Lokal

Land stärkt Kata­stro­phen­schutz mit Kran-Fahr­zeu­gen für 4,2 Mil­lio­nen Euro

Veröffentlicht

am

Die Hes­si­sche Lan­des­re­gie­rung setzt die Aus­stat­tungs­of­fen­si­ve im hes­si­schen Kata­stro­phen­schutz wei­ter fort: Der Hes­si­sche Innen­mi­nis­ter Peter Beuth hat heu­te in Wies­ba­den sie­ben Wech­sel­lad­er­fahr­zeu­ge Kran in den Dienst gestellt. Die über 10 Meter lan­gen und rd. 26 Ton­nen schwe­ren Fahr­zeu­ge sind mit einem Abroll­be­häl­ter mit Kran-Zube­hör aus­ge­stat­tet. Sie die­nen der Hil­fe­leis­tung sowie der Ret­tung bzw. Ber­gung von Mensch, Tier und Mate­ri­al bei Groß­scha­dens­la­gen oder in Kata­stro­phen­fäl­len. Sie kön­nen hes­sen­weit ein­ge­setzt wer­den und sind künf­tig in den Land­krei­sen Kas­sel, Hers­feld-Roten­burg, Mar­burg-Bie­den­kopf, Rhein­gau-Tau­nus, Hoch­tau­nus, Darm­stadt-Die­burg sowie Main-Kin­zig stationiert.

„Auf­grund zuneh­men­der Extrem­wet­ter­la­gen, aber auch anläss­lich der ange­spann­ten Sicher­heits­la­ge in Euro­pa kommt der Stär­kung des Kata­stro­phen­schut­zes in unse­rem Land eine beson­de­re Bedeu­tung zu. Mit den Wech­sel­lad­er­fahr­zeu­gen Kran set­zen wir unse­re Aus­stat­tungs­of­fen­si­ve zum Schutz der Bevöl­ke­rung fort und stel­len den Ein­satz­kräf­ten wei­te­re wir­kungs­vol­le Ein­satz­mit­tel ins­be­son­de­re in Groß­scha­dens­la­gen zur Ver­fü­gung. Die Hel­fe­rin­nen und Hel­fer ver­fü­gen heu­te über die umfas­sends­te und moderns­te Aus­stat­tung in der Geschich­te des Hes­si­schen Kata­stro­phen­schut­zes, mit der wir bun­des­weit eine Spit­zen­po­si­ti­on ein­neh­men“, so Innen­mi­nis­ter Peter Beuth.

Die sie­ben Fahr­zeu­ge sind mit einem Lade­kran und einer maschi­nel­len Zug­ein­rich­tung – einer am Fahr­zeug ein­ge­bau­ten Seil­win­de – aus­ge­rüs­tet, damit sie für spe­zi­el­le Anfor­de­rungs­pro­fi­le der tech­ni­schen Ret­tung und Ber­gung ein­setz­bar sind. Hier­zu ver­fü­gen die Fahr­zeu­ge jeweils über einen Abroll­be­häl­ter Kran (AB-Kran), um umfang­rei­ches ein­satz­tak­ti­sches Kran­zu­be­hör für die tech­ni­sche Hil­fe­leis­tung mit­zu­füh­ren. Dies sind bei­spiels­wei­se ein Ret­tungs­korb zur Men­schen­ret­tung, Hebe­ge­schirr zur Tier­ret­tung, Uni­ver­sal­grei­fer, Bag­ger­schau­fel und Schutt­mul­de, Kran­tra­ver­se für Ret­tungs­bo­te, Abschlepp­stan­ge für Kraft­fahr­zeu­ge sowie ein Mehr­zweck­zug. Dane­ben sind wei­te­re ergän­zen­de Mate­ria­li­en und Gerä­te wie ein Strom­erzeu­ger, Beleuch­tungs­ge­rä­te, Anschlag­mit­tel, Ket­ten, Rüst­höl­zer sowie Spann­gur­te mit an Bord.

Die Fahr­zeu­ge kön­nen auch bei Groß­scha­dens­la­gen und in Kata­stro­phen­fäl­len wir­kungs­voll ein­ge­setzt wer­den. Im Bereich der Ein­satz­lo­gis­tik kön­nen einer­seits lan­des­ei­ge­ne Abroll­be­häl­ter des Kata­stro­phen­schut­zes wie bei­spiels­wei­se AB-Wald­brand, AB Sand­sack-Ener­gie, AB-Stark­re­gen oder AB-Strom trans­por­tiert werden.

