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Steuerung der Straßenbeleuchtung
Der Umtausch der 3.268 Straßenleuchten auf LED durch die ESWE Versorgungs AG ist nach drei Jahren fast abgeschlossen. Nicht nur die Wahl des Leuchtmittels soll den Stromverbrauch reduzieren, sondern auch die Regelung der Beleuchtungsintensität in Abhängigkeit der An- und Abschaltzeiten – eine technische Herausforderung.
Die neuen Leuchten sind von Philips, dem Weltmarktführer auf dem Gebiet. Durch den Hersteller sind die Leuchten so programmiert, dass sie automatisch die Einschaltdauer zwischen Beginn und Ende der Dunkelheit erfassen und die Mitte berechnen. Wird es also beispielsweise um 16 Uhr dunkel und um acht Uhr hell, liegt die Mitte auf zwölf Uhr nachts. Davon ausgehend, rechnet das Programm zwei Stunden zurück und drei Stunden voraus (im Beispiel also auf 22 Uhr abends und auf drei Uhr morgens) und senkt in dieser Zeit die Helligkeit um 50 Prozent, um in diesen Zeiten entsprechend weniger Strom zu verbrauchen und sich dem geringeren Verkehrsaufkommen anzupassen.
Dauer der Dimmung fest programmiert
Warum kann die Dauer der Dimmung – gerade im Winter – nicht beliebig ausgeweitet und damit mehr Strom gespart werden? Kurz: Weil diese Dauer pro Leuchte fest einprogrammiert ist. Andere Kommunen haben insbesondere die Zeit in den Morgen hinein über die drei Stunden ausgeweitet – also beispielsweise, statt im Beispiel nur bis drei Uhr nachts zu dimmen, bis fünf Uhr morgens gedimmt. Zur Umstellung müsste jede Lampe einzeln mit einem Hubsteiger angefahren und jeweils neu programmiert werden, wenn sich die Jahreszeit ändert. Das wäre aufwendig und teuer.
„Wir sind hier in engen Gesprächen mit der ESWE Versorgungs AG, um Lösungen für diese Fragen zu finden. Letztlich hängt es insbesondere an der Software der Leuchten und welche Möglichkeiten Philips als Hersteller hier entwickelt“, so Bürgermeister Sandro Zehner. „Wenn wir es uns aussuchen könnten, würden wir die Leuchten viel gezielter steuern, so dass sie jeweils dann mit der Lichtmenge leuchten, die es zum jeweiligen Zeitpunkt tatsächlich braucht.“ Das spare nicht nur Strom und damit CO2, sondern sei auch wichtig im Hinblick auf Insektenschutz.
In dem Zusammenhang ist die Stadt ebenfalls mit der ESWE seit geraumer Zeit im Dialog, um auf bestimmten, nachts selten genutzten Wegen, Straßenbeleuchtung zu installieren, die über Bewegungssensoren gesteuert wird: Also nur, wenn jemand den Weg auch tatsächlich im Dunkeln benutzt, soll die Lampe auch tatsächlich angehen. „Sobald eine Lösung bereitsteht, wollen wir das testen“, so Zehner. Das sei insbesondere auf Feldwegen eine gute Lösung, um Tiere möglichst wenig durch künstliches Licht zu stören.