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Wöl­fe gefähr­den Weidetierhaltung

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„Auf­grund der zuneh­men­den Ver­brei­tung von Wöl­fen sor­gen sich unse­re Schaf‑, Zie­gen–  und Pfer­de­hal­ter immer mehr um die Sicher­heit ihrer Wei­de­tie­re“. Dar­auf weist der Vize­prä­si­dent des Hes­si­schen Bau­ern­ver­ban­des und Vor­sit­zen­der des Kreis­bau­ern­ver­ban­des Vogels­berg, Vol­ker Lein, hin, nach­dem in Homberg/Ohm im Orts­teil Ober-Oflei­den (Vogels­berg­kreis) vor kur­zem am hell­lich­ten Tag ein Wolf gesich­tet wurde. 

Nach Anga­ben des Hes­si­schen Lan­des­am­tes für Natur­schutz, Umwelt und Geo­lo­gie (HLNUG) sei in ganz in Hes­sen mit durch­zie­hen­den Wöl­fen zu rech­nen. Nach Anga­ben der Behör­de wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 138 Wolfs­nach­wei­se in Hes­sen regis­triert.   „Des­halb sind die Sor­gen der hes­si­schen Wei­de­tier­hal­ter nicht unbe­grün­det, zumal Her­den­schutz­maß­nah­men in Form von Zäu­nen oder Her­den­schutz­hun­den das Pro­blem nicht lösen, weil sie nicht über­all anwend­bar sind und, wie die Pra­xis zeigt, kei­nen aus­rei­chen­den Schutz bie­ten“, betont Lein. Wenn ein Wolf ein­mal in einer Her­de gewü­tet habe, dann sei­en nicht nur die ver­letz­ten und geris­se­nen Tie­re das Pro­blem. Die gan­ze Her­de sei dadurch auf Dau­er ver­hal­tens­ge­stört und ver­un­si­chert. Die Tier­hal­ter lit­ten natür­lich mit. 

„Der Schutz des Wol­fes wird hier­zu­lan­de über den Schutz der Wei­de­tie­re gestellt. Dafür haben wir kein Ver­ständ­nis“, so Lein. Im hes­si­schen Wolfs­ma­nage­ment­plan feh­le ein kon­kre­ter Rah­men für Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men, schnel­le Ent­nah­men und zügi­gen Scha­dens­aus­gleich sowie für eine Bestands­re­gu­lie­rung. Wich­tig sei vor allem ein mög­lichst früh­zei­ti­ges und kon­se­quen­tes Ein­grei­fen. Dazu bedür­fe es kla­rer Rege­lun­gen.   Der Bestand an Wöl­fen habe in Deutsch­land mit mehr als 2.000 Tie­ren ein Aus­maß ange­nom­men und eine Repro­duk­ti­ons­ra­te erreicht, die den stren­gen Schutz­sta­tus des Wol­fes nicht mehr recht­fer­ti­ge.   „Unse­re Wei­de­tie­re lie­fern nicht nur hoch­wer­ti­ge Lebens­mit­tel aus der Regi­on, son­dern sie pfle­gen unse­re schö­ne Kul­tur­land­schaft und leis­ten somit auch einen wich­ti­gen Bei­trag zur Arten­viel­falt“, so Vol­ker Lein.

Elek­tro Lind
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