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CDA Rheingau-Taunus diskutiert über Industrie 4.0
Die CDA Rheingau-Taunus informiert sich zum Thema Industrie 4.0. Die Veranstaltung startet mit einem Impulsreferat des Kreisvorsitzenden Stefan Wolf. Danach diskutieren die Teilnehmerinnen und Teil¬nehmer engagiert mit der Landtagsabgeordneten Sabine Bächle-Scholz, der arbeitsmarkt-politischen Sprecherin der CDU Fraktion im Hessischen Landtag, über die Herausforderungen, Risiken und Chancen der neuen Entwicklungen.
Industrie 4.0 ist Teil der Digitalisierung. Die wiederum gemeinsam mit Globalisierung, Elektrifizierung und Dekarbonisierung einen ganz erheblichen Wandel der Arbeitswelt nach sich ziehen wird. Industrie 4.0 führt dazu, dass Berufe ihre Routinearbeiten verlieren. Das gilt auch für hochqualifizierte Berufsgruppen wie Ärzte und Anwälte. Die menschlichen Fähigkeiten wie Kreativität, Resilienz, Empathie und Verletzlichkeit werden noch lange ein Exklusivitätsmerkmal des Menschen bleiben. Stefan Wolf, Vorsitzender der CDA und Gewerkschaftssekretär, pointiert: „Das Worst-Case-Szenario wäre eine Massenarbeitslosigkeit wie in den 20er Jahren der 20. Jahrhunderts, das Best-Case-Szenario wäre eine drastische Kürzung der notwendigen Arbeitszeit bzw. eine Erhöhung der verfügbaren Freizeit; wahrscheinlich ist etwas dazwischen.“
„Als Folge der Transformation werden viele Berufe wegfallen. Jedoch werden auch viele neue Berufe entstehen. Jeder Wandel bringt eine neue Chance“, ergänzt Bächle-Scholz die auch stellvertretende CDA- Landesvorsitzende ist.
Damit verändern sich die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber sowie an die Arbeitgeberseite. Gerade im Hinblick auf die immer schneller eintretenden Veränderungen ist die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen unabdingbar. Lernen müsse in die Arbeit integriert sein, fordern einige Teilnehmer der Veranstaltung.
Die Transformation hat zur Folge, dass Menschen, die diese Entwicklung nicht mitmachen können oder wollen, ihren Arbeitsplatz verlieren. Hier muss die Politik aktiv werden, um nicht von den Entwicklungen überrollt zu werden. Gleichzeitig müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Arbeitnehmern ermöglichen, mit dem Fortschritt Schritt halten zu können.
Da ein Anstieg der Arbeitslosigkeit unvermeidbar sein werde, wie ein Teilnehmer zu Bedenken gibt, damit einhergehend ein Anstieg der Sozialausgaben und gleichzeitigem Wegbruch der Einnahmen aus der Einkommenssteuer, müsse über alternative Finanzierungsmöglichkeiten des Staates nachgedacht werden, beispielsweise einer Digital- und Maschinensteuer. Auch den Umgang des Staates mit der Industriellen Revolution 4.0 in anderen Bereichen muss gesprochen werden, insbesondere Bildung und Verwaltung.
„Die Gefahr ist, dass wir zu viele Menschen unterwegs verlieren und dies unsere Gesellschaft spaltet und den sozialen Frieden und die soziale Marktwirtschaft bedroht. Die große Chance ist, dass wir uns Maschinen so zunutze machen, dass sie Tätigkeiten schneller, präziser und für den Menschen ungefährlicher übernehmen. Eine bessere, demokratischere Arbeitswelt ist möglich, wenn Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Arbeitgeber und Politik den anstehenden Wandel gestalten und Produktivitätsfortschritte auch Arbeitnehmern und Gesellschaft zugutekommen.“ schließt der Kreisvorsitzende die Veranstaltung.