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Daten für die Gesundheitsbranche

Landrat Frank Kilian besucht das IT-Unternehmen Insight Health in Waldems
Der persönliche Kontakt und die Intensivierung der Beziehungen zwischen der heimischen Wirtschaft und der Kreisverwaltung besitzen für Landrat Frank Kilian einen hohen Stellenwert. „Nur wenn ich weiß, wo bei den einzelnen Betrieben Bedarfe sind, können wir gemeinsam nach Lösungen suchen“, betont der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und besucht deshalb in regelmäßigen Abständen die im Landkreis angesiedelten Betriebe. Bei seinem Besuch im Waldemser IT-Unternehmen Insight Health folgte zunächst die Einführung in ein Thema, das nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie von aktueller Brisanz ist, denn Insight Health versteht sich als Lösungsanbieter für den Gesundheitsmarkt.
„Wir sind ein neutrales Unternehmen, das mit größter Zuverlässigkeit Gesundheitsdaten verarbeitet und kundenspezifische Lösungen für alle Teilnehmer im Gesundheitsmarkt bereitstellt“, erklärt Michael Hensoldt, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Die digitale Welt, die das moderne Leben um ein vielfaches einfacher gemacht hat, hat auch längst im Gesundheitswesen Einzug gehalten. Aufgrund umfassender Datensammlungen kann aufgezeigt werden, ob beispielsweise ein Medikament gut funktioniert oder welche Pharmaprodukte besonders stark in Apotheken nachgefragt sind. Auf den Gesundheitssektor bezogene Daten liefern zudem die Grundlage, Lücken im Bedarf aufzudecken und somit die medizinische Versorgung noch zu verbessern. Genau diesen Anspruch verfolgt das Unternehmen Insight Health, das seit über 20 Jahren erfolgreich Gesundheitsdaten verarbeitet und für den jeweiligen Kunden zielgerichtet aufbereitet. „Zu unseren Kunden zählen nicht nur pharmazeutische Hersteller und Apotheken, sondern auch Ärztevereinigungen, Krankenversicherungen sowie wissenschaftliche und politische Institutionen“, erläutert Hensoldt mit dem Verweis, dass das Unternehmen zusätzlich zum Standort Waldems-Esch durch Zweigstellen in Berlin und Wien vertreten ist.
Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Betrieb in Waldems-Esch tätig, darunter im Bereich IT, in der Produktion, im Marketing und in der Verwaltung. Aufgrund der spezifischen IT-affinen Themengebiete ist das Unternehmen stets auf der Suche nach hochqualifiziertem Fachpersonal. Hin und wieder gelingt es, Mitarbeiter über die Hochschule Fresenius in Idstein zu gewinnen, die vergangenen Jahre haben aber auch gezeigt, dass es sinnvoll ist, junge Menschen zielgerichtet selbst anzulernen und zu Fachkräften auszubilden. „Um auch auf hochqualifiziertes Personal aus dem Ausland zurückgreifen zu können, sind wir an einem guten Kontakt mit der Ausländerbehörde interessiert, da es in vielen Fällen nicht einfach ist, Personal aus anderen Staaten hierher zu holen“, so Hensoldt. „Grundsätzlich halten wir aber auch immer Ausschau nach geeigneten Kandidaten aus dem regionalen Umfeld, die hier heimisch sind und sich mit dem Standort identifizieren können“, so Hensoldt.
Thema des Gesprächs war auch die Breitbandversorgung, die Mobilität der Mitarbeiter und der Ausbau des Stromnetzes. „Ohne eigenes Auto ist es für unsere Mitarbeiter mit hohem Aufwand verbunden, beispielsweise von Idstein oder von der S‑Bahn-Station in Niedernhausen bis nach Waldems-Esch zu gelangen, da der ÖPNV nicht besonders gut auf diesen Strecken ausgebaut ist“, führt Hensoldt an. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat das Unternehmen in Eigenregie einen Shuttle-Service für die Mitarbeiter aufgebaut. Landrat Kilian kann diesbezüglich auf das Mobilitätskonzept des Rheingau-Taunus-Kreises verweisen, das Ende des Jahres vorgestellt werden soll. „Wir wollen die Bus- und Bahn-Situation im Rheingau-Taunus-Kreis optimieren und stehen deshalb auch mit den angrenzenden Verkehrsverbünden im Dialog“, versichert Landrat Kilian. So kann es gelingen, auch in den ländlichen Bereichen des Kreises die Anbindung noch zu verbessern.

