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Kre­dit­nach­fra­ge im Mit­tel­stand steigt leicht an

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Nach fünf Rück­gän­gen in Fol­ge haben im vier­ten Quar­tal 2021 wie­der mehr klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men Kre­dit­ver­hand­lun­gen mit Ban­ken und Spar­kas­sen geführt. Der Anteil der Mit­tel­ständ­ler, die um ein Bank­dar­le­hen nach­such­ten, stieg gegen­über dem Vor­quar­tal um 1,6 Pro­zent­punk­te auf 19,3 %, wie die aktu­el­le KfW-ifo-Kre­dit­hür­de zeigt. Damit liegt die Quo­te aber wei­ter­hin deut­lich unter dem län­ger­fris­ti­gen Durch­schnitt (26,3 %). Bei den Groß­un­ter­neh­men setz­te sich die Sta­gna­ti­on des Kre­dit­be­darfs auf nied­ri­gem Niveau fort, 27,8 % von ihnen haben mit Ban­ken über Kre­dit­auf­nah­me gespro­chen (+0,2 Pro­zent­punk­te).
 
„Die wei­ter anhal­ten­de Schwä­che der Kre­dit­nach­fra­ge bewegt sich im Rah­men der Erwar­tun­gen. Lie­fer­eng­päs­se und die neue Virus­va­ri­an­te Omi­kron stö­ren das Wirt­schafts­ge­sche­hen und belas­ten das Inves­ti­ti­ons­kli­ma. Zwar wir­ken ande­rer­seits die Ver­teue­rung von Roh­stof­fen, Vor­pro­duk­ten und Inves­ti­ti­ons­pro­jek­ten genau­so wie neue pan­de­mie­be­ding­te Liqui­di­täts­lü­cken erhö­hend auf den Finan­zie­rungs­be­darf der Unter­neh­men. Für eine kla­re Trend­wen­de bei der Kre­dit­nach­fra­ge sind die­se Effek­te aber zu klein“, sagt Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW.
 
Die Kre­dit­zu­gangs­bar­rie­ren für Unter­neh­men sind trotz der Ver­schär­fung der Pan­de­mie­si­tua­ti­on im vier­ten Quar­tal klei­ner gewor­den. Für den Mit­tel­stand redu­zier­te sich die KfW-ifo-Kre­dit­hür­de jedoch nur leicht. Der Anteil der Mit­tel­ständ­ler, die nach eige­ner Ein­schät­zung auf restrik­ti­ve Ban­ken tra­fen, lag bei 18,9 % (-1,2 Pro­zent­punk­te). Von Ent­span­nung beim Kre­dit­zu­gang berich­te­ten ins­be­son­de­re die mit­tel­stän­di­schen Dienst­leis­ter, die aber wei­ter­hin unter allen betrach­te­ten Grup­pen die höchs­ten Finan­zie­rungs­hür­den zu über­win­den haben (-3,5 Pro­zent­punk­te auf 23,4 %). Gegen­über den grö­ße­ren Unter­neh­men locker­ten die Ban­ken ihre Kre­dit­ver­ga­be­po­li­tik signi­fi­kant. Die Kre­dit­hür­de für die­se Grö­ßen­klas­se fiel um mehr als das Dop­pel­te einer durch­schnitt­li­chen Quar­tals­än­de­rung (-4,9 Pro­zent­punk­te auf 8,0 %). Weni­ger als jedes zehn­te gro­ße Unter­neh­men berich­te­te somit im Schluss­quar­tal 2022 von Schwie­rig­kei­ten beim Kreditzugang.

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