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Coro­na und Krank­heits­wel­le trifft KITAs in Tau­nus­stein beson­ders hart

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Die Pan­de­mie in Kom­bi­na­ti­on mit der jähr­li­chen Krank­heits­wel­le im trifft ver­schärft die Situa­ti­on auch in den Tau­nus­stei­ner Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen: Aktu­ell sind vier von sechs städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen von Grup­pen­schlie­ßun­gen betrof­fen. Die Stadt­ver­wal­tung ent­wi­ckelt mit Ein­rich­tun­gen und dem Kreis Lösungs­we­ge und sucht Fach­kräf­te auf Minijob-Basis.

Bun­des­weit sind ver­mehrt Schu­len und Kitas durch das Pan­de­mie­ge­sche­hen betrof­fen. Nicht nur, dass immer häu­fi­ger Erzie­he­rin­nen und Kin­der posi­tiv auf das Coro­na­vi­rus getes­tet wer­den, auch das Fach­per­so­nal in den Ein­rich­tun­gen ist wegen Qua­ran­tä­nen, Erkran­kung oder posi­ti­vem Test in der eige­nen Fami­lie stark reduziert. 

Min­dest-Per­so­nal­schlüs­sel muss ein­ge­hal­ten wer­den
„Wir wis­sen, was das für die Kin­der und Eltern an zusätz­li­chen Belas­tun­gen bedeu­tet – gera­de nach die­sen zwei Pan­de­mie-Jah­ren“, so Bür­ger­meis­ter San­dro Zeh­ner. „Zusätz­lich zum aktu­ell mas­si­ven Infek­ti­ons­ge­sche­hen auch beim Kita­per­so­nal, kommt ein hoher Kran­ken­stand durch die auch sonst übli­chen Erkäl­tungs­krank­hei­ten in den Win­ter­mo­na­ten“, so Bür­ger­meis­ter San­dro Zeh­ner. Weil es einen Min­dest-Per­so­nal­schlüs­sel in den Kitas gibt, müs­sen bei zu wenig Per­so­nal, zusätz­lich zu Qua­ran­tä­ne­a­n­ord­nun­gen, Grup­pen geschlos­sen werden.

Um Infek­ti­ons­ket­ten zumin­dest inner­halb der Kita kurz zu hal­ten, habe die Stadt von Beginn der Pan­de­mie an auf ein stän­dig wei­ter­ent­wi­ckel­tes Hygie­ne­kon­zept gesetzt, die Betreu­ungs­kon­zep­te auf geschlos­se­ne Grup­pen ohne Durch­mi­schung ange­passt und seit Ver­füg­bar­keit kon­se­quent Lol­li­tests für alle Kita­kin­der orga­ni­siert und ausgegeben. 

Mini­jobs und Ehren­amt­li­che zur Unter­stüt­zung gesucht
„Wir sind in sehr engem Aus­tausch auch mit dem Kreis – aller­dings ist die Situa­ti­on in vie­len Kitas auch in ande­ren Städ­ten und Gemein­den ähn­lich“, so Zeh­ner. „Was wir tun kön­nen, um die Lage für die Kin­der aber auch für die Eltern zu ver­bes­sern und eine mög­lichst ver­läss­li­che Betreu­ung sicher­zu­stel­len, das tun wir auch“. Um kurz­fris­tig die Per­so­nal­si­tua­ti­on zu ent­zer­ren, geht die Stadt auf päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te im Ruhe­stand zu und sucht Stu­die­ren­de aus päd­ago­gi­schen oder sozia­len Fach­rich­tun­gen – jeweils auf 450-Euro-Basis.

Inter­es­sier­te kön­nen sich bei der Stadt­ver­wal­tung bei stefanie.schaefer@taunusstein.de oder der jewei­li­gen Kita-Lei­tung mel­den. Zusätz­lich gibt es ein Kon­zept mit der Ein­bin­dung von Ehren­amt­li­chen, das zunächst aber durch Magis­trat und Poli­tik bera­ten und beschlos­sen wer­den muss. Zudem wer­den aktu­ell in Abspra­che mit der Auf­sichts­be­hör­de ange­pass­te Not­fall­plä­ne für per­so­nel­le Eng­päs­se ent­wi­ckelt, um gera­de bei stark betrof­fe­nen Ein­rich­tun­gen wie aktu­ell der Kita Tau­nus­stra­ße fai­re Lösun­gen zu finden.

Kei­ne kran­ken Kin­der in die Kitas
„Aber bei allen Bemü­hun­gen, wir brau­chen die Unter­stüt­zung der Eltern, um den Kita­be­trieb so gut wie mög­lich auf­recht­zu­er­hal­ten“, so Zeh­ner. „Mein ein­dring­li­cher Appell: Brin­gen Sie kei­ne kran­ken Kin­der in die Kita. Auch nicht mit Schnup­fen. Jedes Virus und Bak­te­ri­um, was in die Kitas kommt, kann zu wei­te­ren Per­so­nal­aus­fäl­len füh­ren.“ Zudem emp­feh­le er drin­gend, die mit­ge­ge­be­nen Tests auch gewis­sen­haft zu nut­zen, um even­tu­el­le Coro­na-Infek­tio­nen zu ent­de­cken, bevor das Kind in der Kita sei. Denn: „Die Kin­der tra­gen kei­ne Mas­ken, Abstand­hal­ten ist in einer kin­der­ge­rech­ten Betreu­ung unmög­lich – tritt ein posi­ti­ver Fall in der Kita auf, wird die Grup­pe häu­fig vom Gesund­heits­amt geschlos­sen, zumin­dest bis Test­ergeb­nis­se vor­lie­gen“, so Bür­ger­meis­ter Zehner. 

Es sei defi­ni­tiv ein Kraft­akt, bei dem aller­dings vor­aus­sicht­lich der längs­te Teil für die­sen Win­ter geschafft sei: „Wir haben noch eins, zwei Mona­te vor uns, bevor der Früh­ling wie­der mehr Mög­lich­kei­ten für die Betreu­ung im Frei­en erlaubt und damit auch erfah­rungs­ge­mäß die klas­si­schen Krank­heits­fäl­le abneh­men“, sagt Zeh­ner. „So lan­ge müs­sen wir der Situa­ti­on gemein­sam noch mit Krea­ti­vi­tät und Fle­xi­bi­li­tät begegnen.“

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