Landwirtschaft

Soci­al­Lab – Nutz­tier­hal­tung im Spie­gel der Gesellschaft

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Die Hal­tung von Nutz­tie­ren wird in der Öffent­lich­keit zuneh­mend kri­tisch hin­ter­fragt; die gesell­schaft­li­chen Vor­stel­lun­gen und die moder­ne land­wirt­schaft­li­che Pra­xis lie­gen teils weit aus­ein­an­der. In die­sem Kon­text ist das Ver­bund­pro­jekt “Soci­al­Lab” angesiedelt.

Seit 2015 hat ein inter­dis­zi­pli­nä­res, wis­sen­schaft­li­ches Kon­sor­ti­um unter Füh­rung des Thü­nen-Insti­tuts die gesell­schaft­li­che Sicht auf die Nutz­tier­hal­tung unter­sucht. Ziel war es, ein dif­fe­ren­zier­tes Bild der Ent­wick­lung der Wahr­neh­mun­gen und Erwar­tun­gen und damit der bestehen­den gesell­schaft­li­chen Kri­tik dif­fe­ren­ziert zu erhal­ten. Nun haben die Wis­sen­schaft­ler die For­schungs­er­geb­nis­se in Ber­lin vor­ge­stellt.

Mit Befra­gun­gen, der Ana­ly­se von Ein­kaufs­da­ten, Eye-Track­ing, aber auch mit inno­va­ti­ven neu­ro­wis­sen­schaft­li­chen Ver­fah­ren haben sie unter­sucht, wie die ein­zel­nen Akteu­re die Tier­hal­tung in der Land­wirt­schaft wahr­neh­men und wie der Han­del die Ver­mark­tungs­si­tua­ti­on ein­schätzt. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL) hat das drei­jäh­ri­ge Pro­jekt mit knapp 2,4 Mil­lio­nen Euro gefördert.

Zie­le des Pro­jek­tes waren die…

  • dif­fe­ren­zier­te Unter­su­chung der Kri­tik an der land­wirt­schaft­li­chen Nutz­tier­hal­tung durch unter­schied­li­che gesell­schaft­li­che Gruppen.
  • Skiz­zie­rung von Wegen, um gesell­schaft­li­che Akzep­tanz zurückzugewinnen.
  • Unter­stüt­zung der Wei­ter­ent­wick­lung einer Nutz­tier­hal­tung in Deutsch­land, die gesell­schaft­lich akzep­tiert und wirt­schaft­lich trag­fä­hig ist.

Der Ansatz des Soci­al­Lab ist dabei, dass es ganz grund­sätz­lich um das bes­se­re Ver­ste­hen geht. Die Wis­sen­schaft­ler forsch­ten einer­seits ent­lang der Fra­ge, wie die Bür­ger die Tier­hal­tung wahr­neh­men, ande­rer­seits, wie Land­wir­te ihre eige­ne Tier­hal­tung wahr­neh­men und wo von bei­den Sei­ten Kri­tik geäu­ßert wird.

Ver­ste­hen ist die Vor­aus­set­zung für Akzeptanz

Die Ergeb­nis­se von gemein­sa­men Dis­kus­si­ons­run­den mit Ver­brau­chern und Land­wir­ten zei­gen, dass…

  • Ver­brau­cher und in Gren­zen auch Land­wir­te bereit sind, ihre Ein­schät­zun­gen zu ändern, wenn sie die Sicht­wei­se der ande­ren Grup­pe ken­nen lernen.
  • Ver­brau­cher ihre Ein­schät­zung dabei deut­lich stär­ker als Land­wir­te ändern. Ver­brau­cher sind offe­ner für neue Infor­ma­tio­nen und neue Argu­men­te und pas­sen ihre Bewer­tung eher an — mög­li­cher­wei­se auch, weil die sich dar­aus erge­ben­den Kon­se­quen­zen (noch) nicht mit­be­dacht werden.
  • Land­wir­te, die eige­nen betrieb­li­chen Zusam­men­hän­ge ein­be­zie­hen und eher dar­an inter­es­siert sind, auf­zu­klä­ren, als selbst neue Infor­ma­tio­nen aus den Dis­kus­sio­nen mit Ver­brau­chern zu gewinnen.
  • Ver­brau­cher die Mög­lich­keit, Infor­ma­tio­nen durch die Land­wir­te zu erhal­ten, auf­grei­fen und Fra­gen an Land­wir­te richten.

