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Neue Chan­cen für die Ent­wick­lung der Steil­la­gen-Land­schaft im UNESCO-Welt­erbe­ge­biet Obe­res Mittelrheintal

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Wie kann die his­to­ri­sche und ein­zig­ar­ti­ge, ehe­mals groß­flä­chig durch Wein und Obst bestan­de­ne Ter­ras­sen­land­schaft ent­lang des Obe­ren Mit­tel­rheins für die Zukunft erhal­ten und ent­wi­ckelt wer­den? Gro­ße Flä­chen ent­lang des Rheins und der Neben­tä­ler sind brach­ge­fal­len. Das Kom­pe­tenz­zen­trum Kul­tur­land­schaft (KULT) an der Hoch­schu­le Gei­sen­heim ent­wi­ckelt im Pro­jekt “Land­schafts­mo­sa­ik Welt­erbe Obe­res Mit­tel­rhein­tal” gemein­sam mit den Men­schen in der Regi­on Mög­lich­kei­ten einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung. Neben einer Ana­ly­se des Hand­lungs­be­darfs steht die Iden­ti­fi­ka­ti­on exem­pla­ri­scher Lösungs­an­sät­ze und deren Rea­li­sie­rung im Vor­der­grund.
 
Seit April 2022 arbei­ten die Land­schafts­pla­ne­rin­nen Ele­na Simon und Jen­ny Eckes an der Umset­zung. Dazu ste­hen zunächst drei Modell­kom­mu­nen in ihrem Fokus – Bacha­rach, Spay und Lorch. Im Dia­log mit den Akteu­ren und Land­nut­zen­den vor Ort lei­ten sie für land­schafts­bild­prä­gen­de Teil­flä­chen der Gemein­den jeweils Hand­lungs­fel­der und kon­kre­te Maß­nah­men ab, um anschlie­ßend in die prak­ti­sche Umset­zung zu gehen und die Land­schaft mosa­ik­ar­tig nach­hal­ti­ger zu gestal­ten und nut­zen. Die unter­schied­li­chen the­ma­ti­schen Schwer­punk­te in den drei Modell­kom­mu­nen betref­fen viel­fäl­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen sowie Optio­nen zur Nut­zung und Gestal­tung der Land­schaft, die stell­ver­tre­tend für die Ent­wick­lungs­auf­ga­ben im gesam­ten Obe­ren Mit­tel­rhein­tal ste­hen. Unter ande­rem geht es um den Umgang mit ver­bu­schen­den und schwer zu bewirt­schaf­ten­den Steil­hän­gen, die Reak­ti­vie­rung von Wein­ber­gen, die Erhal­tung und Inwert­set­zung kul­tur­his­to­ri­scher Zeug­nis­se in der Land­schaft, die Wirt­schaft­lich­keit des Anbaus kli­ma­an­ge­pass­ter Obst­sor­ten, Mög­lich­kei­ten zur Offen­hal­tung von Land­schaf­ten und ganz zen­tral den Umgang mit künf­ti­gen Kli­ma­wan­del­fol­gen.
 
Mit stan­dar­di­sier­ten Maß­nah­men­blät­tern wol­len die Pla­ne­rin­nen die Umset­zungs­we­ge der gemein­sam mit der Regi­on ent­wi­ckel­ten Maß­nah­men spä­ter auf wei­te­re Flä­chen über­tra­gen. In einem mög­li­chen Fol­ge­pro­jekt kön­nen die lokal gewon­ne­nen Erkennt­nis­se auf das gesam­te Mit­tel­rhein­ge­biet abs­tra­hiert und ein Maß­nah­men­ka­ta­log mit viel­fäl­ti­gen Optio­nen für die Land­schafts­ent­wick­lung in der Flä­che ent­wi­ckelt wer­den.
 
In einem kur­zen Video wer­den der Wis­sens­trans­fer und die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Wis­sen­schaft und Pra­xis erläu­tert: https://www.youtube.com/watch?v=4f43n4bW4eo
Geför­dert wird das Vor­ha­ben unter Lei­tung von Prof. Dr. Eck­hard Jedi­cke und Dr. Jörn Schult­heiß von der Stif­tung Natur und Umwelt Rhein­land-Pfalz und vom Regio­nal­park Rhein­Main. Die Umset­zung erfolgt in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Zweck­ver­band Welt­erbe Obe­res Mittelrheintal.

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