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Prof. Dr. Otmar Löh­nertz erhält Pro­fes­sor Mül­ler-Thur­gau Preis 2022

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„Für Prof. Dr. Otmar Löh­nertz war und ist For­schung ohne Erdung ein ‚no go‘ und die Aus­bil­dung einer kri­ti­schen, neu­en Gene­ra­ti­on des Berufs­stan­des ein ‚must have‘. Das zeig­te sich von Anbe­ginn im Ziel sei­ner For­schung, dem Berufs­stand Lösun­gen anzu­bie­ten, die zur Bewäl­ti­gung der Auf­ga­ben eines Betrie­bes bei­tra­gen, und dar­in, die Leh­re so aus­zu­rich­ten, dass sie die neu­es­ten Erkennt­nis­se ein­be­zieht, damit ein wach­sa­mer, kri­ti­scher Berufs­stand her­an­wächst.“ Mit die­sen Wor­ten lei­te­te Prof. Dr. Man­fred Stoll, Lei­ter des Insti­tuts für all­ge­mei­nen und öko­lo­gi­schen Wein­bau an der Hoch­schu­le Gei­sen­heim, sei­ne Lau­da­tio für den dies­jäh­ri­gen Trä­ger des Pro­fes­sor Mül­ler-Thur­gau Prei­ses bei der fei­er­li­chen Ver­lei­hung am 22. Okto­ber 2022 ein. Prof. Dr. Otmar Löh­nertz erhielt den Ehren­preis der Hoch­schu­le Gei­sen­heim und deren Ehe­ma­li­gen­ver­ban­des, der VEG – Gei­sen­heim Alum­ni Asso­cia­ti­on e. V., für sei­ne umfas­sen­den Ver­diens­te um den Lehr- und For­schungs­stand­ort Gei­sen­heim – in For­schung, Leh­re, Wis­sens­trans­fer und der Selbstverwaltung.

Prof. Dr. Otmar Löh­nertz war von 1990 bis zum Ein­tritt in den Ruhe­stand Lei­ter des Insti­tuts für Boden­kun­de und Pflan­zen­er­näh­rung, zunächst an der For­schungs­an­stalt Gei­sen­heim und ab 2013 dann an der Hoch­schu­le Gei­sen­heim. Von 2002 bis 2013 war er Dekan des Fach­be­reichs Wein­bau und Geträn­ke­tech­no­lo­gie bzw. des Fach­be­reichs Gei­sen­heim der Hoch­schu­le Rhein­Main und nach Hoch­schul­grün­dung dann Vize­prä­si­dent Leh­re; ein Amt in dem er zwei Mal bestä­tigt wur­de. Er setz­te sich früh für die Ein­füh­rung von inter­na­tio­na­len Dop­pel­ab­schlüs­sen ein und sorg­te bereits 2007 mit dafür, dass Gei­sen­heim ein Dok­to­ran­den­kol­leg erhielt; bis dato das ers­te und ein­zi­ge Kol­leg die­ser Art an einer deut­schen Fachhochschule.

Wis­sen­schaft­lich ver­folg­te er unter ande­rem die Stand­ort­kar­tie­rung der hes­si­schen Wein­bau­ge­bie­te mit gro­ßer Akri­bie. Die dar­aus ent­stan­de­ne most­ge­wichts­ba­sier­te Kar­tie­rung eines gesam­ten Wein­bau­ge­biets suche welt­weit ihres­glei­chen, wie Lau­da­tor Prof. Dr. Man­fred Stoll beton­te. Er ver­wies auch auf das ein­ma­li­ge Ter­ro­ir-Pro­jekt „Wie schmeckt der Rhein­gau“ des Preis­trä­gers und das „Wet­ter­fax“, an des­sen Ein­rich­tung Prof. Dr. Otmar Löh­nertz eben­falls betei­ligt war.

„Ein wei­te­rer Kra­cher im Ver­suchs­we­sen ist der bis heu­te lau­fen­de, von Prof. Dr. Klaus Schal­ler initi­ier­te und von Otmar Löh­nertz betreu­te zukunfts­wei­sen­de Stick­stoff-Frei­land­ver­such im Wein­gut Schloss Voll­rads. Erfah­run­gen und Ergeb­nis­se hier­aus flos­sen in das detail­lier­te Nitrat-Moni­to­ring im hes­si­schen Wein­bau für die Umset­zung der Euro­päi­schen Was­ser­rah­men­richt­li­nie und die Novel­lie­run­gen der Dün­ge­ver­ord­nung mit ein. Zu den wei­te­ren The­men­fel­der, die in der Gei­sen­hei­mer Boden­kun­de bear­bei­tet wur­den, zähl­ten Unter­su­chun­gen zur Stress­phy­sio­lo­gie, des unty­pi­schen Alte­rungs­tons, Erfas­sung kli­ma­re­le­van­ter Gase bis hin zum Mikro­bi­om der Rhi­zo­sphä­re“, zähl­te Stoll in sei­ner sehr herz­li­chen Rede auf den Preis­trä­ger auf.

Robert Lön­arz, Prä­si­dent der VEG – Gei­sen­heim Alum­ni Asso­cia­ti­on e. V., die für die Aus­rich­tung der Fei­er­lich­kei­ten ver­ant­wort­lich zeich­ne­te, hob im Gespräch mit Mode­ra­tor Mar­tin Seid­ler ins­be­son­de­re das Enga­ge­ment von Prof. Dr. Otmar Löh­nertz in der Wei­ter­ent­wick­lung der Leh­re her­vor: „Sein Ein­satz für die Stu­den­ten über Jahr­zehn­te hin­weg ist bei­spiel­haft, sei­ne Ver­bin­dung zu den Alum­ni über den Wis­sens­trans­fer in die Pra­xis immer eng geblie­ben. Im Namen von mehr als 3.100 orga­ni­sier­ten Alum­ni möch­te ich Prof. Dr. Otmar Löh­nertz an die­ser Stel­le dafür mei­nen herz­li­chen Dank aussprechen.“

Die Preis­ge­ber ver­lei­hen den Pro­fes­sor Mül­ler-Thur­gau Preis seit 1972 an Per­sön­lich­kei­ten, die sich um den Erhalt und die För­de­rung von For­schung und Leh­re sowie um die Belan­ge der Stu­den­ten an der Hoch­schu­le Gei­sen­heim und ihrer Vor­gän­ger­insti­tu­tio­nen außer­or­dent­lich ver­dient gemacht haben. Namens­ge­ber des glei­cher­ma­ßen außer­ge­wöhn­li­chen wie ange­se­he­nen Pro­fes­sor Mül­ler-Thur­gau Prei­ses ist der durch sei­ne Reb­sor­te welt­weit bekannt gewor­de­ne Prof. Dr. Dr. h.c. Her­mann Mül­ler aus dem Schwei­zer Kan­ton Thur­gau, der in Gei­sen­heim als Bota­ni­ker, Bio­lo­ge, Phy­topa­tho­lo­ge, Züch­ter und Leh­rer erfolg­reich wirk­te. Die Tro­phäe für den Preis­trä­ger stif­te auch in die­sem Jahr Zwie­sel Kristallglas.

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