Natur

700 Mil­lio­nen Euro für die Wald- und Forstwirtschaft

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Die Bun­des­re­gie­rung hat Kon­junk­tur­hil­fen in Form von Son­der­pro­gram­men auf­ge­legt, die der Forst­wirt­schaft in der Kri­se Unter­stüt­zung und Halt geben soll. Wie der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Klaus-Peter Willsch (CDU) mit­teilt, wer­den mit den Hil­fen ins­be­son­de­re die nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung der Wäl­der, Inves­ti­ti­ons­pro­gram­me in die Wald- und Forst­wirt­schaft und das Bau­en mit Holz geför­dert. Die Pro­gram­me sol­len zu einer posi­ti­ven Len­kungs­wir­kung in Bezug auf Digi­ta­li­sie­rung, Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Kli­ma­schutz beitragen.

„Unser Wald braucht Hil­fe. Dür­re und Schäd­lin­ge haben die Wider­stands­kraft der Bäu­me so geschwächt, dass ins­be­son­de­re Fich­ten in den Tief­la­gen bestands­wei­se und sogar flä­chig abster­ben. Auch ande­re hei­mi­sche Baum­ar­ten sind betrof­fen. Die Bor­ken­kä­fer­mas­sen­ver­meh­rung gefähr­det zudem wei­te­re Bestän­de. Bis Ende des Jah­res wer­den schät­zungs­wei­se 177 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Schad­holz ange­fal­len sein. 284.000 Hekt­ar sind wie­der zu bewal­den“, ana­ly­siert der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Willsch.

Die Hil­fen wer­den aus den ins­ge­samt 700 Mil­lio­nen Euro finan­ziert, die in den Coro­na-Kon­junk­tur­pak­ten der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­se­hen sind. Die Umset­zung erfolgt über drei Bereiche:

Die Bun­des­re­gie­rung unter­stützt mit 500 Mil­lio­nen Euro nach­hal­ti­ge Forst­wirt­schaft. Das Pro­gramm star­tet am 20.11.2020 und rich­tet sich an pri­va­te und kom­mu­na­le Forst­be­trie­be, die eine Prä­mie pro Hekt­ar Wald­flä­che bean­tra­gen kön­nen. Auf­grund der Wald­schä­den nach Bor­ken­kä­fer­mas­sen­ver­meh­rung, Dür­re und Sturm und der damit ver­bun­de­nen Über­las­tung des Holz­mark­tes kann ein Aus­gleich bis zu 200.000 Euro gezahlt wer­den. Dabei wer­den die Ver­lus­te auf natio­na­ler Ebe­ne durch das Thü­nen-Insti­tut ein­ge­schätzt und auf die Wald­flä­che umge­legt, sodass die Wald­be­sit­zer die Ver­lus­te nicht nach­wei­sen müs­sen. Der Aus­gleich beträgt 100 Euro bzw. 120 Euro je Hekt­ar, die Baga­tell­gren­ze liegt bei einem Hekt­ar. Zugleich ist die Zah­lung an die Zer­ti­fi­zie­rung nach PEFC, FSC oder einem ver­gleich­ba­ren Stan­dard gebun­den. „Die Bun­des­re­gie­rung möch­te damit die büro­kra­ti­schen Hür­den bewusst nied­rig anset­zen, um sicher­zu­stel­len, dass das Pro­gramm in der Flä­che wirkt“, erklärt Willsch. Die Prä­mie kann unter www.bundeswaldpramie.de bean­tragt werden.

Der zwei­te Bereich der Kon­junk­tur­hil­fen wird mit Inves­ti­ti­ons­pro­gram­men für Wald und Holz gebil­det. Dabei ste­hen rund 50 Mil­lio­nen Euro als Inves­ti­ti­ons­zu­schüs­se für den Zugang zu moder­ner Tech­nik und IT-Unter­stüt­zung für Forst­be­trie­be und forst­wirt­schaft­li­che Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men bereit. Hier erhal­ten pri­va­te und kom­mu­na­le Wald­be­sit­zer, forst­li­che Zusam­men­schlüs­se, forst­li­che Dienst­leis­ter und Forst­baum­schu­len bis zu 40 Pro­zent Zuschüs­se zu Inves­ti­tio­nen in IT-Aus­stat­tun­gen und digi­ta­le Anwen­dun­gen, Tech­nik zur Holz­ern­te und –bear­bei­tung, zur mobi­len Rund­holz­ver­mes­sung, Inves­ti­tio­nen in moder­ne Arbeits­si­cher­heit oder auch in Gebäu­de. Die­se Zuschüs­se kön­nen unter www.rentenbank.de/foerderangebote/bundesprogramme/waldwirtschaft bean­tragt werden.

Über das Inves­ti­ti­ons­pro­gramm „Holz“ ste­hen eben­falls und 50 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Das Inves­ti­ti­ons­pro­gramm rich­tet sich an Unter­neh­men in der Holz­wirt­schaft, die über die För­der­richt­li­nie Zuschüs­se für Inves­ti­tio­nen in die Moder­ni­sie­rung ihres Wirt­schafts­zwei­ges bean­tra­gen kön­nen. Als Bewil­li­gungs­stel­le ist die Bun­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Ernäh­rung vorgesehen.

Abschlie­ßend wei­tet die Bun­des­re­gie­rung zudem die För­de­run­gen für kli­ma­neu­tra­les Bau­en mit Holz aus. Hier­für ste­hen ins­ge­samt 100 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Ziel ist eine beschleu­nig­te Ent­wick­lung, Ein­füh­rung und Ver­brei­tung von inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien, Ver­fah­ren und Pro­duk­ten und den Holz­bau auch im groß­vo­lu­mi­gen, mehr­ge­schos­si­gen Bau­en gleich­be­rech­tigt zu eta­blie­ren. Dazu sol­len unter ande­rem Bera­tungs­dienst­leis­tun­gen und Inno­va­ti­ons­clus­ter im Bereich Holz­bau geför­dert werden.

„Vor uns liegt eine enor­me Kraft­an­stren­gung. Mit den Kon­junk­tur­hil­fen tra­gen wir dazu bei, unse­ren Wald zu erhal­ten und die­je­ni­gen zu unter­stüt­zen, die in ihm und mit ihm arbei­ten. Die neu­en Wald-Pro­gram­me ermög­li­chen schnel­le Hil­fe und bil­den eine sinn­vol­le Ergän­zung der bestehen­den Pro­gram­me“, so Willsch abschließend.

www.bauwole.de
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