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Bleibt der Wolf ohne Regu­lie­rung, ver­schwin­det die Weidetierhaltung

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Wei­de­tier­hal­ter­ver­bän­de for­dern zum “Tag des Wol­fes” ein Ende der Wolfsromantik

Anläss­lich des Tages des Wol­fes for­dern der Deut­sche Bau­ern­ver­band, die Ver­ei­ni­gung Deut­scher Lan­des­schaf­zucht­ver­bän­de, der Bun­des­ver­band Deut­scher Zie­gen­züch­ter und der Bun­des­ver­band für land­wirt­schaft­li­che Wild­hal­tung eine Wolfs­po­li­tik ohne welt­frem­de Ver­klä­rung und falsch ver­stan­de­ne Wolfs­ro­man­tik. Die Fak­ten sind ein­deu­tig: Mit einer jähr­li­chen Wachs­tums­ra­te des Wolfs­be­stan­des von etwa 30 Pro­zent und fast 4.000 offi­zi­ell bestä­tig­ten Ris­sen von Wei­de­tie­ren im Jahr 2020 einer­seits und einem fak­ti­schen Schei­tern des Her­den­schut­zes wird die Wei­de­tier­hal­tung in Deutsch­land mit­tel­fris­tig ver­schwun­den sein, wenn nicht jetzt eine akti­ve Regu­lie­rung des Wol­fes vor­ge­nom­men wird.

“Die Hal­ter von Scha­fen, Zie­gen, Pfer­den, Rin­dern und land­wirt­schaft­li­chen Wild­tie­ren auf der Wei­de akzep­tie­ren es nicht län­ger, von Umwelt­po­li­ti­kern und ‑ver­bän­den hin­ge­hal­ten und ver­trös­tet zu wer­den. Ein Bestands­ma­nage­ment ist längst über­fäl­lig, ein wei­te­res Hin­aus­zö­gern wird zu nicht umkehr­ba­ren Struk­tur­brü­chen in der Wei­de­tier­hal­tung füh­ren. Wer die bio­lo­gi­sche Viel­falt im länd­li­chen Raum för­dern, die Nut­zung von Grün­land sichern und die Kul­tur­land­schaft auch in Zukunft pfle­gen will, muss den Abschuss auf­fäl­li­ger Wöl­fe schnell und unbü­ro­kra­tisch geneh­mi­gen und den Gesamt­be­stand des Wol­fes regu­lie­ren. Die Bun­des­re­gie­rung ist jetzt gefor­dert, den im Koali­ti­ons­ver­trag vor­ge­se­he­nen Ein­stieg in ein regio­nal dif­fe­ren­zier­tes Bestands­ma­nage­ment auf den Weg zu brin­gen”, for­dert der Gene­ral­se­kre­tär des Deut­schen Bau­ern­ver­ban­des, Bern­hard Krüsken.

Die Land­nut­zer­ver­bän­de im Akti­ons­bünd­nis Forum Natur (AFN) haben hier­für Anfang die­ses Jah­res ein Modell zur Bestands­re­gu­lie­rung des Wol­fes in Deutsch­land vor­ge­stellt, mit dem sowohl ein Akzep­tanz­be­stand als auch eine Ent­nah­me­quo­te für den Wolf für jedes Bun­des­land ermit­telt wer­den kann.

“Untä­tig­keit beim Wolf und eine ein­sei­ti­ge Fokus­sie­rung auf den Schutz des Wolfs füh­ren zu einem mas­si­ven Ver­lust an Bio­di­ver­si­tät in der Agrar­land­schaft und einem Ver­lust der aus Tier­wohl­ge­sichts­punk­ten gewünsch­ten Hal­tung auf der Wei­de. Der Erhalt der Wei­de­tier­hal­tung ist nicht mit war­men Wor­ten und dem Scheck­buch zu sichern, son­dern erfor­dert den Ein­stieg in ein akti­ves Bestands­ma­nage­ment auch im Sin­ne der Akzep­tanz im länd­li­chen Raum und den Erhalt der gesell­schaft­lich gewünsch­ten Wei­de­tier­hal­tung. Das Wett­rüs­ten bei Her­den­schutz­maß­nah­men hat Gren­zen, igno­riert die Anpas­sungs­fä­hig­keit des Wol­fes und führt zum Zer­schnei­den von Land­schaf­ten”, so der DBV-Generalsekretär.

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