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Über zwei Mil­lio­nen Euro vom Land für Kom­mu­nen und pri­va­te Waldbesitzer

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Das Land unter­stützt die Besei­ti­gung der Wald­schä­den, den Wald­schutz, Wald­um­bau und den forst­wirt­schaft­li­chen Wege­bau im Rhein­gau-Tau­nus. Wie die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Petra Mül­ler-Klep­per und Peter Beuth mit­tei­len, setzt die Lan­des­re­gie­rung ein umfas­sen­des Maß­nah­men­pa­ket für den Erhalt der Wäl­der und die forst­li­che För­de­rung in Hes­sen um. „Das Pro­gramm kommt in unse­rer Regi­on an“, erklär­ten die CDU-Politiker.

Allein für die Scha­dens­auf­ar­bei­tung sei­en 2021 Mit­tel in Höhe von 2.131.918 Euro an die kom­mu­na­len und pri­va­ten Wald­be­sit­zer im Rhein­gau-Tau­nus aus­be­zahlt wor­den. Das Land unter­stüt­ze die Bewäl­ti­gung von Schä­den, die durch Stür­me, Tro­cken­heit und Schäd­lin­ge ent­stan­den sind, und för­de­re die Auf­fors­tung. Die Extrem­wet­ter­richt­li­nie Wald, die 2019 erlas­sen wur­de und auf deren Basis Bemü­hun­gen zur Bewäl­ti­gung der Fol­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen im Wald geför­dert wer­den, zei­ge posi­ti­ve Wir­kung – im Kreis und hes­sen­weit. Sie sei ein Schwer­punkt des Hilfs­pa­kets des Lan­des und wer­de unbü­ro­kra­tisch umgesetzt.

Die Gel­der kön­nen für die Räu­mung von Scha­dens­flä­chen, Ver­kehrs­si­che­rung, ver­schie­de­ne Wald­schutz­maß­nah­men, die Anla­ge von Holz­la­ger­plät­zen und Wald­brand­schutz­maß­nah­men ver­wen­det wer­den. Die Nach­fra­ge sei auf­grund des enor­men Scha­dens­um­fangs sehr hoch. „Auch 2022 ste­hen Mit­tel bereit. Anträ­ge kön­nen jeder­zeit gestellt wer­den“, tei­len die Abge­ord­ne­ten mit.

Unter­stüt­zung bei Auf­räum­ar­bei­ten, Ver­kehrs­si­che­rung und Aufforstung

Wie die Abge­ord­ne­ten von Umwelt­mi­nis­te­rin Pris­ka Hinz erfah­ren haben, sind 2021 Mit­tel an 14 Städ­te und Gemein­den im Rhein­gau-Tau­nus geflos­sen: nach Aar­ber­gen 35.537 Euro, Elt­ville 52.847, Gei­sen­heim 67.731, Hei­den­rod 348.335, Hohen­stein 179.536, Hün­stet­ten 30.007, Idstein 377.512, Lorch 10.945, Nie­dern­hau­sen 223.295, Oestrich-Win­kel 131.322, Rüdes­heim 27.430, Schlan­gen­bad 160.920, Tau­nus­stein 278.068 und Wald­ems 180.964. Dar­über hin­aus wur­den 27.469 Euro an vier pri­va­te Wald­be­sit­zer im Kreis ausbezahlt.

Der Löwen­an­teil der För­der­gel­der – näm­lich 2.110.808 Euro – wur­de für die Räu­mung von Scha­dens­flä­chen aus­be­zahlt. Die übri­gen 21.110 Euro wur­den für Wald­schutz-Maß­nah­men zur Bekämp­fung von Schad­or­ga­nis­men durch Auf­fin­den und Auf­ar­bei­tung von befal­le­nem Holz bewil­ligt, um eine wei­te­re Aus­brei­tung von Fol­ge­schä­den zu verhindern.

Wei­te­re Gel­der sind aus der Lan­des­kas­se auf der Basis der Richt­li­nie für die forst­li­che För­de­rung in Hes­sen in den Rhein­gau-Tau­nus gegan­gen – in einer Gesamt­hö­he von 96.077. So erhielt die Stadt Bad Schwal­bach 49.277 Euro für den forst­wirt­schaft­li­chen Wege­bau, die Stadt Rüdes­heim 13.193 Euro. Die Gemein­den Hei­den­rod und Hohen­stein wur­den mit 22.927 bzw. 4.081 Euro beim Wald­um­bau unter­stützt. An zwei pri­va­te Wald­be­sit­zer gin­gen 6.599 Euro für Wald­um­bau und Waldentwicklung.

