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Stark­re­gen-Vor­sor­ge — Land unter­stützt Kom­mu­nen im Rheingau-Taunus

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Das Land hat För­der­mit­tel für sie­ben Pro­jek­te zum Kli­ma­schutz und zur Kli­ma­an­pas­sung bewil­ligt, die von den Städ­ten und Gemein­den im Rhein­gau-Tau­nus durch­ge­führt wer­den. Wie die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Petra Mül­ler-Klep­per und Peter Beuth mit­tei­len, wer­den ins­ge­samt 410.380 Euro bereitgestellt.

„Kli­ma­schutz beginnt vor Ort. Nur gemein­sam wer­den wir die Kli­ma­zie­le errei­chen. Das Land ist auf die Umset­zung in den Kom­mu­nen ange­wie­sen. Des­halb set­zen wir Anrei­ze und hel­fen ihnen, ihre Pro­jek­te auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät und zur Anpas­sung an die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels umzu­set­zen“, erklär­ten die CDU-Politiker.

Die so genann­ten Kli­ma-Kom­mu­nen, die dem Bünd­nis des Lan­des „Hes­sen aktiv: Die Kli­ma-Kom­mu­nen‘“ bei­getre­ten sind, erhal­ten aktu­ell bei Maß­nah­men statt 80-pro­zen­ti­ger För­de­rung eine Voll­fi­nan­zie­rung von 100 Pro­zent. „Die­se Mög­lich­keit steht dem Land­kreis und allen Städ­ten und Gemein­den im Rhein­gau-Tau­nus offen. Sie haben sich suk­zes­si­ve in den letz­ten Jah­ren dem Bünd­nis ange­schlos­sen, in dem mitt­ler­wei­le 363 hes­si­sche Kom­mu­nen ver­tre­ten sind“, so die Abgeordneten.

Bis auf ein Pro­jekt befas­sen sich alle geför­der­ten Maß­nah­men mit dem Schutz vor den Fol­gen von Stark­re­gen. „Die furcht­ba­ren Kata­stro­phen des letz­ten Jah­res im Ahrtal und in Nord­rhein-West­fa­len haben wach­ge­rüt­telt. Auch in unse­rer Regi­on ist auf­grund des Kli­ma­wan­dels ver­stärkt mit Extrem­wett­ereig­nis­sen, ins­be­son­de­re Stark­re­gen, zu rech­nen. Um Schä­den an Mensch, Sachen und Natur zu ver­hin­dern, muss Vor­sor­ge getrof­fen wer­den“, beton­ten Mül­ler-Klep­per und Beuth. Sie begrü­ßen, dass die Kom­mu­nen die Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten nut­zen, die das Land bie­tet, um Schä­den in ihrem Bereich vorzubeugen.

Geld für Rhein­gau, Idstein, Aar­ber­gen, Hohen­stein, Hünstetten

So stellt das Land dem Abwas­ser­ver­band Mitt­le­rer Rhein­gau, zu dem Rüdes­heim, Gei­sen­heim und Oestrich-Win­kel (ohne Hall­gar­ten) gehö­ren, 94.127 Euro für eine Stark­re­gen­si­mu­la­ti­on bereit, mit der die Fließ­we­ge loka­li­siert und poten­ti­el­le Stand­or­te für dezen­tra­le Rück­hal­te­maß­nah­men ermit­telt wer­den kön­nen. Der Abwas­ser­ver­band Obe­rer Rhein­gau (Elt­ville, Kied­rich, Wal­luf, Schlan­gen­bad, Hall­gar­ten) wird bei dem glei­chen Vor­ha­ben mit 42.153 Euro unterstützt.

Die Stadt Idstein erhält 100.000 Euro für die Erar­bei­tung eines Stark­re­gen­vor­sor­ge­kon­zepts. 20.182 Euro wer­den der Gemein­de Hün­stet­ten bereit­ge­stellt, um eine Stark­re­gen­si­mu­la­ti­on für die Gemar­kung Ket­tern­schwal­bach vor­neh­men zu können.

