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Star­ke Flug­gast­zah­len stei­gern ope­ra­ti­ve Geschäftszahlen

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Der Flug­ha­fen­be­trei­ber Fra­port hat Umsatz und ope­ra­ti­ve Kenn­zah­len sowohl im drit­ten Quar­tal als auch im Neun­mo­nats­zeit­raum deut­lich gestei­gert. Das Unter­neh­men pro­fi­tier­te von der hohen Nach­fra­ge nach Flug­rei­sen. Auch der Aus­blick auf das vier­te Quar­tal bleibt opti­mis­tisch. Fra­port peilt für das Gesamt­jahr 2022 das obe­re Ende aller gesetz­ten Pro­gno­sen an. So wird auch die Ver­kehrs­ent­wick­lung in Frank­furt im höhe­ren Bereich der Span­ne von 45 bis 50 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren erwartet.

„Die Nach­fra­ge hat sich in den zurück­lie­gen­den neun Mona­ten sehr dyna­misch gestei­gert. Nach einem ver­hal­te­nen Jah­res­start durch die Omi­kron-Vari­an­te des Coro­na­vi­rus hat das Auf­kom­men ab März bis in den Herbst stark zuge­legt“, sagt Dr. Ste­fan Schul­te, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Fra­port AG. „Das schnel­le Wachs­tum wird durch eine hohe Nach­fra­ge von Pri­vat­rei­sen­den getra­gen. Davon pro­fi­tie­ren ins­be­son­de­re unse­re inter­na­tio­na­len Betei­li­gungs­flug­hä­fen in attrak­ti­ven Urlaubs­re­gio­nen. Hier ragen unse­re grie­chi­schen Air­ports her­vor, die bereits in den ers­ten neun Mona­ten über dem Niveau von 2019 lagen. Im drit­ten Quar­tal konn­ten wir auch wie­der deut­lich beim Kon­zern-Ergeb­nis zule­gen, das noch im ers­ten Halb­jahr auf­grund der voll­stän­di­gen Abschrei­bung des Russ­land­ge­schäfts nega­tiv ausfiel.“

Star­ke Erho­lung des Passagierverkehrs

In den ers­ten neun Mona­ten erreich­te der Flug­ha­fen Frank­furt ein kumu­lier­tes Auf­kom­men von 35,9 Mil­lio­nen Flug­gäs­ten. Nach einem schwa­chen Jah­res­start bedingt durch die Omi­kron-Virus­va­ri­an­te leg­te die Nach­fra­ge ins­be­son­de­re von Pri­vat­rei­sen­den dyna­misch zu. In der Spit­ze lag das Auf­kom­mens­wachs­tum in meh­re­ren Mona­ten des lau­fen­den Geschäfts­jah­res bei über 100 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum. Den Spit­zen­wert erreicht es mit mehr als 300 Pro­zent im April. Als Fazit zur Som­mer­rei­se­wel­le sag­te Schul­te: „Der extrem schnel­le Hoch­lauf hat die gesam­te Luft­ver­kehrs­bran­che nach ihrer schwers­ten und längs­ten Kri­se vor zahl­rei­che Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Dank früh­zei­ti­ger und enger Abstim­mung mit unse­ren Part­nern und gemein­sam getra­ge­ner Maß­nah­men haben wir rund 7,2 Mil­lio­nen Rei­sen­den in den hes­si­schen Som­mer­fe­ri­en einen weit­ge­hend sta­bi­len und geord­ne­ten Betrieb am Flug­ha­fen Frank­furt gebo­ten. Das ist und bleibt uns sehr wich­tig. Denn auch zukünf­tig wol­len wir für eine gute Rei­se aller Flug­gäs­te sor­gen. Dazu bau­en wir wei­ter mit Hoch­druck ope­ra­ti­ve Res­sour­cen auf. Allein in die­sem Jahr haben wir bis­lang rund 1.800 Per­so­nen für die Gepäck­ab­fer­ti­gung rekrutiert.“

Das Car­go-Auf­kom­men sank am Flug­ha­fen Frank­furt um 12,9 Pro­zent. Grund ist die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage sowie die wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen des Luft­raums durch den Ukrai­ne-Krieg und umfas­sen­de Coro­na-Schutz­maß­nah­men in China.

Das Flug­gast­auf­kom­men an den inter­na­tio­na­len Betei­li­gungs­flug­hä­fen stieg eben­falls stark an. Hier sta­chen beson­ders die 14 grie­chi­schen Flug­hä­fen her­vor. Sie lagen in den ers­ten neun Mona­ten um 3,1 Pro­zent über dem Ver­gleichs­jahr 2019. Dass sich die über­wie­gend tou­ris­tisch gepräg­ten Betei­li­gung­sair­ports schnell erho­len, wird im drit­ten Quar­tal des lau­fen­den Geschäfts­jahrs deut­lich: Hier erreich­te das inter­na­tio­na­le Port­fo­lio bereits rund 93 Pro­zent der Flug­gäs­te im Ver­gleich zum drit­ten Quar­tal 2019. Frank­furt lag mit den wesent­lich kom­ple­xe­ren Hub-Ver­keh­ren in die­sem Zeit­raum bei rund 74 Prozent.