Soci­al­Lab zeigt den Bedarf für ein Dis­kus­si­ons­for­mat zu Fra­gen der markt­wirt­schaft­li­chen, gesell­schaft­li­chen oder poli­ti­schen Umset­zung der Wei­ter­ent­wick­lung der Nutz­tier­hal­tung aus Sicht ver­schie­de­ner Stake­hol­der. Not­wen­dig sind Dis­kus­si­ons­platt­for­men für einen par­ti­zi­pa­ti­ven Mul­ti-Stake­hol­der-Dis­kurs, der rea­lis­ti­sche Per­spek­ti­ven für die Ent­wick­lung einer gesell­schaft­lich akzep­ta­blen Nutz­tier­hal­tung entwickelt.

Ob Top oder Flop ent­schei­det sich am Regal

Der Ver­mark­tungs­er­folg von Inno­va­tio­nen in der Nutz­tier­hal­tung wird nicht im Stall, son­dern am Regal ent­schie­den. Daher hat der Han­del die wohl wich­tigs­te Rol­le, denn die­ser ist in der Lage, die oft nur laten­ten Prä­fe­ren­zen der Ver­brau­cher am Point of Sale durch eine nach­hal­ti­ge Nutz­tier­hal­tung zu prä­sen­tie­ren. Der­zeit sieht sich der Han­del jedoch viel mehr als Bereit­stel­ler von Pro­duk­ten, ohne eige­ne Mög­lich­kei­ten der Beein­flus­sung der Kauf­ent­schei­dung zu nutzen.

Klöck­ner: Ergeb­nis­se geben wert­vol­le Hinweise


Bun­des­mi­nis­te­rin für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft, Julia Klöck­ner, erklärt zu dem Pro­jekt: “Die For­schungs­er­geb­nis­se geben wert­vol­le Hin­wei­se, was Ver­brau­cher, Bür­ger aber auch Pro­du­zen­ten den­ken. Für unse­re poli­ti­sche Arbeit kön­nen wir hier­aus Hand­lungs­emp­feh­lun­gen ablei­ten. Denn gera­de die Tier­hal­tung ist geprägt von Miss­ver­ständ­nis­sen und unge­klär­ten Fra­ge­stel­lun­gen. Sie ist – wie vie­le Berei­che der Land­wirt­schaft – geprägt davon, dass man­che Ver­brau­cher ein idea­li­sier­tes Bild im Kopf haben.“

Das Vor­ha­ben “Soci­al­Lab – Nutz­tier­hal­tung im Spie­gel der Gesell­schaft” geht auf eine Initia­ti­ve des Thü­nen-Insti­tuts für Markt­ana­ly­se zurück. Dane­ben sind noch sie­ben wei­te­re For­schungs­ein­rich­tun­gen aus dem uni­ver­si­tä­ren und außer­uni­ver­si­tä­re­ren Umfeld betei­ligt gewe­sen. Das Pro­jekt lief von 2015–2018.

Inter­dis­zi­pli­när zusam­men gesetz­te Forschergruppe

Zur Umset­zung die­ses Vor­ha­bens hat­ten sich die Antrag­stel­ler zu einem inter­dis­zi­pli­nä­ren wis­sen­schaft­li­chen Kon­sor­ti­um zusam­men­ge­schlos­sen. Die ver­schie­de­nen For­schungs­the­men wur­den gemein­sam bear­bei­tet, wobei die Anzahl der betei­lig­ten Part­ner variierte.

Pro­jekt­be­tei­lig­te:

• Thü­nen-Insti­tut für Markt­ana­ly­se, Braun­schweig (Koor­di­na­ti­on)
• Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len, Soest (Fach­be­reich Agrar­wirt­schaft)
• Georg-August-Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen (Lehr­stuhl Mar­ke­ting für Lebens­mit­tel und Agrar­pro­duk­te)
• Hein­rich-Hei­ne-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf (Lehr­stuhl für Betriebs­wirt­schaft ins­bes. Mar­ke­ting ) 
• Pri­va­tes For­schungs- und Bera­tungs­in­sti­tut für ange­wand­te Ethik und Tier­schutz INSTET, Ber­lin
• Rhei­ni­sche Fried­rich-Wil­helms-Uni­ver­si­tät Bonn (Insti­tut für Lebens­mit­tel- und Res­sour­cen­öko­no­mik) 
• Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Mün­chen (Lehr­stuhl für Mar­ke­ting und Kon­sum­for­schung)
• Zep­pe­lin-Uni­ver­si­tät Fried­richs­ha­fen als asso­zi­ier­ter Part­ner (Gast­pro­fes­sur für Kon­sum­ver­hal­ten und Verbraucherpolitik)

