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Ortsbeiräte resignieren – Projektstau in Hohenstein
Seit einigen Wochen befindet sich die Verwaltung in Hohenstein in den Planungen für den Haushalt 2023. Mit der Ankündigung aus dem Rathaus, den Haushalt im Oktober in den Gemeindevorstand einbringen zu wollen, wurden die Ortsbeiräte aufgefordert, ihre Wünsche und Anregungen der Verwaltung vorzulegen.
„Die Reaktionen auf diese Aufforderung sind ernüchternd. Gleich drei Ortsvorsteher haben zurückgemeldet, keine Wünsche äußern zu wollen.Der Bürgermeister solle stattdessen nun endlich die übernommen Wünsche aus den Jahren 2021 und 2022 in die Umsetzung bringen. So geht man nicht von Seiten des Bürgermeisters mit den Ortsbeiräten um!“ kritisiert der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian Stettler. „Der Projektstau, der sich in Hohenstein aufgetan hat, liegt in der alleinigen Verantwortung des Bürgermeisters. Die Vorschläge der Ortsbeiräte sind oft mit relativ kleinem finanziellen Aufwand umzusetzen, tragen dabei aber überproportional viel zur Verbesserung des Dorflebens teil. Gerade bei Projekten der Ortsbeiräte bringen sich viele Bürger selbst ehrenamtlich mit enormer Eigenleistung ein. Sie sind die beste Investition, die die Gemeinde in Ihre Bürger tätigen kann. Außerdem weisen die Ortsbeiräte mit ihren Anträgen häufig auf die Instandhaltungsdefizite in den Gemeinschaftseinrichtungen hin, die dringend behoben werden müssen — zum Beispiel sind die Toilettenanlagen im Dorfgemeinschaftshaus Holzhausen schon lange mehr als sanierunsgbedürftig. Deshalb haben wir in der Gemeindevertretung auch bei noch so knappen Kassen immer Mittel dafür bewilligt. Umso trauriger ist es, dass nun gerade die Projekte beim Bürgermeister so stiefmütterlich behandelt werden, die den Zusammenhalt und das Engagement der Bürger für ihre Heimat belohnen und fördern würden“, schließt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Sebastian Willsch der Kritik an.
„Da der Gemeinde Hohenstein aufgrund der fehlerhaften Haushaltsaufstellung des Bürgermeisters noch immer keine Genehmigung durch die Kommunalaufsicht für das laufende Haushaltsjahr vorliegt, befindet sich die Kommune in der vorläufigen Haushaltsführung. Sie darf daher nur Ausgaben tätigen, die von ihr gesetzlich verlangt werden und so muss auch weiterhin mit Verzögerungen in allen Projekten gerechnet werden“, erläutern Stettler und Willsch abschließend die misslichen Auswirkungen des schlechten Handwerks an der Rathausspitze.