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Taunussteiner Magistrat beschließt Ehrenamts-Konzept für Kitas
Auch in Taunusstein stellt der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung –verschärft durch akute Personalausfälle durch die Corona-Pandemie – Eltern und Stadtverwaltung vor große Herausforderungen. Der Magistrat hat jetzt ein Konzept beschlossen, um systematisch Ehrenamtliche in den Kindertageseinrichtungen einsetzen zu können, um Personalengpässe zu überbrücken sowie ein vielfältiges pädagogisches Angebot für die Kinder bieten zu können.
Das Konzept sieht vor, dass die Ehrenamtliche in der ausgewählten Einrichtung kleinere pädagogische Aufgaben, wie beispielsweise basteln mit Kleingruppen, vorlesen oder spielen begleiten sowie in alltäglichen Situationen unterstützen. Die jeweils konkreten Aufgaben, sollen künftig zwischen Einrichtung und Ehrenamtlichen besprochen werden.
„Mit den Ehrenamtlichen wollen wir das Angebot für die Kinder ergänzen und zumindest punktuell die Erzieherinnen und Erzieher mit zusätzlichen Händen, Ohren und Ideen unterstützen“, so Bürgermeister Sandro Zehner. Sie ersetzen aber keine Fachkräfte und werden auch nicht alleine mit den Kindern arbeiten.
Ehrenamtliche gesucht
Wer sich für ein Ehrenamt in den Kindertageseinrichtungen in Taunusstein interessiert, kann sich bei der Stadtverwaltung melden: Irene.lisac@taunusstein.de oder telefonisch: 06128 241–131.
Das Ehrenamtlichen-Konzept ist zunächst bis 2023 als ein Pilotprojekt geplant. Vor dem Einsatz in der Einrichtung wird es eine Einstiegs-Fortbildung geben, die den hessischen Bildungs- und Erziehungsplan sowie praxisnahe Kita-Pädagogik vermittelt. Die Ehrenamtlichen erhalten für Ihren Zeitaufwand eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 7,50 Euro pro tatsächlich geleisteter Stunde. Der zeitliche Stundenaufwand ist auf höchstes 25 Stunden pro Monat begrenzt. Somit ist gesichert, dass der Aufwandsersatz steuerfrei bleibt und der Höchstsatz von 3.000 Euro pro Jahr nicht überschritten wird.
Weitere Maßnahmen für qualifizierte Fachkräfte
Das Konzept sei ein Baustein, um die personellen Engpässe besser und vor allem ohne Nachteile für die betreuten Kinder abfangen zu können. Parallel würden zusätzliche Die Stadt hat mehrere Fachkraftstellen ausgeschrieben und versuche auf unterschiedlichsten Wegen neue Mitarbeitende zu gewinnen. Allerdings: „Die Engpässe bei den Fachkräften gibt es hessenweit. Fakt ist, es gibt zu wenige qualifizierte Fachkräfte für die steigende Nachfrage an Erzieherinnen und Erziehern“, so Zehner. „Ich halte wenig davon, in einen kommunalen Überbietungswettbewerb einzusteigen, den kleinere Gemeinden gegen uns und wir gegenüber größeren Städten verlieren würden“, so der Bürgermeister. „Die Lösung dieses Problems liegt darin, mehr Menschen in diesem Beruf auszubilden, um den Bedarf künftig besser decken zu können. Wir bereiten parallel zum Ehrenamtlichen-Konzept ein Konzept zur Attraktivierung der Ausbildung von Fachkräften in Taunusstein vor.“ Das Ausbildungs-Konzept werde in der Verwaltung aktuell finalisiert, bevor es dem Magistrat vorgelegt wird.