Drit­tes Quar­tal: Kon­zern-Ergeb­nis legt deut­lich zu

Die anhal­tend hohe Pas­sa­gier­nach­fra­ge in der Som­mer­rei­se­zeit stei­ger­te den Umsatz um 46,0 Pro­zent auf 925,6 Mil­lio­nen Euro (Q3 2021: 633,8 Mil­lio­nen Euro; jeweils berei­nigt um Auf­trags­er­lö­se aus Bau- und Aus­bau­leis­tun­gen an den inter­na­tio­na­len Betei­li­gungs­flug­hä­fen gemäß IFRIC 12). Das EBITDA ver­bes­ser­te sich auf 420,3 Mil­lio­nen Euro und lag damit nur noch rund vier Pro­zent hin­ter dem Niveau von 2019 (Q3 2021: 288,6 Mil­lio­nen Euro). Wesent­li­cher Trei­ber ist das inter­na­tio­na­le Geschäft, das im drit­ten Quar­tal mit einem Anteil von 62 Pro­zent einen neu­en Höchst­wert am EBITDA erreich­te. Gestützt von den guten ope­ra­ti­ven Zah­len stieg das Kon­zern-Ergeb­nis um 47,4 Pro­zent auf 151,2 Mil­lio­nen Euro (Q3 2021: 102,6 Mil­lio­nen Euro).

Ers­te neun Mona­te 2022: Star­ker Umsatzanstieg

In den ers­ten neun Mona­ten des lau­fen­den Jah­res wuchs der Kon­zern-Umsatz deut­lich um 57,6 Pro­zent auf 2.137,4 Mil­lio­nen Euro an (9M 2021: 1.356,6 Mil­lio­nen Euro; jeweils berei­nigt um IFRIC 12). Das EBITDA lag um 32,8 Pro­zent höher bei 828,6 Mil­lio­nen Euro (9M 2021: 623,9 Mil­lio­nen Euro). Berei­nigt um die Son­der­ef­fek­te in Höhe von rund 333 Mil­lio­nen Euro beim ope­ra­ti­ven Ergeb­nis in den ers­ten neun Mona­ten 2021 hät­te die dies­jäh­ri­ge Stei­ge­rung höher als 100 Pro­zent gele­gen. Auch das Kon­zern-Ergeb­nis pro­fi­tiert mit 98,1 Mil­lio­nen Euro von der guten ope­ra­ti­ven Ent­wick­lung. Gegen­über dem Vor­jahr lag das Kon­zern-Ergeb­nis 16,9 Pro­zent zurück (9M 2021: 118,0 Mil­lio­nen Euro). Maß­geb­lich für den Rück­gang ist die im ers­ten Halb­jahr rea­li­sier­te voll­stän­di­ge Abschrei­bung des Russ­land­ge­schäfts in Höhe von 163,3 Mil­lio­nen Euro. Sowohl der Anteils­ver­kauf an der chi­ne­si­schen Betei­li­gung am Flug­ha­fen Xi’an (Ergeb­nis-Effekt rund 74 Mil­lio­nen Euro) als auch eine im drit­ten Quar­tal gebuch­te Kom­pen­sa­ti­on aus Grie­chen­land für Coro­na-beding­te Geschäfts­ein­bu­ßen im ers­ten Halb­jahr 2021 (rund 24 Mil­lio­nen Euro) konn­ten dies nicht annä­hernd kompensieren.

Aus­blick: Obe­res Niveau der Pro­gno­se erwartet

Ent­spre­chend der guten Ent­wick­lung in den ers­ten neun Mona­ten und dem sta­bi­len Aus­blick auf das vier­te Quar­tal erwar­tet Fra­port, dass die im Halb­jah­res­be­richt ange­pass­te Pro­gno­se am obe­ren Ende erreicht wird: Bis­lang rech­net der Flug­ha­fen­be­trei­ber in Frank­furt mit einem Jah­res­auf­kom­men von rund 45 bis etwa 50 Mil­lio­nen Flug­gäs­ten. Der Umsatz wird für das lau­fen­de Geschäfts­jahr leicht über 3 Mil­li­ar­den Euro erwar­tet. Für das EBITDA liegt die Span­ne bei rund 850 bis etwa 970 Mil­lio­nen Euro. Das EBIT sieht Fra­port bei rund 400 bis etwa 520 Mil­lio­nen Euro. Der Pro­gno­se­kor­ri­dor für das Kon­zern-Ergeb­nis reicht von null bis cir­ca 100 Mil­lio­nen Euro. Der Vor­stand wird unver­än­dert vor­schla­gen, für das Geschäfts­jahr 2022 kei­ne Divi­den­de auszuschütten.

Elek­tro Lind
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