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Wis­sen­schaft­li­cher Bei­rat ver­kennt Bedeu­tung von Kin­dern für die Rente

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Der Deut­sche Fami­li­en­ver­band (DFV) kri­ti­siert feh­len­de Fami­li­en­ori­en­tie­rung bei der Exper­ti­se des Wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats beim Bundeswirtschaftsministeriums.

Als umla­ge­fi­nan­zier­tes Sys­tem ist die Ren­te auf Nach­wuchs ange­wie­sen. Dass die Ren­te ein Gene­ra­tio­nen­ver­trag ist, wird oft ver­ges­sen. „Nur wer Kin­der erzieht, sichert die Zukunfts­fä­hig­keit des Ren­ten­sys­tems. Das aktu­el­le Gut­ach­ten aus dem Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um klam­mert die­se grund­le­gen­de Tat­sa­che aus. Die Reform­vor­schlä­ge gehen am Kern­pro­blem der Ren­ten­fi­nan­zie­rung vor­bei: die Benach­tei­li­gung von Eltern auf Leis­tungs- und Aus­ga­ben­sei­te in der gesetz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung“, sagt Sieg­fried Stres­ing, Vize­prä­si­dent des DFV.

Für Stres­ing haben die Wirt­schafts­exper­ten das Funk­ti­ons­prin­zip des Gene­ra­tio­nen­ver­trags nicht ver­stan­den. So machen sie sogar die „Müt­ter­ren­te“ für die Finan­zie­rungs­lü­cke in der Ren­ten­ver­si­che­rung ver­ant­wort­lich. „Es ist absurd, die Aner­ken­nung von Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten in der Ren­te – vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt vor­ge­ge­ben – in ein schlech­tes Licht zu stel­len. Eine funk­tio­nie­ren­de Ren­te gibt es nur mit Men­schen, denen Mut zu Kin­dern gemacht wird. Es ist ein Skan­dal, dass Eltern, die sich 18 Jah­re oder mehr um ihr Kind küm­mern, gera­de mit einer Mini­ren­te abge­speist wer­den“, so Stresing.

Eltern zah­len die glei­chen Ren­ten­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge wie Men­schen ohne Unter­halts­pflich­ten für Kin­der. Zusätz­lich sichern sie jedoch mit dem Auf­wand für Kin­der­er­zie­hung das Funk­tio­nie­ren des Gene­ra­tio­nen­ver­trags Ren­ten­ver­si­che­rung, was aber nicht berück­sich­tigt wird. „Eine Ren­ten­re­form muss immer mit Fami­li­en gedacht wer­den. Wer die­sen Aspekt aus­klam­mert, wird zwangs­läu­fig nur kurz­fris­ti­ge Kes­sel­fli­cke­rei betrei­ben und das Pro­blem in die Zukunft ver­schie­ben. Bis irgend­wann die Ren­te vor dem Abgrund steht“, sagt Stresing.

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