Lokal
Senioren-Union Eltville machte Ausflug zum Hambacher Schloss
In der vergangenen Woche hatte die Senioren-Union Eltville ihre Mitglieder und Freunde zu einer Fahrt zum Hambacher Schloss nach Neustadt an der Weinstraße eingeladen. Sie erlebten dort einen interessanten und bildungspolitischen Nachmittag, „der aufgrund des Ukraine-Krieges noch wichtiger geworden ist, um für die Grundrechte, Freiheit und Völkerfrieden zu kämpfen“, so der Vorsitzende der Senioren-Union Rudolf Kreckel.
Es war eine der größten politischen Zusammenkünfte der damaligen Zeit im Jahre 1832 und es versammelten sich zwischen 20.000 und 30.000 Menschen an der Ruine des Hambacher Schlosses in Neustadt an der Weinstraße und Schwarz-Rot-Gold das Symbol für Freiheit und Einheit wurde. Eine der wichtigsten Forderungen des Hambacher Festes war der Kampf um Presse- und Redefreiheit. Die Darstellung ihrer Entwicklung bis in unsere Zeit zeigt, dass das Bestreben und Bemühen um demokratische Grundsätze seine Bedeutung nie verlieren darf und das Ringen um Demokratie auch heute eine wichtige Aufgabe ist.
Die Teilnehmer erfuhren weiterhin, dass am 30.05.1832 auch die erste Bürgerversammlung stattfand, in der unter anderem die Gleichstellung von Frau und Mann, die Presse- und Versammlungsfreiheit und mehr Bürgerrechte gefordert wurden. Die Veranstaltung kann als die Geburtsstunde der deutschen Demokratie gesehen werden. Gleichzeitig war dies die Geburtsstunde von schwarz-rot-gold. Erst viel später, am 18.05.1848, fand die erste Bundeswahlversammlung in der Paulskirche statt.
Man hätte noch viel länger verweilen können, waren sich die Teilnehmer einig, denn die Ausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ zeigte auf anschauliche Weise, warum das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie gilt. Anhand von Exponaten, Mitmachstationen und Vertiefungsmöglichkeiten wurden die Ereignisse rund um das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 vermittelt. Die regionale Verwurzelung des Festes wurde dabei ebenso deutlich wie dessen nationale und europäische Dimension. Der zweite Ausstellungsteil schlug den Bogen vom Jahr 1832 in unsere Gegenwart. Unter dem Motto „Farbe bekennen!“ luden eine Vielzahl interaktiver Stationen dazu ein, mitzumachen, abzustimmen, zu kommentieren und den eigenen Bekennermut zu überprüfen.
Nach diesem geschichtsträchtigen Schlossbesuch fuhr man zum gemütlichen Abschluss mit Weinen und Gerichten aus der Pfalz nach Kallstadt in das Restaurant Weick. Hier ließ man sich nicht nur den Saumagen, sondern auch andere pfälzische Gerichte schmecken, bevor die Heimreise nach Eltville wieder angetreten wurde.