Quel­le:
Bun­des­mi­nis­te­rin für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft Foto: Ingo Tonsor@LeserECHO.de

Landwirtschaft

Hes­si­scher Bau­ern­ver­band rech­net mit durch­schnitt­li­cher Getreideernte

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„Nach den bis­lang vor­lie­gen­den Ern­te­er­geb­nis­sen rech­nen wir in Hes­sen in die­sem Jahr mit einer durch­schnitt­li­chen Getrei­de­ern­te von ins­ge­samt etwas mehr als zwei Mil­lio­nen Ton­nen. Von einer Rekord­ern­te, die auf­grund der äußer­lich gut ent­wi­ckel­ten Bestän­de im Bereich des Mög­li­chen schien, sind wir jedoch weit ent­fernt.“ Das sag­te der Prä­si­dent des Hes­si­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kars­ten Schmal, im Rah­men eines Pres­se­ge­sprä­ches auf dem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb von Dr. Mat­thi­as Mehl am Mitt­woch (28. Juli) in Frank­furt am Main/­Nie­der-Erlen­bach.

Nach den drei tro­cke­nen Jah­ren 2018 bis 2020 hät­te es dem Getrei­de und ande­ren land­wirt­schaft­li­chen Kul­tur­pflan­zen in die­sem Jahr zwar nicht an Was­ser geman­gelt. Das Pflan­zen­wachs­tum sei aller­dings durch die Käl­te im April/Mai und feh­len­den Son­nen­schein sowie einer Hit­ze­pe­ri­ode in der zwei­ten Jun­i­de­ka­de beein­träch­tigt gewe­sen. In den letz­ten Wochen sei­en mehr­fach kräf­ti­ge Gewit­ter mit Stark­re­gen und zum Teil schwe­ren Sturm­bö­en hinzugekommen.

„Auch 2021 gin­gen die Erträ­ge je nach Stand­ort und Nie­der­schlags­ver­hält­nis­sen weit aus­ein­an­der“, beton­te Schmal.

Auf­grund häu­fi­ger Nie­der­schlä­ge habe die Ern­te der Win­ter­gers­te in Hes­sen Mit­te Juli etwa zwei bis drei Wochen spä­ter begon­nen als in den tro­cke­nen Vor­jah­ren. Sie sei jetzt aber bis auf die höhe­ren Mit­tel­ge­birgs­la­gen abge­schlos­sen. Bei den Erträ­gen gebe es eine gro­ße Band­brei­te zwi­schen 60 und 90 Dezi­t­on­nen je Hektar.

Stark­re­gen habe vie­ler­orts Lager­ge­trei­de ver­ur­sacht. Dar­über hin­aus sei­en Qua­li­täts­min­de­run­gen zu befürch­ten. Man­che Böden sei­en sogar der­ma­ßen durch­nässt, dass sie kaum befah­ren wer­den könnten.

„Auf­grund meist aus­rei­chen­der Nie­der­schlä­ge und des guten äuße­ren Erschei­nungs­bil­des der Getrei­de­be­stän­de haben wir mit höhe­ren Erträ­gen gerech­net. Zu hohe Bestands­dich­ten, her­vor­ge­ru­fen durch eine star­ke Besto­ckung, und feh­len­der Son­nen­schein haben sich nega­tiv auf die Korn­aus­bil­dung aus­ge­wirkt“, so Schmal. Das glei­che gel­te für die Hit­ze­pe­ri­ode im Juni, die die Korn­fül­lungs­pha­se abrupt been­de­te und somit die Abrei­fe­pha­se vor­zei­tig ein­läu­te­te. Dadurch sei­en die Kör­ner klei­ner und der Ertrag ent­spre­chend nied­ri­ger. Bei der Som­mer­gers­te, die in ers­ter Linie als Brau­gers­te ver­wen­det wird, gebe es bis­lang posi­ti­ve Mel­dun­gen in Bezug auf Erträ­ge und Qualitäten.

