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Lan­des­mit­tel­stands­fo­rum in Bad Homburg

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MIT Hes­sen: Mit­tel­stand in Deutsch­land rast in die Rezes­si­on — und die Ampel sieht zu

Die­sen Frei­tag kom­men in Bad Hom­burg die Spit­zen der hes­si­schen Mit­tel­stands- und Wirt­schafts­uni­on zum tra­di­tio­nel­len Lan­des­mit­tel­stands­fo­rum zusam­men. “Das Forum wird ganz im Zei­chen der Ener­gie- und Infla­ti­ons­kri­se ste­hen. Die Stim­mung im Mit­tel­stand ist explo­siv. Die immer neu­en Preis­re­kor­de für Ener­gie und Roh­stof­fe stel­len eine exis­ten­zi­el­le Bedro­hung für unse­re Mit­glie­der da, die in Ber­lin wei­ter­hin sträf­lich unter­schätzt wer­den. Wir wer­den in Bad Hom­burg den Schul­ter­schluss mit der hes­si­schen Land­wirt­schaft suchen und freu­en uns auf den Prä­si­den­ten des hes­si­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kars­ten Schmal, die MIT-Bun­des­vor­sit­zen­de, Git­ta Con­ne­mann MdB sowie Micha­el Ruhl MdL als Dis­kus­si­ons­part­ner”, erklär­te der Lan­des­vor­sit­zen­de Mar­co Reuter.

„Laut dem Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt sind die Erzeu­ger­prei­se um 45,8 Pro­zent gestie­gen. Das hat eine his­to­ri­sche Dimen­si­on. Seit 1 949 wird die­se Sta­tis­tik geführt. Noch nie gab es eine grö­ße­re Kos­ten­ex­plo­si­on. Allein gegen­über dem Vor­mo­nat stie­gen die Kos­ten um 7,9 Pro­zent. Auch das ist ein neu­er trau­ri­ger Rekord. Die Zah­len bele­gen: zuerst Infla­ti­on, jetzt Stag­fla­ti­on. Deutsch­land rast in die Rezes­si­on. Und die Ampel sieht zu. Zögert. Ver­schleppt. Strei­tet”, unter­strich Reuter.

Haupt­ver­ant­wort­lich für den Anstieg der gewerb­li­chen Erzeu­ger­prei­se ist laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt die Preis­ent­wick­lung bei Ener­gie. Die Ener­gie­prei­se lagen im August 2022 im Durch­schnitt 1 39,0 Pro­zent höher als im Vor­jah­res­mo­nat. Allein gegen­über Juli 2022 stie­gen die­se Prei­se um 20,4 Pro­zent. Den höchs­ten Ein­fluss auf die Ver­än­de­rungs­ra­te gegen­über dem Vor­jahr bei Ener­gie hat­ten die Preis­stei­ge­run­gen für elek­tri­schen Strom mit einem Plus von 174,9 Pro­zent. „Zah­len lügen nicht. Wann wird die Ampel end­lich wach? Die Ampel muss end­lich handeln.

Das Ener­gie­an­ge­bot muss sofort aus­ge­wei­tet wer­den. Was ans Netz kann, muss ans Netz Bio­gas, Kern­kraft, Koh­le. Gas- und Strom­preis müs­sen gede­ckelt wer­den. Es darf nicht sein, dass Ener­gie­er­zeu­ger der­zeit die Gewin­ne ihres Lebens machen, und der Rest fährt gegen die Wand”, betont Reuter.

Zur umge­hen­den Ent­las­tung des Mit­tel­stands for­dert die MIT Hes­sen zudem eine sofor­ti­ge Sen­kung der Ener­gie­steu­ern auf Erd­gas, Strom, Heiz­öl und Flüs­sig­gas. Allein bei Strom sind die Belas­tun­gen in Deutsch­land durch die Strom­steu­er für Unter­neh­men 40-mal so hoch wie die­se laut der EU-Vor­ga­be sein müss­ten, bei pri­va­ten Haus­hal­ten 20-mal so hoch. Andern­falls wäre der Staat auf­grund der mit den stei­gen­den Kos­ten eben­falls stei­gen­den Steu­er­ein­nah­men selbst einer der größ­ten Krisengewinner.

Reu­ter zieht eine ver­stö­ren­de Bilanz: „Unse­re Betrie­be müs­sen sich ent­schei­den: Geben sie die hor­ren­den Erzeug­er­kos­ten an die Kun­den wei­ter und befeu­ern damit die Infla­ti­on? Kön­nen sie es über­haupt noch? Oder ris­kie­ren sie den eige­nen Ruin? Ent­las­tun­gen für die Wirt­schaft hat die Bun­des­re­gie­rung noch immer nicht auf den Weg gebracht. Die Untä­tig­keit der Ampel wird für alle zum Betriebsrisiko.”

Die Mit­tel­stands- und Wirt­schafts­uni­on (MIT) Hes­sen ist mit über 2.000 Mit­glie­dern der größ­te par­tei­po­li­ti­sche Wirt­schafts­ver­band in Hessen.

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