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Feuerwehr-Nachwuchs in Hessen wieder mit leichtem Mitgliederplus

Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat in Bad Hersfeld den offiziellen Startschuss für die „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ im hessischen Brand- und Katastrophenschutz gegeben. Unter dieser Dachmarke bündelt das Land sein Beratungsprogramm, mit dem bereits bestehende Maßnahmen und Projekte der Ehrenamtsförderung für den Brand- und Katastrophenschutz noch flächendeckender und zielgerichteter in den Kommunen bekannt gemacht werden soll.
„Unsere Jugendfeuerwehren sind die Nachwuchsschmieden des Brandschutzes in Hessen. In ihnen wird der Grundstein für die Feuerwehren von morgen gelegt. Daher ist es für die Hessische Landesregierung von herausragender Bedeutung den Feuerwehrnachwuchs in Hessen weiter deutlich zu stärken. Mit dem neuen Beratungsangebot des Landes, welches mit der heutigen Ehrenamtsmesse in Bad Hersfeld in die Pilotphase startet, schaffen wir eine Serviceleistung, die einen echten Mehrwert in unseren Kommunen entfalten kann. Wir verfolgen damit das Ziel, die Kommunen bei ihrer originären Aufgabe, schlagkräftige und moderne Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten aufzustellen, bestmöglich zu unterstützen“, sagte Innenminister Peter Beuth.
Bei der ersten Ehrenamtsmesse, die künftig auch in allen anderen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten angeboten werden sollen, begrüßte der Innenminister rund 120 Gäste aus regionalen Kommunalverwaltungen sowie Führungskräfte der Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten des Landeskreises Hersfeld-Rotenburg.
Ehrenamtsförderung: Land investiert jährlich rund 3,2 Millionen Euro
Neben umfangreichen Investitionen in die Ausstattung und Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen hat das Land seine Angebotspalette im Bereich der Ehrenamtsförderung in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die Anerkennungskultur weiter ausgebaut. Mittlerweile investiert das Land rund 3,2 Millionen Euro jährlich, davon fließen allein 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz.
Zudem investiert das Land in die Förderung von Schul- und Integrationsprojekten, in Brandschutzerziehungsmaterial, das Feuerwehren hessenweit kostenlos zur Verfügung gestellt wird, in das Starterpaket für Feuerwehranwärter sowie in die neue Kampagne „1+1=2 – Eine starke Verbindung“, mit der das Land für die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf wirbt.
Die angebotenen Förder- und Unterstützungsleistungen werden nunmehr unter der Dachmarke „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ gebündelt und gezielt in die Kommunen getragen. Die Kommunikation erfolgt dabei zweiphasig: In einem ersten Schritt richtet das Land regionale Ehrenamtsmessen aus, mit denen die Landkreisebene bis hin zu den einzelnen Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten erreicht und über die Möglichkeiten der Ehrenamtsförderung sowie die Unterstützungsleistungen des Landes informiert werden sollen. In einem zweiten Schritt bietet das Land mit Unterstützung von Expertinnen und Experten des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, der Arbeitsgemeinschaft der im Katastrophenschutz des Landes engagierten Hilfsorganisationen sowie weiterer Partner konkrete Beratungsgespräche vor Ort für einzelne Kommunen an, die sich in der Ehrenamtsförderung noch stärker engagieren wollen. In diesen Gesprächen soll noch detaillierter über mögliche Hilfestellungen informiert und individuell zugeschnittene Lösungsansätze erarbeitet werden.
Jugendfeuerwehren in Hessen mit Mitgliederplus
Der Brand- und Katastrophenschutz ist für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Hessen von unschätzbarem Wert. Die weit überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte sorgen für Sicherheit und Schutz in so vielen Bereichen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. In Hessen gibt es mehr als 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte in rund 2.430 Feuerwehren. In den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind rund 6.000 ehrenamtliche Kinder- und Jugendbetreuer engagiert, die freiwillig und unentgeltlich rund 37.000 Kinder und Jugendliche in 2.000 Nachwuchsabteilungen der Jugendfeuerwehren betreuen. Dass die Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren in Hessen auf einem guten Weg ist und sich das Engagement lohnt, belegen aktuelle Zahlen: Bis 2019 stiegen die Mitgliederzahlen im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehren in Hessen an. Nachdem die Mitgliederzahlen im ersten Pandemiejahr 2020 zurückgegangen waren, verzeichnete der Feuerwehr-Nachwuchs bereits im vergangenen 2021 wieder ein leichtes Mitgliederplus von rund drei Prozent.
Investitionen in den Brandschutz sollen bis 2024 auf mindestens 45 Millionen steigen
Hessen unterstützt das Engagement in den Feuerwehren auch abseits der Ehrenamtsförderung bereits seit Jahren mit Rekordmitteln. Dabei wurde das Budget von Jahr zu Jahr angehoben. 2021 betrug die Garantiesumme 42 Millionen Euro. In diesem Jahr stellt die Landesregierung 43 Millionen Euro zur Verfügung, davon allein rund 20 Millionen Euro für die Förderung von kommunalen Feuerwehrfahrzeugen und ‑häusern. Davon profitierte nun auch die Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld, die im Rahmen der Ehrenamtsmesse einen Förderbescheid in Höhe von 110.000 Euro zur Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs TLF 4000 erhielt.
Der aktuelle Haushaltsentwurf der Landesregierung für die beiden Jahre 2023/2024 sieht erneut zusätzliche Investitionen vor. Bis 2024 sollen die jährlichen Ausgaben für den Brandschutz in Hessen auf 45 Millionen ansteigen.

Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de