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Inves­ti­ti­ons­rück­stand bei Schwimm­bä­dern sinkt

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Ener­gie­kos­ten erzeu­gen Kostendruck

Som­mer­zeit, Feri­en­zeit, Schwimm­bad­zeit! Jung und Alt freu­en sich jedes Jahr, die hei­ßen Tage am und im küh­len Nass zu ver­brin­gen. Schwimm­bä­der gehö­ren zu den belieb­tes­ten, zugleich aber auch zu den teu­ers­ten Sport­ein­rich­tun­gen der Kom­mu­nen. Regio­nal gibt es deut­li­che Unter­schie­de in der Aus­stat­tung mit Bädern in Deutsch­land, aber nahe­zu über­all stel­len die Kos­ten des lau­fen­den Betriebs sowie die Inves­ti­ti­ons­be­dar­fe öffent­li­che Trä­ger vor Her­aus­for­de­run­gen. Im ver­gan­ge­nen Jahr ist der ent­spre­chen­de Inves­ti­ti­ons­rück­stand bun­des­weit zwar auf 8,5 Mrd. EUR gesun­ken (2020: 9,2 Mrd. EUR), gestie­ge­ne Ener­gie- und Was­ser­prei­se erzeu­gen jedoch einen neu­en und erheb­li­chen finan­zi­el­len Druck. Das zeigt eine Son­der­aus­wer­tung des KfW-Kom­mu­nal­pa­nels.
 
Rund 30% der Städ­te, Krei­se und Gemein­den in Deutsch­land gaben bei der von KfW Rese­arch beauf­trag­ten Befra­gung im April 2022 an, die Prei­se für ener­gie­in­ten­si­ve Leis­tun­gen wie Schwimm­bä­der erhö­hen zu müs­sen, mehr als jede zehn­te Kom­mu­ne rech­net sogar damit, die­se Leis­tun­gen ein­schrän­ken zu müs­sen. Bei den Kom­mu­nen, die die hohen Ener­gie­prei­se als star­ke Belas­tung ihres Haus­hal­tes emp­fin­den, sind die­se Wer­te noch deut­lich höher: Jede fünf­te rech­net damit, ent­spre­chen­de Ange­bo­te ein­schrän­ken zu müs­sen, rund 45% wol­len die Prei­se erhö­hen.
 
Doch nicht nur der lau­fen­de Betrieb stellt für die Kom­mu­nen eine Her­aus­for­de­rung dar, denn Schwimm­bä­der sind inves­ti­ti­ons­in­ten­siv. Im Durch­schnitt ent­fie­len in den ver­gan­ge­nen Jah­ren rund 5 % der kom­mu­na­len Gesamt­in­ves­ti­tio­nen auf Sport­stät­ten und Schwimm­bä­der. Im Jahr 2021 waren dies knapp 2 Mrd. EUR, für 2022 pla­nen die Kom­mu­nen sogar mit über 2 Mrd. EUR (von 40,6 Mrd. EUR Kom­mu­na­l­in­ves­ti­tio­nen ins­ge­samt). Den­noch ist der Inves­ti­ti­ons­rück­stand nach wie vor hoch. Sport­stät­ten und Schwimm­bä­der sind kei­ne kom­mu­na­le Pflicht­auf­ga­be, son­dern zäh­len zu den frei­wil­li­gen Leis­tun­gen. Infol­ge einer mit der Coro­na-Pan­de­mie ein­her­ge­hen­den Ver­schlech­te­rung der Haus­halts­si­tua­ti­on haben 20% der Städ­te, Krei­se und Gemein­den hier den Rot­stift ange­setzt und Inves­ti­tio­nen redu­ziert, ver­scho­ben oder gestri­chen. Dass im lau­fen­den Jahr wie­der mehr in Sport­stät­ten und Schwimm­bä­der inves­tiert wer­den kann, erwar­ten 30% der Kom­mu­nen, wäh­rend eben­falls jeweils etwa ein gutes Drit­tel von gleich­blei­ben­den oder wei­ter sin­ken­den Inves­ti­tio­nen aus­geht.
 
„Für vie­le Men­schen jung und alt haben Schwimm­bä­der und kom­mu­na­le Sport­stät­ten eine hohe Bedeu­tung, sind sie doch ein Zei­chen von Lebens­qua­li­tät und machen den Wohn­ort attrak­tiv. Die Städ­te, Krei­se und Gemein­den in Deutsch­land müs­sen nach­hal­ti­ge Lösun­gen für die Inves­ti­ti­ons­be­dar­fe und die Kos­ten des lau­fen­den Betriebs ent­wi­ckeln, damit sie die­se Leis­tung auch zukünf­tig dau­er­haft anbie­ten kön­nen. Dazu kann bei­spiels­wei­se eine ver­bes­ser­te Ener­gie­ef­fi­zi­enz der Bäder bei­tra­gen. Die­se hilft dau­er­haft gegen die stei­gen­den Ener­gie­prei­se und dient zugleich dem Kli­ma­schutz.“, sagt Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW.

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