Win­ter­wei­zen – wich­tigs­te Getrei­de­art in Hes­sen

In Süd­hes­sen hat in den letz­ten Tagen die Win­ter­wei­zen­ern­te begon­nen. Im Hes­si­schen Ried, einem Früh­drusch­ge­biet, wur­de sie bereits been­det. Mit einer Anbau­flä­che von rund 143.000 Hekt­ar ist der Win­ter­wei­zen die mit Abstand wich­tigs­te Getrei­de­art in Hes­sen. Er nimmt mehr als die Hälf­te der hes­si­schen Getrei­de­an­bau­flä­che von etwa 272.000 Hekt­ar ein. Eben­so wie die Win­ter­gers­te sind auch vie­le Win­ter­wei­zen­be­stän­de ins Lager gegan­gen. Die bis­he­ri­gen Erträ­ge bewe­gen sich auf durch­schnitt­li­chem Niveau mit stand­ort- und wit­te­rungs­be­ding­ten Unterschieden.

„Auf­grund wie­der­holt ein­set­zen­der Regen­fäl­le muss­ten die Ern­te­ar­bei­ten immer wie­der unter­bro­chen wer­den. Des­halb wün­schen wir uns jetzt son­ni­ges und tro­cke­nes Wet­ter, damit der Mäh­drusch zügig fort­ge­setzt wer­den kann und kei­ne Trock­nungs­kos­ten ent­ste­hen“, hob Prä­si­dent Schmal hervor.

Die bis­her erfass­ten Win­ter­rap­ser­trä­ge sei­en mit etwa 30 Dezi­t­on­nen je Hekt­ar ernüch­ternd. Die sehr nied­ri­gen April­tem­pe­ra­tu­ren hät­ten dem Raps offen­sicht­lich doch stär­ker zugesetzt.

Grün­land­auf­wuchs deut­lich ver­zö­gert

„Dem Grün­land fehl­te in die­sem Früh­jahr zwar nicht das Was­ser, aber die Wär­me. Des­halb ließ der ers­te Sila­ge­schnitt im Ver­gleich zu nor­ma­len Jah­ren lan­ge auf sich war­ten“, hob Schmal her­vor. Im Lau­fe des Som­mers sei der Zuwachs dank häu­fi­ger Nie­der­schlä­ge sehr gut gewe­sen, so dass in den meis­ten Regio­nen meh­re­re Schnitt­nut­zun­gen mit guten Erträ­gen mög­lich sein soll­ten. Auch die Heu­ern­te, die vie­ler­orts erst in der ver­gan­ge­nen Woche abge­schlos­sen wur­de, brach­te gute Erträge.

Eben­so wie das Grün­land haben der Silo­mais und die Zucker­rü­ben nach einer Käl­te beding­ten zöger­li­chen Jugend­ent­wick­lung in den letz­ten Wochen sehr schnell auf­ge­holt. Die Ertrags­aus­sich­ten sind gut. Bis zur Ern­te im Herbst kann aller­dings noch Eini­ges passieren.

Pflan­zen brau­chen Schutz

„Die feucht­war­me Wit­te­rung hat Pilz­krank­hei­ten begüns­tigt. Wenn wir nicht durch geziel­te Pflan­zen­schutz­maß­nah­men recht­zei­tig gegen­steu­ern, dro­hen emp­find­li­che Ertrags- und Qua­li­täts­ver­lus­te. Die Erfor­schung neu­er Wirk­stof­fe, ver­bes­ser­te Anwen­dungs­ver­fah­ren und die Digi­ta­li­sie­rung wer­den in den nächs­ten Jah­ren zu einer geziel­te­ren und umwelt­scho­nen­de­ren Aus­brin­gung von Pflan­zen­schutz­mit­teln füh­ren“, so der Bauernpräsident.

