Familie

Fami­li­en aus­ge­schlos­sen: „Bünd­nis bezahl­ba­rer Wohn­raum“ ohne Ver­tre­ter von Eltern und Kindern

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Das neue Bünd­nis für bezahl­ba­ren Wohn­raum traf zum ers­ten Mal zusam­men. Ihm gehö­ren 35 stän­di­ge Mit­glie­der an, wobei Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft zu glei­chen Tei­len ver­tre­ten sind. Der Deut­sche Fami­li­en­ver­band (DFV) bemän­gelt, dass eine zen­tra­le gesell­schaft­li­che Grup­pe kei­nen Ein­gang ins Bünd­nis gefun­den hat: die Familien.

Fami­li­en sind die gro­ßen Ver­lie­rer am Woh­nungs­markt. In Bal­lungs­ge­bie­ten fin­den sie kaum noch bezahl­ba­ren Wohn­raum. Neue Woh­nun­gen ent­spre­chen immer weni­ger den Bedürf­nis­sen von Eltern und Kin­dern, zum Bei­spiel die Grö­ße sowie den Zuschnitt betreffend.

„Feh­len­der bezahl­ba­rer und bedarfs­ge­rech­ter Wohn­raum hat dra­ma­ti­sche Kon­se­quen­zen für Fami­li­en. Die Wohn­si­tua­ti­on beein­flusst wesent­lich, wie sich Kin­der ent­wi­ckeln und ob das Fami­li­en­le­ben gelingt. Auch ob Men­schen Mut zu Kin­dern fin­den, hängt nicht zuletzt vom Woh­nen ab. Hin­zu kommt seit gerau­mer Zeit eine erheb­li­che Schat­ten­mie­te in Form von Spit­zen­steu­er­sät­zen auf Ener­gie­trä­ger. Hei­zung und Elek­tri­zi­tät sind für Fami­li­en zur Luxus­wa­re gewor­den“, sagt Sebas­ti­an Heimann, Bun­des­ge­schäfts­füh­rer des DFV.

Um die berech­tig­ten Inter­es­sen von Eltern und Kin­dern unmit­tel­bar zu berück­sich­ti­gen, hät­ten Fami­li­en im neu­en Bünd­nis des Bun­des­bau­mi­nis­te­ri­ums ver­tre­ten sein müs­sen. Von einer Fami­li­en­ver­tre­tung fehlt im Bünd­nis bezahl­ba­rer Wohn­raum jedoch jede Spur.

„Es ist gut und rich­tig, dass die Bau­bran­che und die Kom­mu­nal­ver­tre­ter am Tisch des Bünd­nis­ses sit­zen. Doch wenn die Bedürf­nis­se von Fami­li­en igno­riert wer­den, hat das Bünd­nis von Anfang an einen erheb­li­chen Geburts­feh­ler“, so Heimann. „Fami­li­en gehö­ren in den Mit­tel­punkt der Wohn- und Bau­po­li­tik des Bun­des und nicht an den Zuschauerrand.“

Bau­wo­le
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