Familie
Familienleistungen Das ändert sich 2020

Zum 1. Januar 2020 treten Änderungen beim Kinderzuschlag, beim Unterhaltsvorschuss und bei den Kinderfreibeträgen in Kraft. Von den Verbesserungen profitieren insbesondere Familien mit kleinen Einkommen.
Für viele Mütter, Väter und ihre Kinder verbessern sich zum Jahreswechsel Leistungen vom Staat. Vor allem Familien mit kleinen Einkommen und Alleinerziehende, die etwas mehr Unterstützung brauchen, profitieren. Eine Übersicht.
Unterhaltsvorschuss
Alleinerziehende, die vom anderen Elternteil keinen oder nicht regelmäßig Unterhalt für ihr Kind erhalten, können Unterhaltsvorschuss beantragen. So hilft die Leistung Alleinerziehenden, die finanzielle Lebensgrundlage ihrer Kinder zu sichern. Die Sätze werden zum 1. Januar 2020 erhöht.
- Für Kinder bis fünf Jahren steigt der Unterhaltsvorschuss um 15 Euro auf bis zu 165 Euro.
- Für Kinder zwischen sechs und elf Jahren beträgt der Unterhaltsvorschuss künftig bis zu 220 Euro. Das ist ein Plus von 18 Euro.
- Für Kinder von zwölf bis einschließlich 17 Jahren liegt der Unterhaltsvorschuss im neuen Jahr bei bis zu 293 Euro, statt wie bisher bei bis zu 272 Euro.
Kinderzuschlag
Zum 1. Januar entfallen beim Kinderzuschlag die oberen Einkommensgrenzen. Dadurch können auch Familien mit etwas höheren Einkommen Kinderzuschlag beziehen. Das Einkommen der Eltern, das über den eigenen Bedarf hinausgeht, wird dabei nur noch zu 45 Prozent angerechnet, statt wie bisher zu 50 Prozent. Bereits zum 1. Juli 2019 stieg der Kinderzuschlag von maximal 170 Euro auf bis zu 185 Euro pro Monat und Kind.
Kinderfreibeträge
Zum 1. Januar erhöhen sich außerdem die Kinderfreibeträge. Der Kinderfreibetrag liegt künftig bei 5172 Euro. Der Betrag erhöht sich damit um 192 Euro. Eltern erhalten — je nach Einkommen — entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Dabei prüft das Finanzamt, welche der beiden Leistungen für Eltern günstiger ist.
Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO-Verlag
Anzeige:
Hotel Ostfriesen-Hof in Leer Ostfriesland

Familie
Familien ausgeschlossen: „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ ohne Vertreter von Eltern und Kindern

Das neue Bündnis für bezahlbaren Wohnraum traf zum ersten Mal zusammen. Ihm gehören 35 ständige Mitglieder an, wobei Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu gleichen Teilen vertreten sind. Der Deutsche Familienverband (DFV) bemängelt, dass eine zentrale gesellschaftliche Gruppe keinen Eingang ins Bündnis gefunden hat: die Familien.
Familien sind die großen Verlierer am Wohnungsmarkt. In Ballungsgebieten finden sie kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Neue Wohnungen entsprechen immer weniger den Bedürfnissen von Eltern und Kindern, zum Beispiel die Größe sowie den Zuschnitt betreffend.
„Fehlender bezahlbarer und bedarfsgerechter Wohnraum hat dramatische Konsequenzen für Familien. Die Wohnsituation beeinflusst wesentlich, wie sich Kinder entwickeln und ob das Familienleben gelingt. Auch ob Menschen Mut zu Kindern finden, hängt nicht zuletzt vom Wohnen ab. Hinzu kommt seit geraumer Zeit eine erhebliche Schattenmiete in Form von Spitzensteuersätzen auf Energieträger. Heizung und Elektrizität sind für Familien zur Luxusware geworden“, sagt Sebastian Heimann, Bundesgeschäftsführer des DFV.
Um die berechtigten Interessen von Eltern und Kindern unmittelbar zu berücksichtigen, hätten Familien im neuen Bündnis des Bundesbauministeriums vertreten sein müssen. Von einer Familienvertretung fehlt im Bündnis bezahlbarer Wohnraum jedoch jede Spur.
„Es ist gut und richtig, dass die Baubranche und die Kommunalvertreter am Tisch des Bündnisses sitzen. Doch wenn die Bedürfnisse von Familien ignoriert werden, hat das Bündnis von Anfang an einen erheblichen Geburtsfehler“, so Heimann. „Familien gehören in den Mittelpunkt der Wohn- und Baupolitik des Bundes und nicht an den Zuschauerrand.“

Familie
Familiengipfel findet Unterstützung des Deutschen Familienverbandes

Der Deutsche Familienverband (DFV) unterstützt den Vorschlag des Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag, einen Familiengipfel auf Landes- und Bundesebene durchzuführen.
„Die Belastung der Familien sollten wir in einem Gipfel nach dem Vorbild Auto- und Wirtschaftsgipfel mit Ländern und Regierung besprechen. Wir müssen jetzt aufarbeiten, was durch die Pandemie ausgelöst worden ist“, sagt Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag, im Rahmen des CSU-Bundestalks zur Stärkung der Familien in der Krise.
„Die Politik muss mit Familien reden, statt nur über sie. Familien sind die systemrelevanteste Gruppe. Mit ihnen steht und fällt alles“, sagt DFV-Verbandspräsident Klaus Zeh in der heutigen Bundesverbandsratssitzung – dem Gremium der DFV-Landesverbände. „Corona ist die schwerste Familienkrise der Bundesrepublik. Seit über einem Jahr befinden sich Eltern und Kinder in einem Ausnahmezustand. Es ist dringend an der Zeit, auf Bundes- und Landesebene einen Familiengipfel stattfinden zu lassen. Die Politik muss das Vertrauen der Familien zurückgewinnen.“
Mit dem Familiengipfel regt der DFV einen fachlichen Austausch zwischen den Mitgliedern der Bundes- und Landesregierungen und den maßgeblichen Familienorganisationen an. „Wir müssen endlich Tacheles reden“, sagt Zeh. „Die Folgen der Pandemie werden Kinder und Eltern noch viele Jahre begleiten. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie möglichst gut abgefedert werden.“
