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Hessischer Leseförderpreis Weltretter-Bibliothek für Rheingau-Taunus-Kreis

Landrat Frank Kilian und Kooperationsteam erfreut über Auszeichnung
Das Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e. V. wird für die Gestaltung der „Weltretter-Bibliothek-to-go“ mit einem Preisgeld von 7.000 Euro ausgezeichnet. „Damit wird das im Team, bestehend aus dem Verein Netzwerk Leseförderung, der Kulturbeauftragten des Kreises Sabine Stemmler-Heß und Ingrid Reichbauer von der Stabsstelle Kreisentwicklung, entwickelte Konzept entsprechend gewürdigt, worüber ich mich sehr freue“, sagt Landrat Frank Kilian.
Die „Weltretter-Bibliothek-to-go“ verbindet Themen der Umwelt‑, Literatur- und Medienpädagogik mit einem modularen, ortsungebundenen Angebot. Die einzelnen Module können an Einrichtungen im Rheingau-Taunus-Kreis genutzt werden, die sich damit als Bildungspartner vor Ort positionieren. Den digitalen Zugang erhält man beim Medienzentrum des Rheingau-Taunus-Kreises und bei der Ausleihe.
„Leicht zugänglich, modular und mobil, so kann Literaturvermittlung und Medienpädagogik gelingen. Überall vor Ort in Bildungseinrichtungen und Bibliotheken soll die „Weltretter-Bibliothek- to-go“ zu eigenen Ideen inspirieren, die Lust entfachen, sich mit digitalen Angeboten zu beschäftigen, die Vielfalt des Themas im Kinder- und Jugendbuch zeigen und nebenbei noch dabei helfen, viel Zeit zu sparen. Denn viele Bücher sind bereits digital mit Apps, Tools und Lizenzen aufbereitet. Wir freuen uns sehr über den „Hessischen Lese-Oscar“ für eines unserer Lieblingsprojekte in schwierigen Zeiten, denn darum ging es uns auch: Literatur- und Medienpädagogik soll im Rheingau-Taunus-Kreis ganz oben auf der Liste bleiben!“, sagt Kulturbeauftragte und Geschäftsführerin Sabine Stemmler-Heß.
Die „Weltretter-Bibliothek-to-go“ ist im Ganzen oder in einzelnen Modulen für Bibliotheken und andere Bildungseinrichtungen kostenfrei ausleihbar. Insbesondere in Pandemiezeiten – aber nicht nur – bietet sie vielfältige Möglichkeiten trotz eingeschränkter Öffnungszeiten oder eventueller Zutrittsbeschränkungen in Bibliotheken. Sie bietet sich ebenfalls an, wenn die Gruppen kleiner, die Veranstaltungen digitaler oder draußen stattfinden sollen.
„Mit dem Projekt ‚Weltretter-Bibliothek-to-go‘ soll das Wissen über Klimaschutz, die Achtung vor Natur und Umwelt und die Lesemotivation bei Kindern und Jugendlichen geweckt und gefördert werden“, so die Projektkoordinatorin Kreisentwicklung Ingrid Reichbauer. Es freut mich besonders, dass unser Kooperationsprojekt so gut funktioniert hat und jetzt diese Anerkennung erfahren hat. Dank an das Netzwerk Leseförderung im Rheingau-Taunus-Kreis e.V., die Kulturbeauftragten Sabine Stemmler und das Medienzentrum. Ein echtes Kooperations- und Zukunftsprojekt mit Potential!“, so Ingrid Reichbauer weiter.
Zurzeit besteht die Bibliothek aus 250 Büchern in neun verschiedenen Modulen, 50 Filmen, digitalen Arbeitsblättern, fertig ausgearbeiteten Actionbounds und Kahoots zu Büchern und Themen. Viele der Titel sind mit Anybookreadern (digitalen Hörstiften) eingelesen oder auch musikalisch bearbeitet. Die Bücher in allen Modulen sind verschiedenen Lesestufen zugeordnet. Damit können diese sowohl im Kindergarten als auch in den Schulen bis zur Klassenstufe 6 aller Schulformen genutzt werden. Die Bücher wurden von Literaturpädagoginnen zusammengestellt, ausgewählt und inhaltlich bearbeitet.
„Alle Kinder können zu klugen und kreativen Köpfen heranwachsen. Leseförderung trägt viel dazu bei, dass sie alle auch die Chance bekommen, ihr Potenzial zu entfalten, ganz gleich, welche Muttersprache sie sprechen, welches Einkommen ihre Eltern haben und ob sie in der Stadt wohnen oder auf dem Land“, erklärte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn in einer Pressemitteilung. „Mit dem Hessischen Leseförderpreis zeichnen wir deshalb Einrichtungen aus, die jungen Menschen mit immer neuen Ideen den Zugang erleichtern zur wunderbaren Welt der Bücher, der Geschichten und Bilder – und die auch unter den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie mit fantasievollen Aktionen den Kontakt zu ihren jungen Leserinnen und Lesern gehalten haben und ihnen durch diese schwere Zeit helfen.“
Vier Büchereien und Vereine haben die Jury für den Hessischen Leseförderpreis überzeugt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird in diesem Jahr unter vier Preisträgern aufgeteilt. Neben der „Weltretter-Bibliothek-to-go“ aus dem Rheingau-Taunus-Kreis haben Projekte aus Bad Vilbel, Hofheim und Wetzlar eine Auszeichnung erhalten. Den Hessischen Leseförderpreis vergeben das Land Hessen und das Hessische Literaturforum im Mousonturm e.V.


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Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
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Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de