Anpas­sungs­stra­te­gien wir­ken nur begrenzt

In Bezug auf den Kli­ma­wan­del und die damit ver­bun­de­ne Zunah­me von Wit­te­rungs­extre­men, wies Prä­si­dent Schmal auf ver­schie­de­ne Anpas­sungs­stra­te­gien hin, die aller­dings nur begrenzt wir­ken. Das Aller­wich­tigs­te sei, Böden zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung und damit Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on zu erhal­ten, anstatt sie mit Beton oder Asphalt zu ver­sie­geln. Acker- und Grün­land­bö­den sei­en für die CO2- und Was­ser­spei­che­rung ganz ent­schei­dend. Mit ihnen könn­te das Kli­ma geschützt und die Gefahr von Über­schwem­mun­gen deut­lich ver­rin­gert wer­den. Auch in tro­cke­nen Jah­ren gute Erträ­ge in der Wet­ter­au Micha­el Schnel­ler, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Regio­nal­bau­ern­ver­ban­des Wet­ter­au-Frank­furt a.M. und Wet­ter­au­er Kreis­land­wirt, stell­te mit Bedau­ern fest, dass sich die Zahl der land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be mit der­zeit rund 930 Höfen in den letz­ten zwan­zig Jah­ren in etwa hal­biert habe. Die land­wirt­schaft­lich genutz­te Flä­che belau­fe sich auf 53.000 Hekt­ar, davon sind 39.000 Hekt­ar Acker­land und 13.000 Hekt­ar Grün­land. Im Kreis­ge­biet wer­den nur noch 53 Milch­vieh­be­trie­be gezählt, außer­dem 250 Mut­ter­kuh­be­trie­be und 200 Schwei­ne­hal­ter mit rund 14.000 Schwei­nen. „Wir haben in der Wet­ter­au bes­te Böden, die pro Qua­drat­me­ter mehr als 200 Liter Was­ser spei­chern kön­nen. Des­halb kön­nen sich die Erträ­ge auch in tro­cke­nen Jah­re sehen las­sen“, so Schnel­ler. Der enor­me Druck auf land­wirt­schaft­li­che Flä­chen durch die Aus­wei­sung von Bau- und Gewer­be­ge­bie­ten sei ein gro­ßes Pro­blem, das sich in den letz­ten Jah­ren ver­schärft habe. Dr. Mat­thi­as Mehl, des­sen im Frank­fur­ter Stadt­teil Nie­der-Erlen­bach gele­ge­nen Acker­flä­chen natur­räum­lich zur Wet­ter­au gehö­ren, sag­te, dass er bei der Win­ter­gers­te zehn Pro­zent weni­ger geern­tet habe als im ver­gan­ge­nen Jahr. „Wir haben mit einem höhe­ren Ertrag gerech­net. Auf­grund der feh­len­den Son­ne wur­de weni­ger Stär­ke in die Kör­ner ein­ge­la­gert mit der Fol­ge, dass die Hek­to­li­ter­ge­wich­te bei der Win­ter­gers­te ent­täu­schend sind“, so der Frank­fur­ter Kreis­land­wirt. In Bezug auf die frucht­ba­ren Wet­ter­au­er Löß­bö­den stell­te er fest, dass die Erträ­ge in den drei letz­ten Tro­cken­jah­ren gar nicht so schlecht gewe­sen sei­en. Der Schwer­punkt des Betrie­bes Mehl liegt auf der Saat­gut­ver­meh­rung und –auf­be­rei­tung. Die Fami­lie bewirt­schaf­tet den Betrieb seit 150 Jah­ren. Pro­duk­ti­ons­grund­la­ge sind Flä­chen der Frank­fur­ter Stif­tung Hos­pi­tal zum Hei­li­gen Geist.

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Landwirtschaft

Die Win­ter­gers­ten­ern­te hat begonnen

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End­lich tro­cke­nes Erntewetter

„In wei­ten Tei­len Hes­sens hat die Win­ter­gers­ten­ern­te am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de begon­nen und ist jetzt dank des tro­cke­nen Ern­te­wet­ters bis auf die höher­ge­le­ge­nen Mit­tel­ge­birgs­la­gen im gan­zen Land in vol­lem Gan­ge. Eine Aus­nah­me bil­det das Hes­si­sche Ried, dort dürf­te die Ern­te der Win­ter­gers­te, die immer zuerst abreift, weit­ge­hend abge­schlos­sen sein. Soll­te das der­zeit tro­cke­ne und meist son­ni­ge Wet­ter wei­ter anhal­ten, wer­den der Rog­gen und das Fut­ter­ge­trei­de Tri­ti­cale, eine Kreu­zung aus Wei­zen und Rog­gen, in den nächs­ten Tagen drusch­reif“. Dar­auf weist der Prä­si­dent des Hes­si­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kars­ten Schmal, in einer Pres­se­mit­tei­lung hin.

