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Mittel für Ausbau der Kinderbetreuung im Kreis
Das Förderkontingent von insgesamt 8.016.055 Euro, das vom Land Hessen für den Kita-Ausbau im Rheingau-Taunus zur Verfügung gestellt worden ist, wird rege nachgefragt. Dies teilen die Landtagsabgeordneten Petra Müller-Klepper und Peter Beuth mit. „Bis jetzt wurden den Kommunen und freien Trägern Investitionshilfen in Höhe von 6.546.349 Euro bewilligt, um neue Betreuungsplätze zu schaffen und bestehende durch Gebäudesanierung oder –umbau zu sichern.“
Insgesamt würden mit den bewilligten Zuwendungen 50 Vorhaben im Kreis unterstützt: 17 Kita-Projekte und 33 Maßnahmen bei Tagesmüttern und –vätern. Der Löwenanteil der Gelder – nämlich 6,486 Millionen — sei für den Neubau von Einrichtungen und Erweiterung, Umbau, Renovierung und Ausstattung bestehender Kitas geflossen. Die Förderbeträge lägen zwischen 15.679 Euro für eine Umbaumaßnahme und 1,5 Millionen Euro für einen Neubau.
Mehr Plätze für alle Altersgruppen
„Durch die Projekte entspannt und verbessert sich die Betreuungssituation vor Ort spürbar. Die bisher geförderten Baumaßnahmen schaffen Raum für zehn neue Krippengruppen, zehn zusätzliche altersgemischte Gruppen und weitere 17 Kindergartengruppen. Zwei Krippengruppen, zehn altersübergreifende Einheiten und drei Kindergartengruppen, die ohne die Maßnahmen aufgegeben werden müssten, werden durch sie erhalten“, ziehen die Abgeordneten eine positive Zwischenbilanz.
Nach Aarbergen gingen drei Zuwendungen in einer Gesamthöhe von 666.900 Euro: für den Ersatzneubau der Kita der Freien Schule Untertaunus wurden 366.900 Euro bewilligt, für den Umbau der kommunalen Kitas in Michelbach und Kettenbach 100.000 bzw. 200.000 Euro. Der Hochschulstadt Geisenheim wurden 117.917 Euro für eine Sanierungsmaßnahme bereitgestellt. 800.000 Euro flossen nach Hohenstein: 50.000 Euro für den Umbau der Kita in Steckenroth, 500.000 Euro bzw. 250.000 Euro für die Erweiterungsbauten in Holzhausen und Burg-Hohenstein.
Der Ersatzneubau der Kita in Hünstetten-Wallbach wurde mit 986.276 Euro gefördert. Über 1,25 Millionen Euro beläuft sich die Unterstützung für den Bau der neuen Kita “Marie Juchacz” in Idstein, deren Träger die AWO ist. Für den Erweiterungsbau der Kita Regenbogen in Idstein-Eschenhahn erhielt die Evangelische Kirchengemeinde Mittel in Höhe von 250.000 Euro.
In Oestrich-Winkel wurde der Ausbau der städtischen Kita Purzelbaum mit 100.000 Euro unterstützt. Zwei Bewilligungen in Höhe von insgesamt 500.000 Euro gab es für Erweiterungsmaßnahmen in die Kitas des ASB in Schlangenbad.
15.679 Euro wurden für den Umbau der Kita St. Ferrutius in Bleidenstadt zur Verfügung gestellt, 1,5 Millionen für den Bau einer neuen Kita in Wehen. Die Gemeinde Waldems erhielt Zuwendungen für den Umbau des Kindergartens in Niederems (50.000 Euro) und den Erweiterungsbau in Esch (250.000 Euro).
Insgesamt 59.577 Euro wurden für Ausstattungs- und Renovierungsmaßnahmen bei Tagesmüttern und –vätern im Rheingau-Taunus bewilligt. Die Spannbreite der Förderung reicht von 160 bis 4.365 Euro. „Auf diese Weise konnten 45 neue Plätze bei Tagespflegepersonen entstehen und 55 Plätze erhalten werden. Diese Betreuungsform ist als Alternative und Ergänzung zu den Einrichtungen wichtig, um gerade die Bedarfe bei den Kleinsten und in den Randzeiten zu decken“, so Müller-Klepper und Beuth.
Für welche Projekte im Rheingau-Taunus die restlichen knapp 20 Prozent des Förderkontingents verwendet werden, entscheide der Kreis als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe. „Vor Ort weiß man am besten, wo die Bedarfe am größten sind. Deshalb entscheidet nicht das Land, sondern das Jugendamt.“
Betreuung und frühkindliche Bildung sichern
Das Bauprogramm ermögliche die Erweiterung der Kapazitäten und fördere die Weiterentwicklung der Betreuungslandschaft. Es sei angesichts der Nachfrage erforderlich. In Zeiten steigender Kinderzahlen und wachsender Betreuungsumfänge stünden die Kommunen, die für die Kinderbetreuung verantwortlich seien, vor der Herausforderung, neue Einrichtungen zu bauen oder bestehende zu erweitern. Nachdem das Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020“ ausgelaufen sei, damit bei weitem aber nicht alle erforderlichen Baumaßnahmen im Kreis wie in ganz Hessen hätten gefördert werden können, springe das Land ein und führe diese Initiative mit erheblichem Mitteleinsatz fort.
Das Land unterstütze, damit in den Kitas als zentralen Orten der frühkindlichen Bildung eine bestmögliche Förderung stattfinden könne und den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Bereich erleichtert werde. „Gerade die Hochphase der Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig eine gute und verlässliche Kinderbetreuung ist“, geben die Abgeordneten zu bedenken.
Das Land investiere seit Jahren massiv in die Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung. Im Landeshaushalt 2021 stünden über 1,1 Milliarden Euro dafür zur Verfügung. Neben den Investitionsmitteln sei auch die Betriebskostenförderung deutlich angehoben worden. „Bund und Land stellen sich mit den verschiedenen Förderprogrammen, die allein im Investitionsbereich ein Volumen von über 330 Millionen Euro für Hessen erreichen, an die Seite der Kommunen“, so Petra Müller Klepper und Peter Beuth.