2022 wer­de die Hil­fe auf hohem Niveau fort­ge­setzt. „Im Haus­halts­plan ist ein Bewil­li­gungs­vo­lu­men von 29,48 Mil­lio­nen Euro für Maß­nah­men nach den bei­den Richt­li­ni­en vor­ge­se­hen“, so die Abge­ord­ne­ten. Man habe haus­häl­te­ri­sche Vor­keh­run­gen getrof­fen, damit die Ansät­ze bei Mehr­be­dar­fen erhöht wer­den könnten.

Für einen gesun­den, kli­ma­sta­bi­len Wald

Bis zum Jahr 2023 inves­tie­re das Land mit sei­nem Maß­nah­men­pa­ket 260 Mil­lio­nen Euro, um die nöti­gen Arbei­ten in den Wäl­dern vor­an­zu­brin­gen, so Mül­ler-Klep­per und Beuth. Es sei das größ­te Wald­stär­kungs­pro­gramm, das es in Hes­sen bis­her gege­ben habe. Das Geld kom­me sowohl dem Lan­des­be­trieb Hes­sen-Forst als auch den vie­len kom­mu­na­len und pri­va­ten Wald­be­sit­zern zu Gute.

Die Hil­fe sei drin­gend nötig. „Die Ergeb­nis­se des Wald­zu­stands­be­richts zei­gen einen seit 2019 anhal­tend schlech­ten Gesund­heits­zu­stand. Hit­ze­pe­ri­oden, Sturm­schä­den, der Bor­ken­kä­fer haben dem Wald — auch im Rhein­gau-Tau­nus — stark zuge­setzt. Das Öko­sys­tem ist bedroht und damit auch sei­ne viel­fäl­ti­gen Nutz‑, Schutz- und Erho­lungs­funk­tio­nen. Es braucht Hil­fe“, beton­ten die Abge­ord­ne­ten. Rund ein Vier­tel der Bäu­me habe aktu­ell mit einer lich­ter wer­den­den Baum­kro­ne zu kämp­fen, bei den für die CO²-Spei­che­rung so not­wen­di­gen älte­ren Laub­bäu­men sogar ein Drittel.

Der Wald sei Erho­lungs­raum für die Men­schen, Lebens­raum für vie­le Tie­re und Pflan­zen, sor­ge für gesun­de Luft und sau­be­res Was­ser, tra­ge durch die Bin­dung von Koh­len­di­oxid wesent­lich zum Kli­ma­schutz bei und sei auch als Wirt­schafts­fak­tor von Bedeu­tung. „Ihn zu bewah­ren, ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“

Vie­le Flä­chen im Rhein­gau-Tau­nus und ganz Hes­sen müss­ten neu bepflanzt wer­den. Bezüg­lich der Baum­ar­ten stel­le das Land den Kom­mu­nen und pri­va­ten Wald­be­sit­zern flä­chen­schar­fe Pla­nungs­hil­fen für die Wie­der­be­wal­dung zur Ver­fü­gung. Das Land unter­stüt­ze sie, den Wald der Zukunft auf­zu­bau­en – einen viel­fäl­ti­gen, sta­bi­len Misch­wald mit dem Schwer­punkt auf hei­mi­schen Arten. Die Beschäf­tig­ten von Hes­sen Forst stün­den bei der Pla­nung und Umset­zung mit ihrer Kom­pe­tenz zur Sei­te und leis­te­ten her­vor­ra­gen­de Arbeit.

„Unser Wald muss wider­stands­fä­hi­ger wer­den“, unter­stri­chen die Abge­ord­ne­ten. Über­all dort, wo bereits neue Bäu­me wach­sen, wür­den des­halb vor­han­de­ne Baum­ar­ten ergänzt, um eine aus­ge­wo­ge­ne Baum­ar­ten­mi­schung zu errei­chen. Ziel sei es auch, den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels zu begeg­nen. Nach­hal­tig bewirt­schaf­te­te Wäl­der min­der­ten das Risi­ko des Wald­ster­bens. Maß­nah­men des Wald­um­baus und der Wie­der­be­wal­dung stün­den im Zen­trum der forst­li­chen För­de­rung, um kli­ma­sta­bi­le­re und stand­ort­ge­rech­te Laub- oder Misch­wäl­der aufzubauen.

Elek­tro Lind
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