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Neue Magistratskommission Wald berät Stadt zu klimastabilem Wald
Die Stadtverordnetenversammlung hatte der Magistratskommission Wald und ihrer Besetzung zugestimmt. Die konstituierende Sitzung ist für Mai geplant: Ab dann berät die Kommission den Magistrat der Stadt rund um das Thema Wald und künftige Bewirtschaftung.
Infos zur Magistratskommission, zum neuen Waldkonzept sowie den künftigen Entwicklungen zum Thema, werden ab sofort auf einer zentralen Infoseite der Stadt zur Verfügung gestellt: www.taunusstein.de/buergerwald.
Die neu eingerichtete Magistratskommission unter dem Vorsitz von Bürgermeister Sandro Zehner, besteht aus zwei Magistratsmitgliedern, je einem Vertreter der Fraktionen des Stadtparlaments sowie fünf sachkundigen Bürgern aus Landwirtschaft, Jägerschaft, Umweltverbänden, einem Forstexperten sowie einer Schülerin aus Taunusstein. Die sachkundigen Bürger wurden innerhalb ihrer jeweiligen Organisationen vorgeschlagen, die finale Entscheidung zur Besetzung hatte das Stadtparlament in seiner letzten Sitzung getroffen. Voraussetzung ist, dass sie Taunussteiner Bürgerinnen oder Bürger sind.
„Ziel ist ein klimastabiler Wald, der uns alle überdauert“
In jeweils nicht öffentlichen Sitzungen – wie auch die eigentlichen Magistratssitzungen – beraten die Kommissionsmitglieder darüber, wie ein zukunftsfähiger Wald entwickelt und bewirtschaftet werden kann und wie der organisatorische und strukturelle Rahmen dafür aussehen soll.
Die Ergebnisse der Beratungen werden an den Magistrat der Stadt Taunusstein übergeben, der dann die Beschlüsse in die entsprechenden Ausschüsse und das Stadtparlament zur weiteren Beratung und finalen Entscheidung übergibt. „Die Magistratskommission ist ein demokratisches Instrument der hessischen Gemeindeordnung, was es uns ermöglicht, die schwierigen Fragen einer zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung unter Einbeziehung der gewählten Mandatsträger und versierter Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Blickwinkeln und fachlich tief zu diskutieren“, so Bürgermeister Sandro Zehner. „Ziel ist ein klimastabiler Wald, der uns alle überdauert. Wir brauchen dafür nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern einen inhaltlich tragfähigen Plan, wie das im Sinne aller Interessengruppen aber auch im Sinne der Natur langfristig und finanzierbar funktionieren kann.“
Rund 30 Prozent der Fläche des Taunussteiner Stadtwaldes – gesamt immerhin mehr als die Hälfte der Gemarkung – bestand aus Fichtenwäldern. Seit den Dürrejahren ab 2018 und einem massiven Borkenkäferbefall sterben die Fichten großflächig ab. „Wir stehen vor der Frage, wie wir diese riesigen Flächen wieder bewalden können – und zwar so nachhaltig, dass sie auch kommende Dürreperioden, Starkregenereignisse oder starke Stürme überstehen“, so Zehner. „Das Ziel ist es, einen klimastabilen Wald zu schaffen, ohne dass wir heute wissen können, wie genau sich das Klima in den nächsten Jahrzehnten verändern wird und welche Auswirkungen das auf bestimmte Baumarten haben wird.“