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Schmal for­dert Umden­ken in der euro­päi­schen und natio­na­len Agrarpolitik

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„Der von Russ­land ange­zet­tel­te schlim­me Krieg in der Ukrai­ne ver­brei­tet auf der gan­zen Welt Angst und Schre­cken. Unser Mit­ge­fühl gilt der ukrai­ni­schen Bevöl­ke­rung, die unsäg­li­ches Leid aus­hal­ten muss und ums nack­te Über­le­ben kämpft.“ Mit die­sen Wor­ten ver­ur­teilt der Prä­si­dent des Hes­si­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kars­ten Schmal, die Inter­ven­ti­on rus­si­scher Trup­pen in die Ukraine.Er warnt gleich­zei­tig vor den Fol­gen die­ser mili­tä­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zung. Die Ukrai­ne wer­de als wich­ti­ger Expor­teur von Wei­zen, Mais und Ölsaa­ten aus­fal­len. Damit sei­en Eng­päs­se in der Ver­sor­gung mit Lebens­mit­teln und Fut­ter­mit­teln vor­pro­gram­miert. „Wir müs­sen die Ver­sor­gungs­si­cher­heit hier­zu­lan­de viel stär­ker als bis­her in den Blick neh­men. Ange­sichts dro­hen­der Eng­päs­se ver­bie­tet es sich, wie in der künf­ti­gen Agrar­po­li­tik vor­ge­se­hen, auf Exten­si­vie­rung zu set­zen“, betont Schmal und for­dert ein Umden­ken in der euro­päi­schen und natio­na­len Agrarpolitik.Die jet­zi­ge Situa­ti­on habe die Risi­ken gro­ßer Abhän­gig­kei­ten von inter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­ten auf erschre­cken­de Art und Wei­se zum Aus­druck gebracht. Lie­fer- und Logis­tik­ket­ten soll­ten nun schnell in eine ande­re Rich­tung gedacht wer­den, um nicht auch noch bei der Nah­rungs­mit­tel­ver­sor­gung abhän­gig zu wer­den. Die Unter­bre­chung von Ölsaa­ten- und Getrei­de­ex­por­ten aus dem Kriegs­ge­biet und das hohe Risi­ko eines Lie­fer­stopps von Dün­ge­mit­teln aus Russ­land wer­de die Märk­te zusätz­lich mas­siv verunsichern.„Nach der 180-Grad-Wen­de in der Außen- und Sicher­heits­po­li­tik liegt es nahe, auch die Aus­rich­tung der Agrar­po­li­tik auf den Prüf­stand zu stel­len. Bei den umfang­rei­chen Exten­si­vie­rungs- und Pro­duk­ti­ons­min­de­rungs­am­bi­tio­nen des „Green Deal“ samt der dazu­ge­hö­ri­gen „Farm-to-Fork“-Strategie schei­nen Worst-Case-Sze­na­ri­en nicht mit­ein­kal­ku­liert wor­den zu sein“, so Schmal. Die Fra­ge, ob die in vie­len Tei­len gar noch deut­lich über EU-Recht hin­aus­ge­hen­de deut­sche Umset­zung der Gemein­sa­men Agrar­po­li­tik ab 2023 vor die­sem Hin­ter­grund noch trag­bar ist, müs­se gestat­tet sein. So sei etwa die pau­scha­le Still­le­gung von vier Pro­zent der deut­schen Acker­flä­che in Bezug auf die Ernäh­rungs­si­che­rung kon­tra­pro­duk­tiv. „Hier geht es nicht nur um eine Schwä­chung der inter­na­tio­na­len Wett­be­werbs­fä­hig­keit, viel mehr wird deut­lich, wie gefähr­lich unnö­ti­ge Beschrän­kun­gen der eige­nen Land­wirt­schaft und Ein­schnit­te in der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on im Ernst­fall sein kön­nen“, hebt Schmal hervor.

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