Lokal
Fast jedes zweite Unternehmen klagt über fehlendes Fachpersonal

Aktuell erleben 45,7 % der Unternehmen in Deutschland eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Durch die wirtschaftliche Abschwächung und die eingetrübten Konjunkturerwartungen haben sich die Arbeitskräftenachfrage und die Fachkräfteknappheit gegenüber dem 3. Quartal zwar leicht abgeschwächt. Aber gegenüber dem Vorjahr hat sich der Fachkräftemangel im Jahr 2022 trotz der weiter lodernden Ukraine-Krise noch einmal verstärkt.
Im Herbst 2022 fehlt es weiterhin in allen Wirtschaftszweigen an fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. Spitzenreiter bleibt der Dienstleistungssektor, in dem aktuell jedes zweite Unternehmen über fehlendes Fachpersonal klagt (48,2 %). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe mit einer Betroffenheit von 42,1 % der Firmen vor dem Handel (37,6 %) und dem Bau (37 %).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell am Rande einer Rezession. Dennoch stellen zahlreiche Unternehmen weiter ein. Im November waren bei der Bundesagentur für Arbeit 823.000 offene Stellen gemeldet, erheblich mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Setzt sich die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr nächsten Jahres fort, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder stärker steigen. Im Durchschnitt dauert es 5 Monate, bis eine gemeldete offene Stelle besetzt werden kann. Diese so genannte Vakanzzeit stieg im Jahr 2022 steil an, 2021 lag sie noch bei 4 Monaten, 2010 bei 2 Monaten.
Die Arbeitslosen in Deutschland können nur begrenzt dazu beitragen, die offenen Stellen zu besetzen, denn die Hälfte von ihnen ist lediglich als Helfer qualifiziert und bräuchte für 80 % der gemeldeten offen Stellen erst eine Berufsausbildung. 1,3 Millionen arbeitslosen Hilfskräften stehen nur 184.000 gemeldete offene Hilfskraftstellen gegenüber.
Die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden ist im Jahr 2022 zwar wieder gestiegen. Sie ist aber niedriger als vor der Corona-Krise, weil die Erwerbstätigen pro Kopf weniger Stunden arbeiten. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast. Hält dies an, während die Erwerbstätigenzahl demografisch bedingt abnimmt, könnte bereits in 3 bis 4 Jahren eine Phase dauerhaft schrumpfenden Bruttoinlandsprodukts eintreten. Dies wäre von der Wirkung her etwa so, als befände sich Deutschland in einer andauernden Rezession.
„Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension. Bei einem Zuwanderungssaldo von Null würde die Zahl der Einwohner im Erwerbsalter von 20 bis 66 bis 2040 um 9,3 Millionen Personen oder 18 % sinken. Ohne zügiges und ausreichendes Gegensteuern wird die Fachkräfteknappheit daher weiter zunehmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Der demografische Wandel reicht derart weit, dass an mehreren Hebeln gleichzeitig angesetzt werden muss, um den Wohlstand zu sichern und zugleich die großen Herausforderungen zu bewältigen, allen voran die Transformation zur grünen und digitalen Wirtschaft. Vor allem eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung aller derjenigen, die schon in Deutschland sind, nämlich von Frauen, älteren Beschäftigten, geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen spielt eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Notwendigkeit einer gezielten Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Zudem braucht es eine höhere Arbeitsproduktivität, die den Fachkräftebedarf, dort wo Fachkräfte fehlen, verringert.“
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist ebenso wie die Studie von KfW Research zum Thema Fachkräftezuwanderung abrufbar unter:
KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW
Zur Konstruktion und Interpretation des KfW-ifo-Fachkräftebarometers
Für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer wertet KfW Research die ifo Konjunkturumfragen aus, aus denen unter anderem auch der bekannte ifo-Geschäftsklimaindex berechnet wird. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit derzeit durch Fachkräftemangel behindert wird. Hierzu werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Handel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler. Neben einem Gesamtindikator zum Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sowie Indikatoren für verschiedene Sektoren und Regionen, können die Daten auch unternehmensgrößenbezogen nach Mittelständlern und Großunternehmen getrennt ausgewertet werden. Dabei zählen grundsätzlich diejenigen Unternehmen zu den Mittelständlern, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben und maximal 50 Mio. EUR Jahresumsatz erzielen. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe müssen diese quantitativen Abgrenzungen allerdings beim Einzelhandel (maximal 12,5 Mio. EUR Jahresumsatz), beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) und bei den Dienstleistungen (maximal 25 Mio. EUR Jahresumsatz) enger gezogen werden. Alle Unternehmen, die mindestens einen dieser Grenzwerte überschreiten, werden als Großunternehmen klassifiziert.
Lokal
Sicherheitstipps der Feuerwehr zum Jahreswechsel

Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser, Rettungsdiensteinsätze und Unfälle: Den Feuerwehren und Rettungsdiensten steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. Jede Verletzung, die vermieden werden kann, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen.
Häufig werden Verletzungen und Brände durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht. Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern über die Gefahren reden. Wer umsichtig und verantwortungsvoll mit Böllern umgeht, kann als Vorbild so manche schwere Verletzung verhindern.
Viele Freiwillige Feuerwehren bereiten sich auf die Silvesternacht vor. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verzichten auf Alkohol und feiern teilweise sogar in den Feuerwehrhäusern, damit sie schnell für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit sind.
Die Feuerwehr gibt folgende acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
-Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
-Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
-Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
-Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
-Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk. Hierbei kann es zu schwersten Verletzungen kommen!
-Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
-Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
-Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Rheingau-Taunus-Kreis
Kreisbrandmeister
Michael Ehresmann
Telefon: 0176 — 21 60 38 08
E‑Mail: s5@rheingau-taunus.de