Der Gemein­de Hohen­stein wird mit Lan­des­mit­teln in Höhe von 75.107 Euro ermög­licht, eine Simu­la­ti­on von Über­schwem­mungs­er­eig­nis­sen, die Ana­ly­se der Abfluss­we­ge bei Stark­nie­der­schlä­gen und die Iden­ti­fi­ka­ti­on von Maß­nah­men zur Scha­dens­min­de­rung vor­zu­neh­men. Die Gemein­de Aar­ber­gen bekommt für das glei­che Vor­ha­ben 67.223 Euro.

„Ent­schei­dend ist, dass mit Hil­fe der Dar­stel­lun­gen und Daten Schutz­maß­nah­men abge­lei­tet und ver­wirk­licht wer­den, um Über­schwem­mung zu ver­hin­dern bzw. abzu­mil­dern – wie bei­spiels­wei­se der Bau von Hoch­was­ser­rück­hal­te­be­cken, Ver­si­cke­rungs­mul­den, Gewäs­ser­re­natu­rie­rung oder die Ent­sie­ge­lung von Flä­chen“, so Mül­ler-Klep­per und Beuth.

Die Stadt Idstein wird bei einem wei­te­ren Kli­ma­pro­jekt unter­stützt: mit 11.588 Euro für den Ein­satz von CO2-armen Mobi­li­täts­sys­te­men für Dienst­fahr­ten im Bereich der Stadtverwaltung.

Die Zahl kom­mu­na­ler Pro­jek­te zum Kli­ma­schutz und zur Kli­ma­an­pas­sung ist nach den Wor­ten der Abge­ord­ne­ten deut­lich gestie­gen. „Hes­sen­weit wur­den im ers­ten Halb­jahr bereits 79 Maß­nah­men geför­dert, mehr als im gesam­ten Jahr 2021. Das gilt auch für den Rhein­gau-Tau­nus.“ 2021 sei­en nur für zwei Pro­jek­te aus dem Kreis­ge­biet beim Land Mit­tel bean­tragt wor­den. Die Dach­be­grü­nung auf dem Fried­hof Gei­sen­heim wur­de mit 93.514 Euro geför­dert, die Beschaf­fung von vier Dienst-E-Fahr­rä­dern bei der Gemein­de Hün­stet­ten mit 13.996 Euro. 

Mit­tel aufgestockt

Auf­grund der wach­sen­den Nach­fra­ge stel­le das Land in die­sem Jahr zusätz­lich 5,4 Mil­lio­nen Euro für die För­de­rung von kom­mu­na­len Kli­ma­schutz- und Kli­ma­an­pas­sungs­pro­jek­ten bereit. Es habe die Mit­tel im För­der­topf der kom­mu­na­len Kli­ma­richt­li­nie auf 13 Mil­lio­nen Euro erhöht. Die Palet­te der Pro­jek­te, die für eine För­de­rung in Fra­ge kom­men, sei breit. Sie rei­che vom E‑Lastenradverleihsystem und der ener­ge­ti­schen Moder­ni­sie­rung von Klär­an­la­gen über Ent­sie­ge­lun­gen, Beschat­tun­gen von öffent­li­chen Plät­zen und Dach­be­grü­nun­gen bis hin zum Rück­bau ver­rohr­ter Gewäs­ser und die Rück­hal­tung von Nie­der­schlags­was­ser von Dach­flä­chen öffent­li­cher Gebäu­de und Anla­gen. Auch die Schaf­fung von inner­ört­li­chen Was­ser­flä­chen oder Reten­ti­ons­flä­chen sei­en mög­li­che Maßnahmen.

Hin­ter­grund

Mit der Kli­ma­richt­li­nie wer­den seit 2016 Kli­ma­schutz- und Kli­ma­an­pas­sungs­maß­nah­men hes­si­scher Kom­mu­nen geför­dert. Von 2016 bis 2021 konn­ten ins­ge­samt 230 kom­mu­na­le Vor­ha­ben mit einem För­der­vo­lu­men von mehr als 18 Mil­lio­nen Euro bewil­ligt wer­den. Maß­nah­men von Kli­ma-Kom­mu­nen und für Kom­mu­nen mit Wind­ener­gie­an­la­gen wer­den mit 100 Pro­zent gefördert.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter: https://umwelt.hessen.de/klimaschutz/klimarichtlinie

Elek­tro Lind
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