht, ermöglichen, dass der Haushalt wie geplant am 26. November in der Stadtverordnetenversammlung final beraten und beschlossen werden kann, auch wenn im Detail noch Angaben und finale Zahlen der Ministerien fehlen.