Die Kran-Kom­po­nen­te mit­samt Zube­hör sowie die Maschi­nel­le Zug­ein­rich­tung ver­leiht den Ein­satz­mit­teln umfang­rei­che Fähig­kei­ten zur Bewäl­ti­gung von Hil­fe­leis­tungs­ein­sät­zen. Damit kön­nen Men­schen und Tie­re aus Höhen und Tie­fen geret­tet wer­den. Gleich­zei­tig kön­nen Las­ten – z.B. abge­stürz­te Autos oder Bäu­me – bewegt bzw. gesi­chert wer­den. Dadurch kön­nen die Fahr­zeu­ge auch bei umfang­rei­chen Ber­gungs- und Räu­mungs­maß­nah­men zur Bewäl­ti­gung von Hoch­was­ser- und Unwet­ter­ein­sät­zen ein­ge­setzt werden.

Hes­si­scher Kata­stro­phen­schutz schlag­kräf­tig und modern

Das Land Hes­sen hat in den letz­ten 14 Jah­ren erheb­li­che Inves­ti­tio­nen im Bereich des Kata­stro­phen­schut­zes getä­tigt. Im Rah­men der Aus­stat­tungs­of­fen­si­ve wur­den seit dem Jahr 2008 mehr als 70 Mil­lio­nen Euro in die umfäng­li­che Aus­stat­tung und tech­ni­sche Moder­ni­sie­rung des hes­si­schen Kata­stro­phen­schut­zes inves­tiert und die Zahl der Lan­des­fahr­zeu­ge damit von 278 auf über 700 mehr als ver­dop­pelt. Dadurch ver­fü­gen die rund 23.000 Hel­fe­rin­nen und Hel­fer ehren­amt­lich in den rund 800 Ein­hei­ten des Lan­des über die umfas­sends­te und moderns­te Aus­stat­tung in der Geschich­te des Hes­si­schen Kata­stro­phen­schut­zes. Hes­sen nimmt damit bun­des­weit einen Spit­zen­platz ein.

Bei Aus­stat­tung und Ein­satz­ma­te­ri­al hat das Land stets auch die sich ver­än­dern­den Ein­satz­la­gen und Auf­ga­ben­ge­bie­te im Blick. Auch die Her­aus­for­de­run­gen auf­grund des fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­dels wer­den hier­bei berück­sich­tigt. Das Land hat des­halb in den letz­ten Jah­ren schwer­punkt­mä­ßig Ein­satz­mit­tel zur Bekämp­fung von Wald­brän­den und zur Bekämp­fung von Stark­re­gen und Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen beschafft. Dazu gehört bei­spiels­wei­se die Beschaf­fung von sie­ben Abroll­be­häl­tern Stark­re­gen im Gesamt­wert von rund 1,1 Mil­lio­nen Euro sowie von vier Abroll­be­häl­tern Wald­brand im Gesamt­wert von ca. 307.000 Euro. Zum Schutz kri­ti­scher Infra­struk­tu­ren bei einem Strom­aus­fall wur­den im Jahr 2012 ins­ge­samt 27 Not­strom-Groß­ag­gre­ga­te (250 kVA) in einem Gesamt­wert von 3,2 Mil­lio­nen Euro beschafft und flä­chen­de­ckend sta­tio­niert. In einer wei­te­ren Serie mit einem Volu­men von 4,3 Mio. Euro wur­den im Jahr 2015 52 Not­strom­ag­gre­ga­te-Anhän­ger (60 kVA) bei den Betreu­ungs­zü­gen in Hes­sen sta­tio­niert. Dar­über hin­aus hat das Land im Jahr 2017 23 Ein­satz­leit­wa­gen 2 (ELW 2) im Gesamt­wert von über 9,7 Mil­lio­nen Euro beschafft – die Beschaf­fung dien­te gemein­sam mit den drei bestehen­den ELW 2 als Grund­la­ge dafür, dass die­ses mit hoch­kom­ple­xer Funk und Fern­mel­de­tech­nik aus­ge­stat­te­te Herz­stück der Ein­satz­stel­len­kom­mu­ni­ka­ti­on bei Groß­scha­dens­la­gen und in Kata­stro­phen­fäl­len flä­chen­de­ckend in allen 26 hes­si­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten ver­füg­bar ist.

Zum Kommentieren klicken
Die mobile Version verlassen