Durch die der­zei­ti­gen tro­cke­nen Wit­te­rungs­be­din­gun­gen sei in Süd- und Mit­tel­hes­sen in die­sen Tagen die Ern­te des Win­ter­wei­zens, der mit rund 145.000 Hekt­ar mehr als die Hälf­te der hes­si­schen Getrei­de­flä­che ein­neh­me, gestar­tet.

„Vie­ler­orts hat Stark­re­gen Lager­ge­trei­de ver­ur­sacht. Abge­knick­te und nie­der­ge­drück­te Hal­me erschwe­ren den Mäh­drusch und füh­ren zu Qua­li­täts­min­de­run­gen. Teil­wei­se sind Flä­chen auf­grund der durch­näss­ten Böden kaum befahr­bar. Im Gegen­satz zu den drei sehr tro­cke­nen Vor­jah­ren war die Nie­der­schlags­ver­tei­lung im letz­ten Win­ter und Früh­jahr in den meis­ten Lan­des­tei­len recht gut. Des­halb rech­nen wir im Ver­gleich zu die­sen Tro­cken­jah­ren mit leicht über­durch­schnitt­li­chen Getrei­de­er­trä­gen“, so Schmal. Die bis­lang vor­lie­gen­den Ern­te­er­geb­nis­se sei­en für eine gesi­cher­te Pro­gno­se aller­dings nicht aus­rei­chend. Des Wei­te­ren gebe es mit­un­ter gro­ße regio­na­le Unter­schie­de.

Wie alle land­wirt­schaft­li­chen Kul­tur­pflan­zen habe der Win­ter­raps beson­ders unter der Käl­te im April und Mai gelit­ten. Das wer­de sich in den Erträ­gen nie­der­schla­gen.

Das Grün­land, die Zucker­rü­ben, Kar­tof­feln und der Mais pro­fi­tier­ten von der bis­lang guten Nie­der­schlags­ver­sor­gung. Nach schwie­ri­gen Start­be­din­gun­gen prä­sen­tier­ten sich die Pflan­zen­be­stän­de in einem guten Zustand. Aller­dings hät­ten die häu­fi­gen Regen­fäl­le Blatt­krank­hei­ten ver­ur­sacht, ins­be­son­de­re in Zucker­rü­ben und Kar­tof­feln.

Auf­grund der jetzt anste­hen­den Ern­te­ar­bei­ten wer­den in den nächs­ten Wochen auf den Stra­ßen ver­mehrt lang­sam fah­ren­de Mäh­dre­scher und Trak­to­ren mit Anhän­gern unter­wegs sein. Des­halb bit­tet Prä­si­dent Schmal alle Ver­kehrs­teil­neh­mer um Ver­ständ­nis und gibt zu beden­ken, dass auf den Anhän­gern mit Getrei­de und Raps Lebens­mit­tel und Fut­ter trans­por­tiert wer­den. Gegen­sei­ti­ge Rück­sicht­nah­me sei das Gebot der Stunde.

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Lan­des­mit­tel für Ten­nis-Club Eltville

Die Lan­des­re­gie­rung unter­stützt erneut die Ver­eins­ar­beit des Ten­nis­clubs Rot-Weiß Elt­ville e.V. Wie die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Petra Mül­ler-Klep­per mit­teilt, hat der Hes­si­sche...

Allgemein

ÖPNV im Idstei­ner Land wird deut­lich verbessert

Klei­ne Kreis­quer­ver­bin­dung Linie 250 ver­bin­det schnell und ohne Umstieg Aar­ber­ge­ner Bereich mit Idstei­ner Land Die Rhein­gau-Tau­nus-Ver­kehrs­ge­sell­schaft mbH (RTV) wird zum Fahr­plan­wech­sel...

Lokal

Rezes­si­on in Deutsch­land nur aufgeschoben 

Der Kauf­kraft­schwund, die enor­me Unsi­cher­heit infol­ge von Ukrai­ne-Krieg, Ener­gie­kri­se und Covid-Pan­de­mie, der Zins­an­stieg und die schwa­che Welt­wirt­schaft belas­ten die Kon­junk­tur...