Lokal

Tau­nus­stei­ner Stadt­par­la­ment ein­stim­mig für Wohn­raum für Flücht­lin­ge aus der Ukraine

Veröffentlicht

am

Um sich auf die stei­gen­den Zah­len Geflüch­te­ter aus der Ukrai­ne vor­be­rei­ten zu kön­nen, hat die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am Mitt­woch, 6. April, in einer Son­der­sit­zung der Ermäch­ti­gung des Magis­trats ein­stim­mig zuge­stimmt, Unter­künf­te für geflüch­te­te Men­schen zu schaffen.

Die Ermäch­ti­gung umfasst den Ankauf eines Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses im Leer­stand mit einer Min­dest­grö­ße von 200 Qua­drat­me­tern Wohn­flä­che, inklu­si­ve aller Kauf­ne­ben­kos­ten sowie den Ankauf oder die Anmie­tung von Wohncontainern.

Per­spek­ti­ve für ankom­men­de Men­schen
„Stand heu­te wer­den die Men­schen in Unter­künf­ten des Rhein­gau-Tau­nus-Krei­ses unter­ge­bracht. In drei Kreis­kom­mu­nen sind oder wer­den Not­un­ter­künf­te in Turn­hal­len auf­ge­baut – für Tau­nus­stein liegt uns dazu bis­lang kei­ne Anfra­ge vor“, so Bür­ger­meis­ter San­dro Zehner.

„Nie­mand weiß, wie vie­le Men­schen in den nächs­ten Wochen hier­her­kom­men und uns zuge­teilt wer­den. Aber klar ist, dass wir den Men­schen, die viel hin­ter sich haben, wenn sie hier ankom­men, eine schnel­le und ange­mes­se­ne Unter­kunft bie­ten wol­len.“ Zeh­ner ergänzt: „Wir sehen uns hier als größ­te Kom­mu­ne im Rhein­gau-Tau­nus-Kreis in der Ver­ant­wor­tung, den Land­kreis im Rah­men unse­rer Mög­lich­kei­ten best­mög­lich zu unterstützen.“

Optio­nen wer­den geprüft
Nach dem Beschluss prüft die Ver­wal­tung aktu­el­le Immo­bi­li­en­an­ge­bo­te auf Taug­lich­keit und Wirt­schaft­lich­keit. Beim Kauf einer Immo­bi­lie kann eine Finan­zie­rung durch das „Son­der­pro­gramm Flücht­lings­ein­rich­tun­gen“ der kfW in Anspruch genom­men wer­den. Die­se stellt den Kom­mu­nen bun­des­weit ins­ge­samt 500 Mil­lio­nen Euro zu attrak­ti­ven Kon­di­tio­nen zur Verfügung.

Eben­so wird geprüft, ob der Kauf oder die Anmie­tung von Wohn­con­tai­nern die bes­se­re Opti­on dar­stellt sowie wel­che städ­ti­schen Flä­chen sich dafür eig­nen. In einer Wohn­con­tai­ner­an­la­ge könn­ten, je nach Grö­ße zwi­schen 35 und 60 Per­so­nen unter­ge­bracht werden.

Gemein­sa­mer Kraft­akt
Da die Vor­be­rei­tungs­zei­ten bei Ankauf und Bau von Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten dau­ern, soll der Magis­trat durch den Beschluss der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung in die Lage ver­setzt wer­den, schnell auf Anfor­de­run­gen des Rhein­gau-Tau­nus-Krei­ses reagie­ren zu können.

„Die Zei­ten, die vor uns lie­gen, wer­den uns alle in unter­schied­lichs­ten Hin­sich­ten for­dern“, sagt Zeh­ner und fügt hin­zu: „Ich bin zuver­sicht­lich, dass wir die­sen Kraft­akt gut bewäl­ti­gen, wenn jeder im Rah­men sei­ner Mög­lich­kei­ten anpackt und Zivil­ge­sell­schaft, Ver­wal­tun­gen und Poli­tik am glei­chen Strang ziehen.“

Zusätz­lich zu den kom­mu­na­len Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten haben bereits in den ers­ten Kriegs­wo­chen sehr vie­le pri­va­te Immo­bi­li­en­be­sit­zer Wohn­raum für Geflüch­te­te ange­bo­ten. Die Stadt sam­melt die Optio­nen und gibt es an den zustän­di­gen Rhein­gau-Tau­nus-Kreis wei­ter, der die Woh­nun­gen bei Bedarf anmie­tet und Geflüch­te­te unterbringt.

Zum Kommentieren klicken
Die mobile Version verlassen