Familie
Einfach mal die “Pausetaste” drücken – neues Beratungsprojekt für Kinder und Jugendliche
BERLIN. Nicht nur Erwachsene kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige. Laut einer Studie versorgen deutschlandweit rund 230.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig ihre Eltern oder Geschwister. Um diese jungen Menschen zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein neues Projekt ins Leben gerufen. Das Angebot “Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe” richtet sich an Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Familie kümmern. Darauf weist jetzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann hin. Connemann erklärt: “Junge Leute mit Pflegeverantwortung leisten Außergewöhnliches. Für Hobbies, Freundinnen und Freunde bleibt oft wenig Zeit. Wie selbstverständlich kümmern sie sich um den Haushalt oder um jüngere Geschwister. Wir müssen dafür sorgen, dass diese jungen Helden mit ihren Sorgen und Ängsten nicht alleine dastehen. Deshalb müssen auch sie die Möglichkeit haben, zwischendurch die “Pausetaste” zu drücken.”
“Pausentaste” ist ein anonymes Hotline- und E‑Mail-Angebot. In Kooperation mit der ‚Nummer gegen Kummer” bietet es Hilfestellung in belastenden Situationen. Damit ist es das erste Unterstützungsangebot auf Bundesebene für pflegende Kinder und Jugendliche. Connemann erklärt: “Der Bund will Kinder und Jugendlichen in schwierigen Situationen zur Seite stehen. Auch starke Mädchen und Jungen brauchen manchmal eben auch selber Hilfe.” Neben den Onlineangeboten auf www.pausentaste.de können sich Kinder und Jugendliche auch kostenlos – auch anonym – an die Hotline des Kinder- und Jugendtelefons der “Nummer gegen Kummer” wenden. Sie ist unter der kostenlosen Nummer 116 111 oder per E‑Mail über www.nummergegenkummer.de erreichbar.
Archivfoto: Ingo Tonsor @LeserECHO.de – Jugendherberge aus Borkum
Familie
Familien ausgeschlossen: „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ ohne Vertreter von Eltern und Kindern
Das neue Bündnis für bezahlbaren Wohnraum traf zum ersten Mal zusammen. Ihm gehören 35 ständige Mitglieder an, wobei Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu gleichen Teilen vertreten sind. Der Deutsche Familienverband (DFV) bemängelt, dass eine zentrale gesellschaftliche Gruppe keinen Eingang ins Bündnis gefunden hat: die Familien.
Familien sind die großen Verlierer am Wohnungsmarkt. In Ballungsgebieten finden sie kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Neue Wohnungen entsprechen immer weniger den Bedürfnissen von Eltern und Kindern, zum Beispiel die Größe sowie den Zuschnitt betreffend.
„Fehlender bezahlbarer und bedarfsgerechter Wohnraum hat dramatische Konsequenzen für Familien. Die Wohnsituation beeinflusst wesentlich, wie sich Kinder entwickeln und ob das Familienleben gelingt. Auch ob Menschen Mut zu Kindern finden, hängt nicht zuletzt vom Wohnen ab. Hinzu kommt seit geraumer Zeit eine erhebliche Schattenmiete in Form von Spitzensteuersätzen auf Energieträger. Heizung und Elektrizität sind für Familien zur Luxusware geworden“, sagt Sebastian Heimann, Bundesgeschäftsführer des DFV.
Um die berechtigten Interessen von Eltern und Kindern unmittelbar zu berücksichtigen, hätten Familien im neuen Bündnis des Bundesbauministeriums vertreten sein müssen. Von einer Familienvertretung fehlt im Bündnis bezahlbarer Wohnraum jedoch jede Spur.
„Es ist gut und richtig, dass die Baubranche und die Kommunalvertreter am Tisch des Bündnisses sitzen. Doch wenn die Bedürfnisse von Familien ignoriert werden, hat das Bündnis von Anfang an einen erheblichen Geburtsfehler“, so Heimann. „Familien gehören in den Mittelpunkt der Wohn- und Baupolitik des Bundes und nicht an den Zuschauerrand.“
Familie
Familiengipfel findet Unterstützung des Deutschen Familienverbandes
Der Deutsche Familienverband (DFV) unterstützt den Vorschlag des Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag, einen Familiengipfel auf Landes- und Bundesebene durchzuführen.
„Die Belastung der Familien sollten wir in einem Gipfel nach dem Vorbild Auto- und Wirtschaftsgipfel mit Ländern und Regierung besprechen. Wir müssen jetzt aufarbeiten, was durch die Pandemie ausgelöst worden ist“, sagt Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag, im Rahmen des CSU-Bundestalks zur Stärkung der Familien in der Krise.
„Die Politik muss mit Familien reden, statt nur über sie. Familien sind die systemrelevanteste Gruppe. Mit ihnen steht und fällt alles“, sagt DFV-Verbandspräsident Klaus Zeh in der heutigen Bundesverbandsratssitzung – dem Gremium der DFV-Landesverbände. „Corona ist die schwerste Familienkrise der Bundesrepublik. Seit über einem Jahr befinden sich Eltern und Kinder in einem Ausnahmezustand. Es ist dringend an der Zeit, auf Bundes- und Landesebene einen Familiengipfel stattfinden zu lassen. Die Politik muss das Vertrauen der Familien zurückgewinnen.“
Mit dem Familiengipfel regt der DFV einen fachlichen Austausch zwischen den Mitgliedern der Bundes- und Landesregierungen und den maßgeblichen Familienorganisationen an. „Wir müssen endlich Tacheles reden“, sagt Zeh. „Die Folgen der Pandemie werden Kinder und Eltern noch viele Jahre begleiten. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie möglichst gut abgefedert werden.“